
© The Devil Wears Nada
Geschrieben von: Klaus S.
Band: The Devil Wears Nada
Album: Postalgia
Genre: Rock
Plattenfirma: Eonian Records
Veröffentlichung: 24.05.2025
„THE DEVIL WEARS NADA nehmen eingängige Rocksongs auf, die im Kopf hängen bleiben“. Mit diesem schlanken Satz beschreibt die aus Falköping, Schweden stammende Formation sich selbst bzw. ihren Sound auf ihrem Instagram Account, womit dann ja eigentlich alles gesagt wäre und ich mir weitere Ausführungen ersparen könnte. Da diese Beschreibung dann aber doch ein wenig dünn ist, sei noch angemerkt, dass es sich hier um das Debüt Album handelt, welches im vergangenen Jahr bereits in kleiner Auflage von einhundert Stück unter dem vorherigen Bandnamen Adecence veröffentlicht wurde und von Größen wie Alice Cooper, Ghost und Lordi beeinflusst sein soll.
Und zumindest den genannten Einfluss von Tobias Forge glaubt man sofort herauszuhören. denn nach dem gefühlvollen Instrumental Intro „Adecence“ folgt mit „Patient Zero“ ein Song, der wie eine Mischung aus Ghost und Journey klingt, was die Songwriting Fähigkeiten beider Bands in Sachen ohrwurmartige Melodien miteinschließt. Gleiches trifft auch auf den folgenden Track „Late Night Talking“, wobei man in diesem Fall wohl eher die Landsleute von The Night Flight Orchestra als Vergleich/Vorbild heranziehen könnte.
Das tanzbare „Make Me Feel“ geht dann noch einen Schritt weiter in Richtung Disco-Pop-Rock, während sich „Someone Slightly Buried“ (cooler Titel übrigens!) mit einer Mischung aus schleppenden, eher düsteren Strophen und einem unwiderstehlichen AOR-artigen Chorus in bester Ghost Manier als Album-Highlight entpuppt. Hätte ich beim Titel „Juliet“ zunächst auf eine Ballade getippt, erweist sich der abermals in überschaubarem Tempo dargebotene Song als veritabler, weitestgehend recht poppig gehaltener potentieller Radio Hit, der lediglich beim Gitarren Solo so etwas wie Ecken und Kanten zeigt.
Mit „Dear Marilyn“ und dem der gleichnamigen Bandhymne wird der Journey-Faktor wieder ein klein wenig erhöht, und zwar mit hohem Dauerrotationspotential, auch wenn die Schweden naturgemäß (noch) nicht am Thron der amerikanischen Kult–Rocker heranreichen können. Das mit einem gewissen Groove versehene „Infinity“ wirkt da schon etwas kratzbürstiger, was zum einen mit der untergeordneten Rolle der Keyboards, zum anderen mit ein paar vereinzelten Growls (!) zusammenhängt. Das leicht AOR lastige „Prima Nocta“ würde sich meiner Meinung nach problemlos auf dem jüngst erschienenen neuesten Ghost Output „Skeletá“ einfügen, auch wenn der Sound hier nicht ganz so bombastisch ausgefallen ist.
„Til’ Death Do Us Part“ fällt insoweit aus dem Rahmen, als dass hier komplett auf Gesang verzichtet wird. Stattdessen ist gut die Hälfte des Stücks akustisch und mit Streichern unterlegt gehalten, erst nach rund drei Minuten nimmt der Song Fahrt auf und die Instrumenten Fraktion (insbesondere Gitarre und Keyboard) darf sich ordentlich austoben. Abgerundet wird dieser Re-Release durch eine gelungene Cover Version des Nestor Tracks „1989“ sowie mit „Victim“ einem etwas schwungvolleren Rocker, bei dem die Band nochmals ihr Gespür für griffige Arrangements offenbart.
Ich gebe zu, „Postalgia“ hat mich positiv überrascht, denn mit einem solch stimmigen wie eingängigen Melodic Rock Album hätte ich nicht gerechnet, Anhänger von den erwähnten Referenz-Bands dürften dies ähnlich sehen. Auf jeden Fall darf das Teil als erfolgreicher Start in eine hoffentlich interessante und prallgefüllte Band-Diskographie gewertet werden!
Von mir gibt es 8,5 von 10 Hellfire Punkten.
Tracklist:
- Adecence
- Patient Zero
- Late Night Talking
- Make Me Feel
- Someone Slightly Buried
- Juliet
- Dear Marilyn
- The Devil Wears Nada
- Infinity
- Prima Nocta
- Til’ Death Do Us Part
- 1989
- Victim
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