
© Warfield
Geschrieben von Mathias Keiber
Band: Warfield
Album: With the Old Breed
Genre: Thrash
Plattenfirma: Napalm Records
Veröffentlichung: 04.04.2025
Stelle ich mir „With the Old Breed“, das zweite Album von Warfield aus Kaiserslautern, als Sportler vor, dann sehe (beziehungsweise höre) ich einen austrainierten Athleten wenige Tage vor den Olympischen Spielen. Was das Trio hier in puncto Angriffslust, Biss und schierem Vermögen an den Tag legt, das ist schon bemerkenswert. Ich sag’s mal so: Immer dann, wenn ich vorurteilsbehaftet vermute, dass der nächste Song bestimmt etwas nachlässt, legen Warfield noch eine Schippe drauf.
Mit „Melting Mass“ und „Appetitive Aggression“ legt die Band fulminant los, doch dann wird’s mit „Soul Conqueror“ noch besser, insbesondere wegen des grandiosen Gitarren-Leads während des Refrains. Ähnlich überwältigend kommt „Lament of the White Realm“ daher. Und selbst der Siebenminüter „GASP“ erweist sich nicht als der doomige Durchhänger, sondern verbreitet mit bösen Riffs und fiesen Streichern fast schon Angst und Schrecken.
Vom unterhaltsamen Songwriting mal abgesehen, sind auch Sound und Gesang sehr nach meinem Geschmack. „With the Old Breed“ vermeidet eine allzu retrohafte Produktion genauso wie das synthetische, zu Tode komprimierte Einerlei vieler Nuclear-Blast-Bands dieser Tage. Besonderes Lob hat sich Sänger (und Bassist) Johannes Clemens verdient. Gift und Galle spucken viele, doch bei ihm wirkt das sehr viel natürlicher als bei manch anderen.
Fazit: Ein Brett, wie es im Buche steht. Geiles Cover obendrein. 8,5 von 10 Hellfire-Punkten.
Tracks:
01 Melting Mass 02:59
02 Appetitive Aggression 03:40
03 Soul Conqueror 03:20
05 Fragmentation 04:30
05 Lament Of The White Realm 04:27
06 Tie The Rope 04:16
07 Inhibition Atrophy 03:09
08 Dogs For Defense 04:45
09 GASP 07:17
10 With The Old Breed 04:11