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Geschrieben: J\u00f6rg Schnebele<\/strong>
\nBand:<\/strong> Die Toten Hosen
\nTitel:<\/strong> Weil du nur einmal lebst – Die Toten Hosen auf Tour
\nLabel\/Vertrieb:<\/strong> Jochens Kleine Plattenfirma\/Warner Music
\nVer\u00f6ffentlichung:<\/strong> 30.08.2019<\/p>\n

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Es ist klar wie klare Klo\u00dfbr\u00fche: Punk oder nicht Punk; man kennt die Songs der D\u00fcsseldorfer\u2026 Und man muss sich eingestehen, dass wohl jeder hier und da seinen Hosen Fave hat.
\nObwohl: sind die Hosen wirklich noch eine Punkband, oder ist ihnen durch den Erfolg dieses Pr\u00e4dikat abhandengekommen? Dazu sp\u00e4ter mehr.<\/p>\n

Mit der Doku \u201eWeil du nur einmal lebst – Die Toten Hosen auf Tour\u201c gestatten die Toten Hosen den Fans einen tiefen Einblick hinter die Kulissen.
\n2018 war ein Filmteam mit der Band auf Tour und konnte viele Momente einfangen, die nicht nur den eingefleischten Hosen Fans unter die Haut gehen werden.<\/p>\n

Man sieht nicht nur den Spa\u00df auf der B\u00fchne, sondern erkennt, dass so ein Punkerleben auf der \u00dcberholspur oft alles andere, als \u201ejust Fun\u201c ist.<\/p>\n

In dieser Doku steht Campino mal nicht im Mittelpunkt, sondern wird wie auch alle anderen Bandmitglieder, lediglich als Teil des Ganzen gezeigt.
\nDennoch spielt er die zentrale Rolle; wie allerdings generell jeder S\u00e4nger einer Band die zentrale Rolle spielt.<\/p>\n

Als Zuschauer, der nicht wirklich jeden Tag mit den Hosen verbringt, beschleicht einen sehr schnell das Gef\u00fchl, dass Campi gerne den Diktator raush\u00e4ngen l\u00e4sst und gerne auch mal verbal auf seine Bandkollegen einpr\u00fcgelt. Aber sehr schnell erkennt man, dass dies anscheinend seine pers\u00f6nliche Schutzmauer ist, hinter der er sich gerne verschanzt.<\/p>\n

Die Doku gew\u00e4hrt dem Zuschauer Einblick in das Intimste der Hosen: nicht nur Spa\u00df und Freude, sondern auch Sorgen, Probleme und sehr viel Selbstkritik, die man den Mannen so gar nicht zugetraut h\u00e4tte.<\/p>\n

Die Sorgen um Campino, als das Berliner Konzert wegen seines H\u00f6rsturzes abgesagt werden musste; und dass, kurz, bevor der Gig starten sollte.
\nF\u00fcnf Wochen Bangen, ob denn alles wieder gut werden wird; das erste Konzert danach in Stuttgart, welches sich zum Wendepunkt in der Karriere entwickeln k\u00f6nnte.<\/p>\n

Es wird immer wieder deutlich, dass die Toten Hosen nicht nur aus den f\u00fcnf Musikern bestehen, sondern der riesige Tross von Technikern, Security usw genauso dazu geh\u00f6rt.
\nJeder Einzelne erf\u00e4hrt seitens der Musiker Respekt und Achtung. Lob geh\u00f6rt genauso zum t\u00e4glichen Umgang mit der Crew (und den Bandkollegen) als auch Kritik.<\/p>\n

(Ur)alte Rivalit\u00e4ten mit den \u00c4rzten werden hier auf den Tisch gebracht; der Kampf zwischen den beiden Lagern, der allerdings schon Jahrzehnte zur\u00fcckliegt, wird hier quasi zu einem Ende gebracht.<\/p>\n

Dies \u00e4u\u00dfert sich nicht nur darin, dass Rod von den \u00c4rzten zusammen mit den Hosen auf die B\u00fchne geht, man macht auch kein Hehl aus der Sache, dass die \u00c4rzte inzwischen Hosen Songs auf ihren Konzerten intonieren und umgekehrt die Hosen nicht selten \u201eSchrei nach Liebe\u201c spielen.<\/p>\n

Und nat\u00fcrlich nutzt die Band auch immer wieder ihren Fokus im Rampenlicht, um ihre politischen Meinungen unters Volk zu bringen.<\/p>\n

Zentraler Punkt der Doku ist allerdings die Fan-N\u00e4he. Dies zeigt sich immer wieder sehr deutlich und wirkt alles andere als aufgesetzt.<\/p>\n

Ob es der Kontakt mit den Fans auf der Stra\u00dfe ist, egal ob in D\u00fcsseldorf oder Argentinien, ob es die N\u00e4he zum Publikum in kleinen Clubs ist oder in ausverkauften Arenen.
\nDie Hosen sind hautnah bei Ihren Fans und sind sich vollkommen dar\u00fcber im Klaren, dass bei einem perfekten Konzert der Gro\u00dfteil des Erfolges nicht von der Band kommt, sondern von den Leuten, die vor der B\u00fchne stehen.<\/p>\n

Die Toten Hosen haben seit Ihrer Gr\u00fcndung 1982 eine Entwicklung durchlaufen, die gerade f\u00fcr eine Punkband (und hier sind wir wieder beim Thema) alles andere als normal ist.<\/p>\n

Und an diesem Punkt gibt sich Campino sehr selbstkritisch indem er die alten Zeiten reflektiert und nachdenklich zum besten gibt, dass man in der Anfangszeit ja nur vierzig Minuten gespielt habe; nat\u00fcrlich ohne Zugabe, da man eh nicht mehr Material hatte. Und dass sich eine Punkband, die mehr Material als f\u00fcr sechzig Minuten habe, eigentlich aufl\u00f6sen m\u00fcsse.<\/em><\/p>\n

Sprachs, sinniert und kontert: \u201eWe are a punk band, still!!!\u201c<\/p>\n

\u201eWeil du nur einmal lebst – Die Toten Hosen auf Tour\u201c ist eine fantastische Dokumentation, die ich jedem ans Herz legen m\u00f6chte: kurzweilig und voller \u00dcberraschungen.<\/p>\n

10 von 10 Hellfire Punkten.<\/strong><\/p>\n

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Mehr Infos:<\/strong><\/p>\n

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