Warlord – The Lost Archangel

© Warlord

Geschrieben von: Klaus S.
Band: Warlord
Album: The Lost Archangel
Genre: Epic Metal
Plattenfirma: High Roller Records
Veröffentlichung: 27.06.2025

Als William J. Tsamis, Gründer der legendären Epic-Metal-Meister WARLORD, am 13. Mai 2021 im Alter von nur 60 Jahren verstarb, schien eine der kreativsten Kräfte des amerikanischen Metals vorzeitig gestorben zu sein. Doch WARLORD meldeten sich im vergangenen Jahr mit neuer Besetzung und einem brandneuen Studioalbum namens „Free Spirit Soar“ eindrucksvoll zurück. Kurz darauf folgte „From The Ashes To The Archives – The Hot Pursuit Continues“, eine limitierte Veröffentlichung anlässlich der seinerzeit anstehenden Live Aktivitäten der Band mit dem zurückgekehrten Sänger Giles Lavery (u.a. Jack Starr, Alcatrazz).

Mit neuem Album im Gepäck traten sie im Sommer 2024 auf diversen Festivals in Europa auf. Hierfür hatte die Band die Idee, ihren treuen Fans ein exklusives Schmankerl zu bieten, wie Giles Lavery erklärt: „Wir wollten etwas Besonderes machen, etwas, das meiner Meinung nach noch niemand zuvor gemacht hat – wir veröffentlichten und verschenkten zu jedem Festivalstopp der Tour einen exklusiven Song zum kostenlosen Download … vier davon in einem Monat. Die Reaktionen auf diese Konzerte übertrafen erneut unsere Erwartungen. Die Leute sangen jedes Wort mit, die Energie und die Resonanz des Festivalpublikums waren überwältigend.“

Genau die besagten vier Songs sind es auch, die die Grundlage für die vorliegende Compilation „The Lost Archangel“ bilden. Beim Stück „The Rainbow“ handelt es sich um ein altes WARLORD Demo aus dem Jahr 1981, welches nun neu aufgenommen wurde. Die übrigen drei Tracks („Golgotha (The Place Of The Skull)“, „Lost Archangel“ und „Stygian Passage“) stammen ursprünglich von den Mitte der Neunziger veröffentlichten Lordian Guard Alben, William J. Tsamis‘ Nebenprojekt. Alle drei Songs wurden ebenfalls neu eingespielt und dem WARLORD-Stil angepasst.

Bei allem Respekt vor den Originalen, die Neuaufnahmen klingen nicht nur druckvoller, sondern kommen auch insgesamt etwas „härter“ rüber als die ursprünglichen Versionen. Zudem wirkt der Gesang von Giles Lavery stimmiger als der von Vidonne Sayre-Riemenschneider, verstorbene Ehefrau von William J. Tsamis und Sängerin auf den beiden Lordian Guard Scheiben. Inwieweit sich „The Rainbow“ vom einstigen Demo unterscheidet, vermag ich nicht zu sagen, auf jeden Fall klingt die getragene Nummer wie eine typische WARLORD Komposition.

Die folgenden drei Songs, „Enemy Mind“, „70,000 Sorrows“ und „Night Of The Fury“, wurden jüngst ebenfalls neu aufgenommen, hierbei handelt es sich um Stücke von „Rising Out Of The Ashes“ (2002) und „The Holy Empire“ (2013), die mit der aktuellen Besetzung präsentiert werden. Abgerundet wird diese Zusammenstellung von einigen Live Aufnahmen; die ersten drei stammen vom Auftritt der Band im Jahr 2013 in Griechenland, waren aber seinerzeit – unverständlicherweise – nicht auf dem Live-Album „Live in Athens“ enthalten, während zu guter Letzt drei Band-Klassiker (u.a. das von HammerFall bekannt gemachte „Child Of The Damned“) von Auftritten im vergangenen Jahr dargeboten werden, die ebenso wie die Athen-Stücke sowohl in Sachen Aufnahmequalität als auch Spielfreude keine Wünsche offenlassen.

In meinen Augen ist „The Lost Archangel“ eine gelungene Zusammenstellung aus verschiedenen Schaffensphasen, die die Brücke zwischen den Anfängen von WARLORD bis hin zur aktuellen Band-Dynamik schlägt. Für die Fans dürfte dies eine willkommene Ergänzung ihrer Sammlung sein, alle anderen erhalten einen hervorragenden Einblick in das musikalische Vermächtnis von William J. Tsamis.

Von mir gibt es 8,5 von 10 Hellfire Punkten.

Tracklist:

  1. Golgotha (The Place Of The Skull)
  2. The Rainbow
  3. Lost Archangel
  4. Stygian Passage
  5. Enemy Mind (2025)
  6. 70,000 Sorrows (2013/2025)
  7. Night Of The Fury (2013/2025)
  8. Father (Live in Athens 2013)
  9. Glory (Live in Athens 2013)
  10. Soliloquy (Live in Athens 2013)
  11. Lucifer’s Hammer (Live 2024)
  12. Black Mass (Live 2024)
  13. Child Of The Damned (Live 2024)

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