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Ich war zum Mot\u00f6rhead Interview geladen und wartete in der Lobby eines noblen K\u00f6lner Hotels. Da ich das letzte Interview des Tages hatte, blieb mir noch ein wenig Zeit an meinen Fragen zu basteln. Wie wenig mir das n\u00fctzte, sollte ich dann wenig sp\u00e4ter erfahren. Die Promoterin holte mich ab und f\u00fchrte mich in eine gro\u00dfe Suite. Dicke Rauchwolken waberten mir entgegen, der Tisch stand voller Flaschen mit alkoholischen Getr\u00e4nken und ein paar Gl\u00e4sern. Dahinter konnte ich im fahlen Licht Lemmy und Phil Campbell erkennen. <\/p>\n
Direkt nachdem die Promoterin die T\u00fcr geschlossen hatte, erkl\u00e4rte mir Lemmy, dass er keinen Bock auf ein weiteres stupides Interview in diesem lausigen Hotelzimmer habe. Ich solle ihm die Stadt zeigen, wir k\u00f6nnten uns unterwegs unterhalten. Und so begann ein lustiger Abend in der K\u00f6lner Altstadt, welcher am fr\u00fchen Morgen auf der Polizeiwache endete. Nat\u00fcrlich habe ich keine meiner eigentlichen Fragen gestellt, daf\u00fcr aber nette Gespr\u00e4che \u00fcber Politik, Religion, Videospiele und Pornos gef\u00fchrt. Und einen neuen Freund gefunden, welcher leider vor zwei Jahren, viel zu fr\u00fch gestorben ist. Ich finde, dass dies ein guter Zeitpunkt ist um einen R\u00fcckblick auf die Karriere dieses Ausnahmemusikers zu schreiben. ![\"\"](\"https:\/\/i0.wp.com\/www.hellfire-magazin.de\/wp-content\/uploads\/2017\/12\/Lemmy_bw_preview.jpeg?resize=375%2C500&ssl=1\")
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Am 24. Dezember 1945 erblickte Lemmy als Ian Fraser Kilmister in England das Licht der Welt. Er wuchs in recht armen Verh\u00e4ltnissen im England der Nachkriegszeit auf. Fr\u00fch bekam er mit wie das Land von Wirtschaftskrisen und Arbeitslosigkeit gesch\u00fcttelt wurde, dass die Politik nicht in der Lage war die gro\u00dfen Probleme in den Griff zu bekommen. <\/p>\n
Als Lemmy 10 war, heiratete seine Mutter erneut, einen ehemaligen Profifu\u00dfballer und Unternehmer. Aber auch das \u00e4nderte nichts mehr an Lemmys Grundhaltung. Mit 15 verlie\u00df er ohne Abschluss die Schule, mit 16 zog er zu Hause aus und hielt sich mit Gelegenheitsjobs \u00fcber Wasser. Unter anderem war er Roadie bei Jimi Hendrix. <\/p>\n
Anfang der 70er Jahre heuerte Lemmy als Bassist bei Hawkwind an. Aufgrund seines Lebensstils warf man ihn 1975 dort raus. Dies war die Geburtsstunde von Mot\u00f6rehead, die Lemmy sofort im Anschluss gr\u00fcndete. Und die Welt sollte nie mehr so sein wie vorher. Eigentlich wollte er die Band Bastard nennen, jedoch riet sein damaliger Manager davon ab. Diese Idee hat nun der ehemalige Mot\u00f6rehead Gitarrist Phil Campbell aufgegriffen und seine neue Band Phil Campbell And The Bastard Sons genannt.<\/p>\n
Bereits das erste offizielle Album, vorher wurde bereits On Parole aufgenommen, erschien aber aufgrund eines Rechtsstreits erst sp\u00e4ter, sollte die Musikszene f\u00fcr immer ver\u00e4ndern. Lemmys extrem ausgefallener Gesang, seine Art Bass zu spielen, dazu seine Show bei Liveauftritten…. Daneben dann, abseits der B\u00fchne sein ausschweifendes Leben, viele Zigaretten, Unmengen an Alkohol…. ein Leben in Extremen. <\/p>\n
Im Laufe seiner Karriere hat Lemmy hunderte von Songs geschrieben, tausende Konzerte gespielt, mit Unmengen bekannter Musiker auf der B\u00fchne gestanden. Auch heute, zwei Jahre nach seinem Tod, ist der Musiker der Inbegriff des Rock ‘N’ Roll. Und, um es mit seinen Worten zu sagen: “Egal ob ich in den Himmel oder die H\u00f6lle komme, auch da wird es eine B\u00fchne geben auf der ich spielen kann!” Diese kann er nun zusammen mit Freunden wie, dem erst k\u00fcrzlich verstorbenen Malcom Young, oder auch David Bowie rocken.<\/p>\n
Unvergessen sind Songs wie Mot\u00f6rehead, Ace Of Spades, Overkill, Bomber, Need No Religion, um nur einige zu nennen. Und um ihn zu ehren: Lasst uns einen Wodka nehmen, mit einem Spritzer Orangensaft, und seine Musik besonders laut h\u00f6ren!<\/p>\n
Gernot Sieger<\/p>\n
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