Me On Monday – Die Leute hatten Bock und wir noch mehr

Photo by Michael Bomke

Mit dem Hellfire Quick5 Interview versuchen wir für unsere Leser möglichst interessante Infos aus den Musikern rauszukitzeln, ohne dass sie sich seitenlangen Fragen/Antworten hingeben müssen. Wir vom Hellfire bemühen uns dabei, (mehr oder weniger) kurz und prägnant im Rahmen von 5 Fragen zu agieren (manchmal kann eine Frage auch gedoppelt oder getrippelt sein); den Musikern obliegt es, nach ihrem Gutdünken zu antworten: kurz und knapp bis hin zu ausschweifend und umfangreich.

Diesmal sprachen wir mit den Jungs von Me On Monday, die gerade ihre neue Single „Living To Get More“ veröffentlicht haben.

HF: Glückwunsch zu eurer neuen Single. Ihr habt ja doch alle sehr unterschiedliche musikalische Hintergründe, warum ist Pop Punk da die perfekte Grundlage für euren Sound? Hattet ihr eigentlich schon einmal einen Ohrwurm von einem eurer eigenen Songs?

Steffen: Meine erste eigene CD war ein Doppel-Live-Album von den Ärzten. Gitarre, Bass, Schlagzeug, mehrstimmiger Gesang. Das hat mich damals sofort gepackt und da hat sich bis heute nicht viel geändert. Später bin ich dann auf die vielen amerikanischen Bands aufmerksam geworden und habe überhaupt erst die Musikrichtung Pop-Punk als solche entdeckt. Wenn man dann ein paar Leute trifft, die einen ähnlichen Musikgeschmack haben und man zusammen Musik macht, dann legt man nicht fest: Wir machen jetzt Pop-Punk! Es passiert einfach. Aber von jedem fließen auch andere Musikstile mit ein. Bzgl. des Ohrwurms: Wenn ich eine Demo für einen neuen Song aufnehme, dann höre ich sie danach gefühlt 100x hintereinander, um zu sehen, ob alles so ist, wie ich es mir vorgestellt habe. Da passiert es schon oft, dass ich dann abends im Bett nur noch diesen Song im Kopf habe. 😀 Das ist dann schon teilweise nervig. Wenn ich allerdings jemanden aus der Band dann den Song singen höre, weil er einen Ohrwurm davon hat, dann grinse ich immer innerlich.

Marius: Das stimmt, es fließen sehr verschiedene Stile zusammen. Ich hatte auch eine lange Ärzte-Phase und bin dann dem Brit-Pop, vor allem den Bands McFly und Busted, verfallen. Deswegen ist meine Liebe zu mehrstimmigem Gesang bis heute auch so groß und ich bin sehr froh, dass Steffen und ich das im Team so gut hinbekommen. Pop Punk habe ich schon in meiner ersten Band gespielt und habe das Gefühl, dass es keine Musikrichtung gibt, die besser zu mir passt. Ich liebe es einfach, catchy Songs mit Punch zum Leben zu erwecken – deswegen habe ich auch ständig Ohrwürmer nach einer Probe von uns ?

Titus: Haha. Ich hab tatsächlich öfter mal einen Ohrwurm unserer eigenen Songs. Aber ich habe mal gehört, das läge daran, dass man nicht weiß, wie ein Lied weitergeht und das Gehirn den Song dann immer und immer wieder bis zu dieser Stelle wiederholt.. Und ich muss ehrlich gestehen, dass ich, was unsere Texte angeht, echt nicht das beste Gedächtnis habe. Außerdem kann man bei Steffen davon ausgehen, dass er unsere Texte wohl ziemlich gut kennt. Was die musikalische Prägung angeht, ist es tatsächlich faszinierend. Ich habe nie intensiv Pop-Punk gehört. Aber die Mucke zu spielen, ist dann nochmal was anderes. Das macht einfach unheimlich Spaß. Außerdem geht’s ja auch um die Menschen mit denen man sich entschlossen hat, eine Band aufzubauen.

HF: Also ich möchte mir selber ja nicht an einem Montag vorm ersten Kaffee begegnen…wie sieht das bei euch aus? Wem sollte man wann oder in welchen Situationen besser nicht begegnen? 😉

Marius: Ich bin eigentlich kein großartiger Morgenmuffel. Begegnen sollte man mir aber nicht, wenn man mich warten lässt, denn ich bin unglaublich ungeduldig und möchte meist, dass die Dinge in meinem Tempo und Zeitplan ablaufen. Wenn das mal nicht klappt, bekommt einer meiner Kollegen dann auch mal einen bösen Anruf. (lacht)

Titus: Jou. Das stimmt. Marius ist schon manchmal etwas ungeduldig (lacht). Aber ohne diese Eigenschaft würden wir heute vielleicht nicht dieses Interview führen. Es gibt halt immer zwei Seiten. Was mich angeht, sollten wir beide uns wohl erst treffen, nachdem jeder morgens den ersten Kaffee hatte. Denn da geht’s mir genau so wie dir ?

HF: Als Band hattet ihr auch schon so einige, teils lange, Montage durchzustehen, denn euch gibt es ja schon länger als den Namen Me On Monday. Wie habt ihr es geschafft, euch durch Besetzungswechsel etc. als Band nicht unterkriegen zu lassen und warum war letztes Jahr dann der Zeitpunkt für den Namenswechsel erreicht?

Steffen: Ich selbst bin letztes Jahr im Mai als fünftes Bandmitglied eingestiegen. Zu den Ereignissen davor kann ich also nicht viel sagen, aber die Jungs hatten sehr lang erfolglos einen passenden fünften Mann gesucht, der Gitarre spielen und singen kann. Aus einer anderen Band weiß ich, wie mühsam und frustrierend das sein kann. Ich hatte das Gefühl, dass die Band vor meinem Einstieg deshalb in einer Art “Pause-Zustand” war und es war sehr schön zu sehen, wie die Band an sich, aber auch jeder einzeln, wieder Fahrt aufgenommen hat, nachdem ich eingestiegen bin und wir wieder komplett waren. Zudem schreibe ich seitdem den Großteil der Songs und mit mir ist eine neue zweite Stimme dazu gekommen, sodass ein Neuanfang mit Namenswechsel mehr als angebracht war.

Marius: Das stimmt, es war gefühlt wie eine Pause. Wenn man keine komplette Band ist, versteift sich vieles darauf, die passenden Leute zu finden. Mit Steffen, neuem Namen und neuem Material geht’s dafür jetzt aber wesentlich schneller voran. Ich habe das Gefühl, dass wir jetzt die Konstellation gefunden haben, die sowohl musikalisch und zwischenmenschlich super passt, aber auch verschiedenste Skills und Aufopferungsbereitschaft außerhalb der Musik zusammenbringt.

HF: Ihr habt ja schon verraten, dass es nicht beim Video zu „Living To Get More“ bleibt, sondern dass ihr noch weitere Songs mit Videos veröffentlichen werdet. Bedeutet das, ihr verfolgt in nächster Zeit erstmal ein Single-Konzept oder kann eure Debüt-EP „What We Love The Most“ bald auf ein Geschwisterchen hoffen?

Steffen: Wir haben uns tatsächlich bis auf Weiteres dem Single-Konzept verschrieben und “Living To Get More” ist der erste Song, der diese Reihe einleiten wird. Zwar gehören die kommenden Songs in unseren Köpfen irgendwie zusammen, aber eine gemeinsame Veröffentlichung in Form einer EP o.ä. wird es nicht geben. Dafür bekommt jeder Song ein eigenes Video, was ich sehr schön finde. 🙂

HF: Pop Punk gehört einfach live gespielt und an diesen Satz haltet ihr euch anscheinend sehr gerne, denn ihr seid viel unterwegs. Welche Live-Erlebnisse haben es schon ins Me On Monday-Tagebuch geschafft und wo gibt es demnächst Gelegenheit für weitere Einträge?

Steffen: Zu Jahresbeginn waren wir auf einer 6-tägigen Akustik-Tour durch Nord- und Ostdeutschland. Unsere Songs ganz ohne laute Verstärker und verzerrte Gitarren aufzuführen, war ein sehr aufregendes Erlebnis. Wir haben die Zeit sehr genossen und mussten uns nach der kleinen Tour erstmal wieder “resozialisieren”. 😀 Dann durften wir dieses Jahr als zweiter Headliner beim Krachmacher-Festival spielen, was uns sehr viel Spaß gemacht hat und uns immer noch ein bisschen beflügelt, da es einfach eine super Show war. Aber das fast Wichtigste liegt noch in der Zukunft: Wir haben die diesjährige Vita-Cola-Clubtour gewonnen und Spiesser.de und Vita Cola schicken uns im Oktober auf fünf Konzerte in ostdeutschen Städten. Wir sind dafür sehr dankbar, schon wahnsinnig gespannt auf die Tour und hoffen, sehr viele von euch dort zu sehen.

Titus: Also ein Erlebnis, was auf jeden Fall in mein Tagebuch kommt, ist erst vor kurzem bei einem Skate-Jam in Bernburg passiert: wenige Leute, nicht der beste Sound, geliehene Mikrofone und auf einmal fängt es beim 3. Song an zu regnen. Hatte irgendwie niemand auf dem Schirm, dass das bei einem Open-Air auch mal passieren kann. Die Sticks rutschten mir aus der Hand. Die Miks fielen runter. Das Wasser spritzte mit jedem Schlag in die Höhe und vom “Notdach” unter welchem wir standen, kam jedes mal, wenn es einer nur EIN WENIG berührt hat, noch mehr Wasser auf einmal hinunter… und das Notdach hing halt echt tief. Ich hab es wohl beim Schlagzeug spielen mit am häufigsten berührt 😀 Aber die Leute hatten Bock und wir noch mehr. Also haben wir weiter gespielt. Und die Tropfen vom Notdach wurden irgendwann noch zur richtigen Showeinlage. Bis sich nach ein paar Liedern der Regen dann wieder legte und die Sonne raus kam… Ich hätte nie gedacht, dass Trommeln im Regen so viel Spaß machen würde. Und die Leute haben halt mit uns zusammen übel abgefeiert. Ich find, das ist schon ne geile Story 😀

HF: Vielen Dank für das Interview. Wir wünschen euch für die Zukunft alles Gute und sind gespannt, was wir als nächstes von euch hören werden.

Interview: Katja Maeting

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