Geschrieben von: Bernd Kröninger
Band: Tombgrown
Album: Sirius
Genre: Doom Metal
Plattenfirma: Independent
Veröffentlichung: 24.11.2024
Unsere musikalische Reise führt uns in den Süden unseres Landes. Sie endet in Kehlheim, in Bayern. Ludwig Walter (b), Johannes Ludwig (dr), Elodie (voc) und Florian Haunsperger (g) legen ihr Debutalbum sozusagen noch rechtzeitig unter den Tannenbaum. Die beiden zuvor 2023 und 2024 veröffentlichten Singles „Gravel Path“ und „Battle Scars“ finden sich auf diesem Album wider.
Letztgenannter Track bildet auch den Einstieg in das Werk. Nicht nur doomig, sondern auch in schleppender, tragischer Weise. Ein Sound, der dunkel zu Narben führen soll? Eher hinterlässt der Song mit seinen Vibes einen leidenschaftlichen, kreativen Rhythmus.
„Rebirth in Silence“ birgt ja schon etwas Heiliges, Ehrwürdiges in sich. Und dann wird es astrologisch. „Sirius“, ein Sternbild aus dem großen Hund, hat gesanglich einen leichten atmosphärischen Touch.
Richtig doomig wird es, wenn die Grabfäule aufsteigt. „Burial Blight“ jagt einen gewissen Schauer durch die Rille. Allein dem Zusammenspiel von Gitarre und Drum geschuldet, ertönt es als öffne sich der Boden.
Den Longrun bildet der Wurzelfresser „Rootfeeder“ mit 10:03 Minuten. Hier packen sie so ziemlich alles rein, was nur denkbar ist. Den melancholischen Sound mit galeerenartigen Drums, einem Gitarrenspiel, das an „In-A-Gadda-Da-Vida“ erinnert. Im Nachhinein klingt als sei ein Spannwerk durchgebrannt. Den Schluss bestimmt die Drum, die den Rhythmus schwerer Schritte kopiert.
Passt ja ganz gut zu dem folgenden Schotterweg. „Gravel Path“ besticht durch den tiefen „brummenden“ Bass. Schon der Einstieg mit dem gezogenen Riff lässt aufhorchen. Nicht nur in diesem Track wird die Verbundenheit in die Tiefen der Erde bewusst.
Fazit: Die Kombination von psychedelischen Effekten und dem doomigen Sound ist zwar nicht neu erfunden, hat aber seine eigene Klangstruktur. Die behutsame Performance reißt dennoch mit. Unglaublich wie klar Elodie seinen Gesang durchzieht und wie das Quartett solch eine klangliche Illusion geschaffen hat. Ein Sound der mich an die Zeiten des Krautrock erinnert. Zurücklehnen und genießen. 8 von 10 Hellfire Punkten landen in Bayern.
Tracklist:
01 Battle Scars
02 Ruins
03 Rebirth in Silence
04 Sirius
05 Burial Blight
06 Rootfeeder
07 Gravel Path
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