Long Way Home – Über Narrenfreiheit und Lachmomente

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Mit dem Hellfire Quick5 Interview versuchen wir für unsere Leser möglichst interessante Infos aus den Musikern rauszukitzeln, ohne dass sie sich seitenlangen Fragen/Antworten hingeben müssen. Wir vom Hellfire bemühen uns dabei, (mehr oder weniger) kurz und prägnant im Rahmen von 5 Fragen zu agieren (manchmal kann eine Frage auch gedoppelt oder getrippelt sein); den Musikern obliegt es, nach ihrem Gutdünken zu antworten: kurz und knapp bis hin zu ausschweifend und umfangreich.

Diesmal sprachen wir mit den Jungs von Long Way Home, die gerade die erste Single „One More Dance“ aus ihrem am 22. November erscheinenden Album „Stalker“ veröffentlicht haben.

HF: Herzlichen Glückwunsch zu eurem neuen Release. Beim Hören hatte ich den Eindruck, dass ihr mit „One More Dance“ zum einen die Verbindung zu eurem ersten Album „Mother Earth“ herstellt, aber gleichzeitig auch schon zeigt, dass ihr euch musikalisch weiterentwickelt habt. War das einer der Gründe, diesen Song als erste Single auszukoppeln oder warum habt ihr auch ausgerechnet für „One More Dance“ entschieden?

LWH: Danke für die Glückwünsche. „One More Dance“ bildet aus unserer Sicht die Brücke zwischen dem letzten Album und dem neuen Stil, der mit “Stalker” kommen wird. Wir wollten unseren Hörern mit “One More Dance” andeuten, in welche stilistische Richtung es zukünftig gehen wird.

HF: Euer neues Album habt ihr als tiefer, facettenreicher und erwachsener beschrieben. Was erwartet den Hörer auf „Stalker“ alles, denn die erste Single ist ja nur einer von zwölf Songs und, wenn ich euch richtig einschätze, keineswegs die Blaupause für den Rest der Scheibe, oder?

LWH: Mit “Stalker” haben wir zum ersten Mal das Gefühl, unseren eigenen Sound gefunden zu haben. Dieser ist aber nicht auf eine bestimmte Nische oder Genre festgenagelt, sondern umfasst verschiedene Stilrichtungen. Da wir das Recording komplett selbst in die Hand genommen haben, hatten wir Narrenfreiheit und konnten neue Dinge ausprobieren. Songs wie “Leave You” und “Tough World” verdeutlichen das Ganze.

HF: Auch wenn es musikalisch jetzt erwachsener bei euch wird, werdet ihr euer ausgeprägtes Talent für humorvolle Einlagen und reichlich Selbstironie hoffentlich nicht aufgeben 😉 Rückblickend auf eure bisherige Zeit zusammen als Band: was waren so die größten Lach-Momente und gibt es eigentlich etwas, was euch echt peinlich ist?

LWH: Der größte Lachmoment war vermutlich auch gleichzeitig der peinlichste. Wir spielten letztes Jahr auf dem Kult-Ur Open Air in Weilheim/Teck. Jannik hatte es mal wieder geschafft, beim energischen Spielen eine Saite seiner Gitarre reißen zu lassen. Nach 30 Sekunden wildem Gefuchtel in Richtung Backliner, der im Halbschlaf mit Bier am Bühnenrand stand, bemerkte auch er, was zu tun war. So schnappte er sich zielgerecht den Ersatzbass von Simon und hob ihm Jannik unter die Nase. Jannik schaute ihn entsetzt an: „Marcus, das ist ein Bass, ich spiel Gitarre!“. Dies blieb dann auch nicht unbemerkt von den 400 Festivalgästen, die sich herzlichst über die Aktion amüsierten.

HF: Als Trio unterwegs zu sein sorgt zwar für Platz im Tour-Van, aber auch für eine höhere Aufgabenzahl für den Einzelnen und bei Diskussionspunkten könnte mit 2:1 häufiger ein unbefriedigendes Ergebnis herauskommen. Wie habt ihr das für euch alles organisiert und was macht ihr, wenn ihr innerhalb des kleinen Band-Kreises nicht weiterkommt mit einer Idee oder ähnlichem?

LWH: Grundsätzlich besteht das Projekt nicht nur aus uns 3 Musikern. Wir können stets auf unsere wundervolle Crew zählen, so z.B. Foto- und Videographen, Backliner & Techniker. Dies ist keine Selbstverständlichkeit und für die Unterstützung sind wir wirklich sehr dankbar. Wir 3 haben unseren jeweiligen Aufgabenbereich: Jannik (Vocals, Guitar) übernimmt die künstlerische Leitung, er ist federführend für Songwriting, Recording, Artworks und Socials. Simon (Bass) übernimmt die Finanzen, Booking und sorgt dafür, dass wir pünktlich am Veranstaltungsort sind. Flo (Drums) ist der Hauptverantwortliche für Technik und Logistik, so gewährleistet er, dass unsere technische Umsetzung an jedem Veranstaltungsort funktioniert. Sollten wir uns mal nicht einig sein, so sehen wir die 2:1 Konstellation eher als Vorteil.

HF: Ihr macht ja vieles bzw. eigentlich alles, was nur irgendwie möglich ist, selber. Ist das Ausdruck eines Hangs zum Perfektionismus oder spielt ihr einfach nur gerne mit verschiedenen Formen der Kreativität?

LWH: Wir denken, dass es von beidem etwas ist. Es ist schön, musikalisch frei handeln zu können, ohne in ein Schema F gepresst zu werden. Dieser Weg kostet aber auch extrem viel Zeit, Nerven und Nächte, doch man kann allem seinen persönlichen Stempel aufdrücken und schont die Bandkasse.

HF: Vielen Dank für das Interview. Wir wünschen euch für die Zukunft alles Gute und freuen uns auf euer Album.

LWH: Wir danken euch!

Interview: Katja Maeting

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