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\u00a9 Foto Larry Rostant<\/p><\/div>\n

Geschrieben von Dirk Draewe<\/strong>
\nBuchtitel:<\/strong> ICH BEKENNE
\nAutor:<\/strong> Rob Halford mit Ian Gittins
\nGenre:<\/strong> Heavy Metal Buch
\nVerlag:<\/strong> Headline Publishing Group London (Originalausgabe) \/ Wilhelm Heyne Verlag (Deutsche Ausgabe)
\nV\u00d6:<\/strong> 15.03.2021<\/p>\n

In einem edlem Harddcover liegt sie nun vor mir, die Autobiografie von Rob Halford, dem Metal God und f\u00fcr einen Fan der ersten Stunde wie mich Pflichtlekt\u00fcre. Ich bin auch ganz froh, dass ich es in der deutschen \u00dcbersetzung vor mir liegen haben, denn ich habe vor kurzem erst die Autobiografie von K.K. Downing im Original gelesen und das war schon echt anstrengend. Einleitend weist Halford darauf hin, dass \u201eIch bekenne\u201c<\/i> die Wahrheit und nichts als die Wahrheit enth\u00e4lt und er so ehrlich ist, wie es nur irgendwie geht. Daher bin ich gespannt was mich auf insgesamt 22 Kapiteln und etwas \u00fcber 500 Seiten an Neuigkeiten erwartet.<\/p>\n

Die Autobiografie beginnt mit der Beschreibung seiner gl\u00fcckliche Kindheit in Walsall, die aber auch gepr\u00e4gt von seinen \u00c4ngsten und dem Leben im Nachkriegsengland ist. Dabei erfahre ich auch, dass er das Vorsingen des Song\u2019s \u201eSpeed, boonie boat\u201c vor seiner Klasse, selbst als Beginn seiner gesanglichen Karriere beschreibt.<\/p>\n

Sehr schnell geht es dann auch weiter mit seiner Erkenntnis, dass er schwul ist und das im Alter von gerade mal 10 Jahren. Dabei schildert er auch seine ersten sexuellen Erfahrungen als pubertierender Jugendlicher, sexuellem Missbrauch und der st\u00e4ndigen Angst vor dem Coming-out. Aber auch seine ersten B\u00fchnenerfahrungen im Theater, seine zunehmende Liebe zur h\u00e4rteren Musik und schlie\u00dflich das erste Vorsingen f\u00fcr Priest werden zum Thema. Halford nimmt dabei kein Blatt vor den Mund und erz\u00e4hlt schonungslos von seiner beginnenden und ma\u00dflosen Alkohol- und Drogensucht.<\/p>\n

Dem Leser werden aber auch sehr tiefe Einblicke in das Band-Leben gegeben. Ob es die Suche nach dem richtigen Drummer, den sehr schlechten Erfahrungen mit Gull-Records unter deren Regie die Deb\u00fct-Alben \u201eRocka Rolla\u201c und \u201eSad Wings Of Destiny\u201c ver\u00f6ffentlicht wurden oder der Wechsel zum Major-Label CBS ist und dem anschlie\u00dfenden immer weiter steigenden Ruhm\u2026 Halford nimmt kein Blatt vor den Mund und seine Wortwahl ist oft sehr hart und rau.<\/p>\n

Als besondere W\u00fcrze plaudert er aber auch ganz unvoreingenommen \u00fcber die vielen kleinen Geschichten um die Entstehung ihrer Alben, dem Leben Backstage, den kr\u00e4ftezehrenden Touren durch die ganze Welt oder auch den schon fr\u00fch beginnenden Differenzen zwischen K.K. und Glen. Aber \u00fcber allem schwebte sein seelischer Zwiespalt sich nicht als schwul outen zu k\u00f6nnen, weil er st\u00e4ndig Angst hatte, dass daran Priest zerbrechen w\u00fcrden. F\u00fcr einen Au\u00dfenstehenden eine sicher nicht nachvollziebare Situation, die f\u00fcr ihn aber einen irren mentalen Stress bedeutete.<\/p>\n

Je weiter ich in der Autobiografie versinke, umso klarer wird mir, das Halford zu seinen einleitenden Worten steht. Ich lerne viel neues bzw. Details die ich zwar kannte, die aber einfach falsch erz\u00e4hlt wurden. Halford l\u00e4sst f\u00fcr den Leser kaum ein Detail aus und man f\u00fchlt sich immer mehr hineingezogen in das Leben von Halford und von Priest.<\/p>\n

Aber mit dem enormen Leidensdruck und dem Erfolg rutschte Halford auch immer weiter in die Alkohol- und Drogenwelt ab, es folgt eine Hepatitis-Erkrankung und als sich Halford Mitte der 80ziger sogar das Leben nehmen will, erfolgt im Januar 86 seine Einweisung in das John C. Lincoln Medical Center. Gott sei Dank war die Therapie von Erfolg gekr\u00f6nt, aber was blieb, war die Sehnsucht nach einem Coming-out und einer richtigen Partnerschaft.<\/p>\n

Anfang der 90ziger dann der Schock f\u00fcr alle, als Halford seine Solo-Karriere verk\u00fcndete. Auch diesem, unweigerlich mit Priest verkn\u00fcpften Ereignis, widmet sich Halford sehr ausf\u00fchrlich, bis es schlie\u00dflich 1998 zum Coming-Out kommt. Nicht geplant, war das f\u00fcr ihn wie ein Befreiungsschlag nach all der Zeit der Geheimniskr\u00e4merei. 2003 folgte dann die Reunion und es f\u00fchlte sich f\u00fcr die Band und die Fans so an, als habe es die Zeit der Trennung nie gegeben. Die Autobiografie schlie\u00dft mit dem Weggang von K.K., der ja bekannterma\u00dfen von Richie Faulkner ersetzt wurde und der n\u00e4chsten Schocknachricht von Glens Erkrankungen an Parkinson.<\/p>\n

Abschlie\u00dfend muss ich sagen, dass ich die Autobiografie, die mit einigen seltenen Aufnahmen aus dem Leben des 70-j\u00e4hrigen Shouter aufgepeppt ist, regelrecht verschlungen habe. Halford erz\u00e4hlt sehr offen aus seinem Leben und das ein oder andere Erlebnis hat mich schon etwas geschockt. Aber wie kommentiert es Halford \u201e<\/i>Meine Memoiren werden den Leser gl\u00fccklich machen. Sie werden den Leser traurig machen. Sie werden einige Menschen ver\u00e4rgern. Und sie werden eine Menge Menschen schockieren.\u201c<\/i> Seinen Worten ist nichts hinzuzuf\u00fcgen und ich kann es jedem, egal ob Priest-Fan oder nicht, nur w\u00e4rmstens empfehlen. Lest es und erfahrt, wie zerissen Halford bis zu seinem Coming-out war und was es hei\u00dft, der Metal-God zu sein.<\/p>\n

Die Autobiografie ist ab sofort im Buchhandel erh\u00e4ltlich (ISBN 978-3-453-27343-6).<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

Geschrieben von Dirk Draewe Buchtitel: ICH BEKENNE Autor: Rob Halford mit Ian Gittins Genre: Heavy Metal Buch Verlag: Headline Publishing Group London (Originalausgabe) \/ Wilhelm\u2026 weiterlesen!<\/a><\/p>\n