The Nights – The Nights

© The Nights

Geschrieben von Katja Rohloff
Band: The Nights
Album: The Nights
Plattenfirma: Frontiers Records S.r.I / Soulfood
Veröffentlichung: 04. August 2017

Skandinavien und Musik, das passt einfach. Diesmal sind es Finnen, die mit Gitarren partytaugliche Musik fabrizieren und sich dabei ziemlich talentiert anstellen.

Die Band The Nights wurde 2015 gegründet. Masterminds des Projektes sind Ilkka Wirtanen, der bisher vorrangig als Produzent, unter anderem von Reckless Love, in Erscheinung getreten ist, und Sami Hyde (Tony Mills Band). Beide sind zudem erfahrene Songwriter, und das merkt man “The Nights” definitiv an.

Erklärtes Ziel von The Nights ist es, Musik zu erschaffen, die dem Zuhörer einfach ein gutes Gefühl gibt. Zudem möchten sie damit ihren musikalischen Helden wie TNT und Yngwie Malmsteen Tribut zollen.

Das Plattenlabel beschreibt die Songs als eine großartige Mischung aus klassischen Pop-Melodien, modernem Melodic Rock und 80’s-Einflüssen. Dem stimme ich problemlos zu. Gitarrenbetonte, eingängige Melodien und ein Sänger, der die Vocals unangestrengt zwischen Leichtigkeit und druckvoller Darbietung variieren kann, ergeben gute Unterhaltung.

Als Opener ist “Welcome to the Show” natürlich perfekt gewählt. Was sich die ersten vierzig Sekunden noch wie ein U2-Song anlässt, knallt einem plötzlich ein ordentliches Gitarrenriff vor den Latz und gipfelt in einem melodischen Mitsing-Refrain, der zu großen Gesten einlädt. Der Track hat durchaus das Zeug für Stadionbühnen.

Der Songtitel “I will never stop loving you” lässt schon vermuten, dass hier die erste Ballade des Albums ansteht. Statt Kitsch ist aber eher Power angesagt. Die anfangs noch ruhigen Töne wechseln nach dem ersten Refrain zu kraftvollen Gitarrenakkorden, die sich zu einem durchaus schönen Solo aufbauen. Entsprechend werden die Vocals mit gesteigerter Power dargeboten.

Bei “I wanna be your superhero” gehts wieder sehr temporeich zu. Der Song wechselt melodisch zwischen rockigen Gitarrenriffs, drums-betontem Tempoaufbau und Synthi-Melodien. In der zweiten Hälfte des Tracks kommt dann gedanklich ein “kenn ich doch irgendwoher” auf, denn  die synthetischen Fanfaren im Hintergrund erinnern äußerst stark an ein zu Sylvester sehr beliebtes Lied.

“We can rule the world tonight” lässt das Album dann wieder etwas ruhiger ausklingen. Textlich und stilistisch erinnert das Stück, insbesondere im Refrain, ein bißchen an “Rule The World” von Take That, es ist sozusagen der große rockige Bruder. Ich stehe dazu, ich mag beide Songs.

“Juliette” ist der einzige Track des Albums, der mich nicht komplett überzeugt. Dies liegt einzig und allein am Refrain, der selbst mir dann doch etwas zu kitschig und in Richtung 80er Jahre Pop à la Rick Astley geraten ist. Reine Geschmackssache.

Zugegeben, die Texte der elf Song sind keine philosophische Offenbarung, aber diesen Anspruch stellt die Band auch nicht an sich. Das Album macht einfach Spaß und ist ideal, um die Stimmung aufzuhellen und das Leben zu genießen. Es eignet sich auch hervorragend für ein paar Runden Disco-Fox. Ab sofort können sich die Männer nicht mehr mit schlagerbedingtem Brechreiz herausreden. Und als Entschädigung gibt’s in fast jedem Song auch ein tolles Gitarrensolo und ein paar ordentliche Riffs, die dafür sorgen, dass erst gar kein Gefühl der Plüschigkeit aufkommt. Das nennt man dann wohl Win-Win-Situation. Auch als Soundtrack für die nächste Feier mit gemischtem Publikum in Sachen Musikgeschmack ist das Debütalbum der Finnen perfekt.

Trackliste:
1. Welcome To The Show
2. Nothing But Love
3. Juliette
4. I Will Never Stop Loving You
5. In A Blink Of An Eye
6. Hold On
7. Elegy (You Should Be Here)
8. Take Me To Heaven
9. You Belong To Me Tonight
10. I Wanna Be Your Superhero
11. We Can Rule The World Tonight

Line-up:
Sami Hyde – vocals
Ilkka Wirtanen – guitar
Jan-Erik Iivari – drums & percussion
Harri Kokkonen – electric, acoustic and fretless bass

Weitere Infos:
https://www.facebook.com/TheNightsOfficial/?fref=mentions
http://www.frontiers.it/album/5394

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