Ampicore: March Up Country – The Rock Opera

© Ampicore

Geschrieben von: Klaus S.
Band: Ampicore
Album: March Up Country – The Rock Opera
Genre: Heavy Metal
Plattenfirma: WormHoleDeath Records
Veröffentlichung: 16.05.2025

Zu machen Alben kommt man wie die sprichwörtliche Jungfrau zum Kinde. Im Fall von AMPICORE war dies schlicht und einfach der Titel des Albums, denn was kann an einer „Rock Opera“ schon schlecht sein? Hinter dem Projekt AMPICORE steckt ein gewisser Frederic Frees. In den 1950er Jahren begann Frederic im Alter von fünf Jahren Klavier zu spielen. Von da an widmete er sich seiner großen Liebe, der Bassgitarre. Er komponierte schon immer und begann mit 20 Jahren, seine Songs aufzunehmen, als er seinen ersten Kassettenrekorder bekam. Danach spielte er in den 70er Jahren in verschiedenen lokalen Rockbands, immer mit dem Ziel, zu komponieren. In den 80er Jahren komponierte Frederic weiter, bis er sich plötzlich entschied, sich anderen Aspekten seines Lebens zu widmen. Er überlegte, Geschichtslehrer zu werden, entschied sich aber dagegen. Dreißig Jahre später legten seine Liebe zur Geschichte und der Wunsch, zur Musik zurückzukehren, den Grundstein für die Entstehung von „March Up Country – The Rock Opera“. Das Album erzählt die wahre Geschichte von Xenophons Marsch der Zehntausend, einer gefährlichen Reise griechischer Söldner durch feindliches Gebiet im Jahr 401 v. Chr.

Während sich das Ganze auf den ersten Blick noch recht spannend anhört, kehrt dann beim Hören recht schnell Ernüchterung ein. Denn so anspruchsvoll die Story auch sein mag, so zäh erweist sich die musikalische Umsetzung. Zwar mangelt es dem Album nicht an versierten Musikern und Sängern, doch die griffigen Hooks und damit verbunden die Hörfreude muss man schon mühsam suchen. Da wird innerhalb der größtenteils zwischen drei und dreieinhalb Minuten langen Songs mitunter lustig zwischen Tempo und Intensität hin und her gesprungen, was natürlich auch Spaß machen kann, hier aber eher verwirrend wirkt, wie beispielsweise beim Opener „The Broken Busts Of Hermes “ oder „The Message That It Sends“.

Hinzu kommt eine gewisse Theatralik, die sicherlich zu einer Rock Oper (obwohl ich die Scheibe eher mit nem Metal-Siegel ausstatten würde) gehört, für meinen Geschmack aber etwas übertrieben geraten ist.  Dieser Umstand macht sich besonders im zehneinhalb minütigen Schlusstrack „March Up Country“ bemerkbar, dem es leider – im Gegensatz zu anderen Titeln mit Überlänge – nicht gelingt, über seine Laufzeit das Spannungsmoment aufrecht zu erhalten, sondern vielmehr mit der Zeit etwas zäh wirkt.

Allerdings gibt es auf „March Up Country – The Rock Opera“ punktuell auch Positives zu vermelden. „Hoplites And Barbarians ist ein flotter Banger, der kurz und prägnant auf den Punkt kommt. Und mit „We Need Xenophon“ – dem zweiten „überlangen“ Stück – hat man einen Song in petto, dessen Refrain nicht nur über einen gewissen Wiedererkennungswert verfügt, sondern zudem mit einem virtuosen Gitarren Solo zu gefallen weiß. Zudem kann „Stouter Heart“ durchaus überzeugen, und „The Death Of Cyrus“ sorgt mit seinen harschen Vocals für einen Farbtupfer.

Ich will den künstlerischen Anspruch des Werks gar nicht in Abrede stellen, und vielleicht fehlt mir schlicht das nötige Gespür für diese Scheibe, aber trotz aller Ambitionen kommt „March Up Country – The Rock Opera“ nicht über Ansätze hinaus. Mit anderen Worten: kann man hören, muss man aber nicht!

Von mir gibt es 5,5 von 10 Hellfire Punkten.

Tracklist:

  1. The Broken Busts Of Hermes
  2. Hoplites And Barbarians
  3. The Death Of Cyrus
  4. We Need Xenophon
  5. Stouter Hearts
  6. Kurdishland
  7. Coming To Armenia
  8. No Ships Cheirisophos
  9. Thrace
  10. The Message That It Sends
  11. March Up Country

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