![\"\"](\"https:\/\/i0.wp.com\/www.hellfire-magazin.de\/wp-content\/uploads\/2017\/11\/4a8dc6_3f20581bcac74905a8d71b0b136843c3mv2_d_1819_1605_s_2.png?resize=500%2C441&ssl=1\")
<\/a>\u00a9 Ryv Law<\/p><\/div>\n
Geschrieben von\u00a0Katja Rohloff<\/a> Abk\u00fcrzungen – mein Lieblingshobby. Mal wird eine Bezeichnung abgek\u00fcrzt, mal eine eing\u00e4ngige Abk\u00fcrzung zu einem mehr oder weniger k\u00fcnstlichen Begriff ausgebaut. Was im Fall der Berliner Punk Rock Band Ryv Law (Raise Your Voice Like A Weapon) zutrifft, ist wahrscheinlich so m\u00fc\u00dfig zu diskutieren\u00a0wie die Sache mit\u00a0Henne und Ei.<\/p>\n Eindeutig feststellen kann man jedoch, dass die 2012 gegr\u00fcndete und inzwischen wieder vierk\u00f6pfige Formation von Beginn an viel Energie und unendlich viel Herzblut in ihren Bandtraum gesteckt und das Ganze schlie\u00dflich auch multimedial aufgezogen hat. Und schon hat man unbemerkt ein paar Stunden damit verbracht, sich bei diversen Videos aus dem Proberaum, auf Tour und im Studio super zu am\u00fcsieren. Ryv Law bieten quasi die perfekte Band-Doku-Soap, im Gegensatz zum Privatfernsehen ohne Werbung (au\u00dfer f\u00fcr sich selbst), daf\u00fcr mit Talent. Und so haben die Jungs es dann im zweiten Anlauf auch geschafft, \u00fcber Crowdfunding einen Teil der Kosten ihres selbstproduzierten Deb\u00fctalbums “Survivors” reinzuholen.<\/p>\n Lohn der M\u00fche ist ein Konzeptalbum \u00fcber die sinnbildliche Zombie Apokalypse im feinsten Punk Rock Sound und auch optisch macht das Album viel her, wurde es doch mit einem echt schicken Booklet versehen. F\u00fcr die Aufnahmen hatten sich die damals noch drei Bandmitglieder den Bassisten der befreundeten Band 19minutes ausgeliehen, aber der neue feste Mann f\u00fcr die tiefen T\u00f6ne wurde immerhin noch rechtzeitig genug rekrutiert, um Backing Vocals beisteuern und so seinen Beitrag zum Album leisten zu k\u00f6nnen.<\/p>\n Wie es sich f\u00fcr eine vollwertige Erz\u00e4hlung geh\u00f6rt, verf\u00fcgt “Survivors” \u00fcber Prolog und Epilog – und einen Haufen geiler Songs dazwischen. Schon in der Einleitung fallen das H\u00e4ndchen f\u00fcr coole Riffs und die Vocals angenehm auf, verzichtet Frontmann Denn’is doch auf die weitverbreitete kaugummikauende k\u00fcnstliche Rotzigkeit, mit der einen inzwischen viele Bands zudr\u00f6hnen. Dabei wechselt er zwischen cleanen Vocals und, insbesondere in den Refrains, rauen Shouts und Screams. Zugegeben, in den Gesang musste ich mich kurz einh\u00f6ren, unterscheidet er sich doch, wie gesagt, von dem, was sonst so in meinem Player landet, aber rasend schnell hat mir das gesamte Album richtig viel Spa\u00df gemacht. Schlie\u00dflich bieten die Berliner hier eine Kombi aus schnellem Punk Sound, der manchmal auch einen minimalen Ausflug Richtung Alternative macht, und eing\u00e4ngigen Texten, die, auch seltener geworden heutzutage, eine sinnvolle Botschaft beinhalten. Ryv Law nutzen die Zombie Apokalypse als Allegorie f\u00fcr all das, was bei der Menschheit falsch l\u00e4uft und kritisieren Gesellschaft, Politik und Medien auf verschiedenen Ebenen.<\/p>\n So prangert “Apocalypse”, mein absoluter Lieblingssong, zu dem es auch ein tolles Video gibt, die Masse an Einfl\u00fcssen und Einfl\u00fcsterungen an, die auf den Einzelnen durch Social Media, Politik und viele weitere Quellen einprasseln und so zu Panik, Vorurteilen und sozialer K\u00e4lte f\u00fchren, bis es schlie\u00dflich zu sp\u00e4t und der Schaden nicht mehr zu beheben ist. Der Riss in der Gesellschaft ist nicht mehr zu kitten. Untermalt mit schnellen, pr\u00e4gnanten Gitarrenriffs und vorangetrieben durch die Drums ist der Song ideal, um sich richtig auszupowern, dazu verleiht der Wechsel im Gesangsstil dem Track noch einen zus\u00e4tzlichen Reiz und der Refrain ist ein absoluter Ohrwurm und m\u00f6chte mitgebr\u00fcllt werden. “Newsflash” setzt sich dann, ebenfalls mit eing\u00e4ngigem Klang ausgestattet, mit der Macht und Rolle der Presse auseinander und so entfaltet sich dem H\u00f6rer mit jedem St\u00fcck ein neues Kapitel und ein neuer Aspekt der Erz\u00e4hlung, sei es nun die Verf\u00fchrbarkeit der Massen (“King Takes Pawn”) oder das die Realit\u00e4t oft anders ist als man eingeredet bekommt (“Confused Heart”). Ryv Law spielen in ihren Liedern mit den diversen Stilelementen und kreieren so einen Sound, der niemals langweilig wird. Punk Rock von seiner sch\u00f6nsten Seite. Anspieltipps sind auf jeden Fall “Apocalypse”, “Under Constraint” und “Light Of Hope”, zu dem das brandneue Video (siehe unten) mit dem Album released wurde.<\/p>\n Den Track “Scars Remain” muss ich noch speziell hervorheben. Nachdem der Song bei jedem H\u00f6ren ein irritiertes Gef\u00fchl bei mir hinterlie\u00df, hatte ich endlich einen Ansatzpunkt f\u00fcr eine Erkl\u00e4rung gefunden und fragte kurzerhand Ryv Law S\u00e4nger und Songwriter Denn’is, ob es Zufall sei, dass der Refrain von “Apocalypse” im Text auftaucht und ob es sich lohnen w\u00fcrde, weiter in diese Richtung zu suchen. Netterweise ersparte der Frontmann mir die Arbeit und verriet, dass “Scars Remain” in den Lyrics jeweils den Chorus der ersten acht Songs des Albums aufgreift und so die Reise und Wandlung der Hauptfigur der Erz\u00e4hlung noch einmal darstellt, einer jungen Frau, die in einer Welt voller Unmenschlichkeit ihren eigenen Weg und ihren moralischen Kompass (wieder)finden und st\u00e4ndig zwischen der bequemen oder der richtigen Entscheidung w\u00e4hlen muss.\u00a0Interessante Idee und ein genialer Effekt beim H\u00f6ren, ich spreche aus Erfahrung.<\/p>\n Einziger Kritikpunkt an “Survivors” von meiner Seite: Die Ballade “Confused Heart” mag dramaturgisch sinnvoll sein, nimmt aber kurzzeitig den Punch aus dem Album, der, nach meinem Empfinden, gerade den besonderen Reiz ausmacht. Geschmacksache (und Gejammere auf verdammt hohem Niveau), aber f\u00fcr mich sind Ryv Law einfach keine Band zum Wunderkerzen-Schwenken. Dauerpessimisten finden bestimmt noch irgendwas zu meckern an “Survivors”, aber f\u00fcr mich ist das Deb\u00fctalbum von Ryv Law eine liebevoll gestaltete und \u00e4u\u00dferst hochwertig klingende H\u00f6rempfehlung an jeden, der Punk Rock auch nur ein bi\u00dfchen mag.<\/p>\n Line-up:<\/strong> Trackliste:<\/strong> Weitere Infos:<\/strong>
\nBand:<\/strong> Ryv Law (Raise Your Voice Like A Weapon)
\nAlbum:<\/strong> Survivors
\nGenre: <\/b>Punk Rock
\nPlattenfirma: <\/strong>Eigenproduktion
\nVer\u00f6ffentlichung:<\/strong> 10. Dezember 2017<\/p>\n
\nDenn’is Strange – Vocals& Guitar
\nDan Tree – Lead Guitar
\nNico Starkey – Drums
\nAdrian Pepper – Bass<\/p>\n
\n01.Prologue
\n02.Apocalypse
\n03.Newsflash
\n04.Under Constraint
\n05.Reaching Out
\n06.Light Of Hope
\n07.(Peace) In Pieces
\n08.King Takes Pawn
\n09.Tortured Values
\n10.Confused Heart
\n11.From Truth To Treason
\n12.Lies Within
\n13.Scars Remain
\n14.Epilogue<\/p>\n
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\nWebsite von Ryv Law<\/a><\/p>\n