
© Tribunal
Geschrieben von Mathias Keiber
Band: Tribunal
Album: In Penitence and Ruin
Genre: Death-Doom
Plattenfirma: 20 Buck Spin
Veröffentlichung: 18.04.2025
Gut zwei Jahre nach dem fulminanten Debüt von Tribunal gibt es nun Nachschub. Um ehrlich zu sein, hätte es von mir aus noch ein halbes Jahr länger dauern dürfen, denn so richtig passt der düster-gotische Death-Doom des Duos nicht zu meinem frühlingshaften Gemüt Mitte April. Letztendlich ist Qualität aber zu jeder Jahreszeit willkommen – und Qualität, die liefert die Band aus Vancouver.
Dabei merkt man es der Musik an, dass Tribunal vom Duo zum Quintett angewachsen sind: Obwohl die Songs im Durchschnitt kürzer geworden sind, wirkt die Musik größer, monumentaler als auf dem Debüt, was insbesondere verschiedenen Tasteninstrumenten zu verdanken ist – Kirchenorgel und Klavier etwa. Die instrumentalen Stars der Show von Tribunal bleiben für mich allerdings Cello und Lead-Gitarre, die sich oft wirklich wunderbar ergänzen, zum Beispiel in „The Penitent“, das die zweite Hälfte einläutet.
Wie schon das Debüt ist „In Penitence and Ruin“ quasi-symmetrisch strukturiert: dieselbe Anzahl an Songs vor wie nach einem Interlude. Und wie auf dem Debüt heben sich Tribunal den besten Song fürs Finale auf. „Between the Sea and Stars“ zeigt die Band in voller Pracht. Alles, was man in den vorherigen Songs lieb gewonnen hat, kommt hier noch ein bisschen besser – ein echter Gänsehautsong!
Spätestens im Spätherbst wird „In Penitence in Ruin“ zurück in meiner Rotation sein – und dann witterungsbedingt auch eine tragendere Rolle als dieser Tage einnehmen. Einstweilen gibt’s von mir 8 von 10 Hellfire-Punkten.
Tracks:
01 Incarnadine 07:12
02 A Wound Unhealing 06:19
03 Angel of Mercy 05:04
04 The Sword of the Slain 05:32
05 Ruin 01:13
06 The Penitent 04:53
08 Armoured in Shadow 05:11
08 …And the Thorn-Choked Flowers Grow 05:59
09 Between the Sea and Stars 06:52