Valkenrag – Fury Untamed

© Valkenrag

 

Autor: Johannes „Jojo“ Knopp
Band: Valkenrag
Album: Fury Untamed
Genre: Melodic Death/Black Metal
Plattenfirma: Art of the Night
Veröffentlichung: 25.04.2025

 

Das letzte Lebenszeichen von „Valkenrag“ stammt aus dem Jahr 2018 und war das zweite Album eines ursprünglich als Sideprojekt gegründeten Projekts von Lorghat. Daraus entwickelte sich jedoch eine eigenständige Band, die Melodic Death Metal mit Black Metal kombiniert. Um die Fans nicht noch länger warten zu lassen, schiebt man vor dem kommenden Longplayer eine fünf Tracks umfassende EP mit dem markanten Titel „Fury Untamed“ voraus.
Doch spiegelt die Musik auch die ungezähmte Wut wider? Das werden wir gleich erfahren.

Den Auftakt macht direkt der Titeltrack „Fury Untamed“ mit einem treibenden, dynamischen Riff, das stark an Amon Amarth erinnert – allerdings mit typischen Black-Metal-Blastbeats angereichert. Auch die Growls von Lorghat ziehen einen sofort in den Bann. Textlich behandelt der Song ungebändigte Wut und die Kraft eines Kriegers, der sich gegen seine Feinde erhebt – damit bewegt er sich thematisch auf der Viking-/Pagan-Metal-Ebene.

Song Nummer zwei, „Retribution“, ruft mythologisch nach Vergeltung und thematisiert die unaufhaltsame Jagd nach Gerechtigkeit. Nach einem atmosphärischen Black-Metal-Intro kehrt der Song schnell in seine groovende Viking-Melodic-Death-Metal-Struktur zurück, wobei die Gitarrenarbeit klar im Vordergrund steht und unweigerlich zum Mitbangen animiert.

Auch bei „Unreachable Horizon“ dominiert ein starkes, melodisch geprägtes Riff. Die Melodien sind eingängig, jedoch auch recht brav. Textlich handelt der Song von einer melancholischen Reflexion über unerreichbare Ziele und die ewige Suche nach Ruhm und Ehre.

„Descendant of Chaos“ ist der düsterste Song der EP und weist zudem leichte Synthesizer-Elemente als klangliche Hintergrundwand auf. Auch die Growls sind hier deutlich bösartiger. Inhaltlich beschreibt der Track die Erben des Chaos und die Zerstörung, die sie hinterlassen.

Mit „Bleed to Be“ zieht die Band in puncto Härte und Brutalität nochmal deutlich die Zügel an. Am Ende wird der Song zu einer fast schon Black-Metal-Hymne, die sich mit Opferbereitschaft und dem Preis, den man zahlen muss, um wahrhaftig zu leben, auseinandersetzt.

Nach mehreren Durchläufen bin ich mir immer noch nicht sicher, was ich von der EP halten soll. Einerseits reißen mich die Songs durchaus mit, doch insgesamt fehlt es mir an echter Heaviness, roher Power und Spontanität, wie ich es vom letzten Kvaen-Album gewohnt bin. Die EP vermittelt zu keiner Zeit das Gefühl von rauer Gischt oder schneidender Winterkälte, was wohl auch an der zu braven und zu klaren Produktion liegt. Insgesamt sind es keine schlechten Songs, doch sie wirken irgendwie sehr konstruiert und fegen mich daher nicht wirklich vom Hocker. Allerdings könnte das Ganze live deutlich besser rüberkommen.
Deshalb bekommt das „Fury Untamed“ von „Valkenrag“ von mir 7,5 von 10 Hellfire Punkten mit der Hoffnung auf mehr beim bald folgenden Longplayer.

 

Tracklist:

01 Fury Untamed
02 Retribution
03 Unreachable Horizon
04 Descendant Of Chaos
05 Bleed To Be

 

Mehr Infos:

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Bandcamp

 

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