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Photo by Moritz Schreder<\/p><\/div>\n

Heute haben VON WELT ihre neue Single \u201eDiebe\u201c ver\u00f6ffentlicht. Die vier Jungs aus dem Schwarzwald sind seit Gr\u00fcndung der Band gerne auf unkonventionellen Pfaden unterwegs oder suchen sich direkt ihren eigenen Weg. Releases, Videos, Konzerte \u2013 bei VON WELT ist Verlass darauf, dass alles mit Herzblut und auf individuelle Art und Weise passiert. Viele Gr\u00fcnde also, den Jungs ein paar neugierige Fragen zu stellen. Gitarrist Steffen hat sich die Zeit genommen, diese zu beantworten.<\/strong><\/em><\/p>\n

HF: 2017 habt ihr noch klassisch eine EP ver\u00f6ffentlicht, seit Mai dieses Jahres gibt es alle paar Wochen eine neue Single von euch inklusive eines richtigen Videos. Sehr au\u00dfergew\u00f6hnlich und wirtschaftlich eher riskant. Warum habt ihr euch trotzdem f\u00fcr diese Vorgehensweise entschieden?<\/strong><\/p>\n

VON WELT:<\/strong> Zentraler Ausgangspunkt war die Einsicht, dass die meisten Leute tendenziell Musik nur noch Streamen. Schon bei der EP sind wir neue Wege gegangen und haben anfangs nur ein Fotobuch mit Downloadcode angeboten. Nachdem zwischenzeitlich klar wurde, dass nach den physischen Verk\u00e4ufen statistisch auch die Downloadzahlen in fast allen Genres zur\u00fcckgehen, erschien uns die Vorgehensweise, die Songs erstmal nur digital anzubieten, als die beste Variante. Kistenweise CDs zu pressen, die sich dann vielleicht nicht verkaufen, ist ja auch “wirtschaftlich riskant”. Also haben wir uns gefragt: Wer zwingt uns eigentlich, gleich ein ganzes Album rauszubringen? Sind die Songs daf\u00fcr nicht zu schade? So wie wir es jetzt machen, k\u00f6nnen wir jedem Lied viel mehr Aufmerksamkeit schenken.
\nAber du hast schon Recht, den Kosten f\u00fcr die Produktion im Studio und den Videodreh stehen so fast keine Einnahmen gegen\u00fcber. Deshalb mussten wir uns auch hier etwas einfallen lassen und haben derzeit ein Crowdfunding<\/a> am Laufen.<\/p>\n

HF: Seit Anfang Oktober haben eure Fans die M\u00f6glichkeit, euch im Rahmen dieses Crowdfundings<\/a> zu unterst\u00fctzen. Welche Ziele wollt ihr mit der Hilfe eurer Supporter erreichen? Neben den Standard-Goodies habt ihr auch hier wieder ein paar ausgefallene Ideen. Wer von euch schwingt denn z.B. gern den Kochl\u00f6ffel und wie w\u00e4rs mit einem kleinen Ausblick aufs Men\u00fc? \ud83d\ude09<\/strong><\/p>\n

VON WELT:<\/strong> Wir wurden immer wieder gefragt, ob es mal wieder neue T-Shirts von uns gibt. Wir hatten dann total viele Ideen, sowohl welche Produkte (Jutebeutel, Turnbeutel, Shirts, Hoodies) als auch welche Designs wir anbieten k\u00f6nnten. Da dachten wir: Lassen wir doch einfach Leute per Vorbestellung entscheiden, welche Produkte und Designs sie m\u00f6chten. Startnext ist daf\u00fcr einfach eine tolle Plattform. Zudem haben wir das Gl\u00fcck, \u00fcber einen Contest gef\u00f6rdert zu werden. Wir konnten an Seminaren teilnehmen und haben super Tipps bekommen. Au\u00dferdem bietet uns die Aktion die M\u00f6glichkeit, die k\u00fcnstlerisch aufwendige Ver\u00f6ffentlichung unserer Songs weiter fortf\u00fchren zu k\u00f6nnen.
\nDas Men\u00fc f\u00fcr das Dinner steht noch nicht endg\u00fcltig fest. Grunds\u00e4tzlich kochen wir alle gerne und vielleicht teilen wir uns die G\u00e4nge untereinander einfach auf. Eine Idee war, u.a. Schwarzw\u00e4lder Spezialit\u00e4ten anzubieten. Aber vielleicht machen wir auch was Vegetarisches oder Veganes, das kommt auch auf die G\u00e4ste an.<\/p>\n

HF: VON WELT existiert ja erst seit ein paar Jahren, aber ich habe den Eindruck, ihr habt schon fr\u00fch die Entscheidung getroffen, die Dinge anders und vor allem weitestgehend unabh\u00e4ngig anzugehen. Hattet ihr diesen Gedanken schon bei der Bandgr\u00fcndung im Hinterkopf und welche Talente und Erfahrungen konnte jeder von euch dazu beisteuern, die Band auf diesen eigenst\u00e4ndigen Kurs zu steuern?<\/strong><\/p>\n

VON WELT:<\/strong> Wir haben uns damals aus verschiedenen Bands zusammengefunden und jeder hat seine Erfahrungen daraus eingebracht. Wir stammen alle aus der selben Gegend und irgendwann hatte jeder mit jedem schon mal einen Gig gespielt. Als sich all diese Projekte aufl\u00f6sten und wir beschlossen, VON WELT zu gr\u00fcnden, konnten wir also schon auf viel Know-How zur\u00fcckgreifen. Wir haben viel dar\u00fcber gesprochen, was bei wem gut lief und versuchten, auch aus alten “Fehlern” zu lernen. So entstand zum Beispiel die Idee der “Stillen Konzerte”: Wir hatten alle Erfahrung mit Stra\u00dfenmusik und wussten: Wenn wir spielen wollen, m\u00fcssen wir dahin, wo die Leute sind. Also haben wir uns 30 Kopfh\u00f6rer geschnappt und spielen seither dort, wo sonst keine Konzerte stattfinden: In Fu\u00dfg\u00e4ngerzonen, Parks und an Strandpromenaden.<\/p>\n

HF: Euer Konzept der \u201eStillen Konzerte\u201c klingt wirklich au\u00dfergew\u00f6hnlich. Wie muss man sich so etwas vorstellen? Wie ist der Ablauf, findet so etwas geplant oder spontan statt und wie bringt ihr die Leute dazu, euer Publikum zu werden?<\/strong><\/p>\n

VON WELT:<\/strong> Mit den Stillen Konzerten sind wir seit 2015 schon ganz sch\u00f6n viel rumgekommen, waren in fast jedem Land Europas, haben so manche Diskussion mit den \u00f6rtlichen Beh\u00f6rden gef\u00fchrt, jedes erdenkliche Wetter erlebt und an s\u00e4mtlichen Pl\u00e4tzen gespielt, die man sich ausdenken kann. Mittlerweile l\u00e4uft das recht routiniert ab: Wir \u00fcberlegen uns, in welche Stadt wir fahren, checken das Wetter, fahren hin, bauen auf und spielen. Wir k\u00fcndigen in der Regel nur ganz kurzfristig, also ein paar Stunden vorher, an, weil erfahrungsgem\u00e4\u00df doch immer irgend etwas dazwischenkommen kann. Die Leute werden dann von ganz alleine zum Publikum. Anfangs noch etwas z\u00f6gerlich, schnappt sich einer nach der anderen einen Kopfh\u00f6rer. Da macht sich \u00fcbrigens ein deutlicher Unterschied zum Ausland bemerkbar. W\u00e4hrend in Deutschland das Geschehen zun\u00e4chst etwas skeptisch beobachtet wird, sind im Ausland die Kopfh\u00f6rer meist schon belegt, sobald sie aus dem Koffer geholt wurden. Wir erinnern uns noch gut an eine laue Sommernacht in Montpellier, wo noch vor dem ersten Ton eine Traube von \u00fcber 100 Menschen um uns herumstand. Die Polizei war allerdings nicht so begeistert\u2026<\/p>\n

HF: Im Dezember geht es f\u00fcr euch dann mal wieder f\u00fcr l\u00e4ngere Zeit in die Clubs, ihr spielt mehrere Shows mit Stereogold. Wie unterschiedlich f\u00fchlen sich \u201eStille Konzerte\u201c und Club Shows an? Braucht ihr da auch immer einen Moment, um euch umzustellen, wenn z.B. pl\u00f6tzlich wieder alle laut mitsingen und feiern anstatt \u00fcber Kopfh\u00f6rer zuzuh\u00f6ren?<\/strong><\/p>\n

VON WELT:<\/strong> Sowohl die “Stillen Konzerte” als auch die Club Shows haben ihren Reiz: Bei den “Stillen Konzerten” spielen wir in der Regel vor “fremdem” Publikum und m\u00fcssen innerhalb von Sekunden \u00fcberzeugen, sonst ziehen die Leute den Kopfh\u00f6rer wieder ab und gehen weiter. “Stille Konzerte” sind aber recht unkompliziert, man muss nicht viel organisieren, muss keinen Soundcheck machen und der Sound ist immer gleich gut. Und es hat etwas “Intimes”, mit den Leuten \u00fcber die Kopfh\u00f6rer verbunden zu sein, w\u00e4hrend Au\u00dfenstehende nichts h\u00f6ren. Auf einer richtigen B\u00fchne in einem Club hat man nat\u00fcrlich ein anderes Spielgef\u00fchl, der Bass wummert im Bauch, man hat mehr Bewegungsfreiheit ohne Kopfh\u00f6rer. Zudem kommen in die Clubs meist Leute, die uns schon kennen und die Lieder mitsingen. Wir wollten beides nicht missen!<\/p>\n

HF: Vergleicht man eure neue Single \u201eDiebe\u201c mal mit eurem letzten Song \u201eZerst\u00f6re Mich\u201c, so gibt es da stilistisch und inhaltlich schon einige Unterschiede. Wie seht ihr selber die Bandbreite eures Sounds und welche musikalischen Ideen, Hintergr\u00fcnde und Vorlieben flie\u00dfen in eurer Musik zusammen?<\/strong><\/p>\n

VON WELT:<\/strong> Was beide Songs verbindet, ist, dass sie trotz ihrer Unterschiede “gitarrenlastig” sind. Das war immer unser Anspruch. Darum herum experimentieren wir gerne mit elektronischen Elementen, wie sie in “Diebe” zu h\u00f6ren sind. Im Hintergrund stehen verschiedene Herangehensweisen beim Songwriting: Mal stehen wir zusammen im Proberaum und beginnen mit einer Idee, zum Beispiel einem Gitarrenriff. Mal wird ein Song von Anfang an fast komplett am Laptop produziert. Was dabei herauskommt, muss unseren gemeinsamen Nenner treffen; in Schubladen denken wir nicht gerne.
\nBei den neuen Songs hat auch teilweise unser Produzent Christoph Wieczorek am Songwriting mitgewirkt. Wir sind sehr froh \u00fcber die Zusammenarbeit und dar\u00fcber, dass er im Studio, wie wir finden, ein Gesamtpaket daraus gezaubert hat.<\/p>\n

HF: Vielen Dank f\u00fcr das Interview. Wir w\u00fcnschen euch f\u00fcr die Zukunft alles Gute und sind gespannt, was wir als n\u00e4chstes von euch h\u00f6ren werden.<\/strong><\/p>\n

VON WELT:<\/strong> Sehr gerne und vielen Dank f\u00fcr die Unterst\u00fctzung!<\/p>\n

Weitere Infos:<\/strong>
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