Marko Hietala – Roses from the deep

© Marko Hietala

 

Geschrieben von: Johannes (Jojo) Knopp
Band: Marko Hietala
Album: Roses from the deep
Genre: Symphonic Folk Prog Metal 
Plattenfirma: Nuclear Blast Records
Veröffentlichung: 07.02.2025

 

Bevor ich mit dem Review beginne, muss ich zu meiner Schande gestehen, dass ich mit dem Namen „MARKO HIETALA“ absolut nichts anfangen konnte. Erst als ich ein Foto sah, wusste ich, dass es der ehemalige Bassist und Sänger der Band Nightwish ist. Da ich aber so gut wie keine Berührungspunkte mit Symphonic Metal habe, kenne ich nur einen Song mit ihm. Dabei handelt es sich um „The gathering“, den er 2017 auf dem Master Of Rock Festival mit der Band DELAIN im Duett mit Charlotte Wessels dargebracht hatte. Aber nun liegt mir sein zweites Solo-Album vor, und ich bin sehr gespannt, was der finnische Metal-Hero so zu bieten hat.

Der Beginn mit „Frankensteins wife“ hat ein hartes, geiles Gitarrengrundriff und einen sehr eingängigen, starken Refrain im opulenten ‚Meat Loaf‘ Stil, der sich sofort als Ohrwurm entpuppt. Am Ende wird der Refrain noch mit weiblichem Chorus aufgepeppt und mit psychedelischen Keyboards untermalt und ist ein richtig guter Opener. Allen Nightwish Nostalgikern sei „Left on Mars“ ans Herz gelegt, denn hier ist das Duo Tarja Turunen und Marko Hietala in Bestform wieder vereint. Sehr getragenes Stück mit epischem Refrain, der einen sehr ansprechend in träumerische Sphären eintauchen lässt. Die stimmlichen Qualitäten der beiden nochmals herauszuheben ist zwar unnötig, aber in dem Fall scheinen sich beide gut zu beflügeln.

Als Gitarren lastiger Midtempo-Stampfer mit düsteren Zügen fährt Mister Hietala bei „Proud whore“ seine Metal-Mentalität aus. Schön schleppend, mit tieferem und rauerem Gesang, ist die Nummer ein Stilmittel, das ihm sehr gutsteht. Getragen mit Streichern fängt „Two soldiers“, die erste Ballade des Albums, mit zarten Tönen und zweistimmigem Gesang an. Die Stimmvielfalt ist schon gewaltig, und Marko reizt auch hier wieder seine Stimmbänder zu Höchstleistung an. Ist mir persönlich ein wenig zu viel in Watte gepackter Song, aber an Abwechslung mangelt es bei den ersten vier Songs bisher auf keinen Fall.

„Dragon must die“ ist Folk lastig angehaucht, mit den typisch zu Tanz anzuregenden Zwischenparts, aber im Mittelteil lässt er Bass lastig die Metal Granate raus. Geschwindigkeit und Härte werden ausgepackt und fetzten munter drauflos, mit fast schon progressiven Zügen. Auf jeden Fall durch die Abwechslung innerhalb des Songs, wird dieser sich wohl erst nach mehrmaligen Durchläufen richtig entfalten. Absolut starker Song mit schön langen 8 Minuten zum Genießen. Der nachfolgende Song „The Devil you know“ ist eher durch Einfachheit gestrickt. Lebt aber von seiner Power, die einen schön zum Kopfnicken anregt, so bei mir unbemerkt geschehen.

Rebellisch wartet „Rebel of the north“ auf. Hat eine sleazy Note à la ‚Guns n‘ Roses‘. Wenn nicht zwischendurch ein Keyboard mitklimpern würde, könnte man wirklich meinen, es wäre eine Nummer von Axl, Slash und Co. Wunderbar druckvoll, fast Dark Country mäßig angehaucht, beginnt „Impatient zero“, welches aber beim Refrain dann in epische Melodien und Chorus Gesang umschlägt. Im Mittelteil wird wieder voll die Metal Keule ausgepackt und vehement geschwungen. Auch hier ist es bemerkenswert, wie viele Stile in einen Song eingebunden werden. „Tammikuu“ ist eine Abgehnummer und er singt in seiner finnischen Landessprache. Sehr lebendig und schnell vorgetragen ist aber meiner Meinung nach der erste Song, der nicht so zündet, wie die anderen, aber es zeigt, dass er alles ausreizt und probiert, worauf er Lust hat.

Beendet wird das Album der schwerfälligen Ballade „Roses from the deep“. Sechseinhalb Minuten lang wird ein symphonisches Epos vorgetragen. Schwere Melancholie prägt die Ballade und ist ein würdiges Ende eines sehr abwechslungsreichen Albums. Marko Hietala hat es geschafft, all seine verschiedensten Emotionen in seine Songs zu packen und ein beeindruckendes Album zu schaffen, und deshalb vergebe ich die Höchstnote mit 10 von 10 Hellfire Punkten, an dem viele sich eine Scheibe abschneiden können.

 

Tracklist:

01 – Frankenstein’s wife
02 – Left on Mars
03 – Proud whore
04 – Two soldiers
05 – Dragon must die
06 – The Devil you know
07 – Rebel of the north
08 – Impatient zero
09 – Tammikuu
10 – Roses from the deep

 

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