TaktArt Club Show IV in Bonn mit Mirrorplain, Odium, Ghost Empire – drei unterschiedliche Bands, ein toller Abend

Ghost Empire live @ RPZ in Bonn

Geschrieben von Katja Rohloff / © Photos by Dirk Draewe (http://www.draewe.de und http://www.facebook.com/pixxelkunst)

Rock und Pop Zentrum – Bonn. TaktArt hat es sich auf die Fahnen geschrieben, den Köln/Bonner Underground zu beleben und neue Impulse zu setzen. Ziel ist es, die Szene zu vernetzen und Bands und Veranstalter gleichermaßen zu unterstützen. Im Rheinland dürfte das Netzwerk, neben diversen anderen Aktivitäten, vor allem durch die BAUHAUS Live Eventreihe bekannt sein, bei der elfmal im Jahr jeweils drei Underground-Bands aus unterschiedlichen Genres in Troisdorf zeigen, was sie können.

2017 wurde außerdem die neue Konzertreihe „TaktArt Club Show“ ins Leben gerufen, um viermal im Jahr interessante Live Bands in Bonn auf die Bühne zu holen.

Für die letzte Show des Jahres hatte dann auch ich es endlich mal geschafft, im Rock und Pop Zentrum Bonn aufzulaufen, um neue Leute und alte Bekannte zu treffen und hatte den Chefredakteur des Hellfire-Magazins direkt zum Mitkommen überredet. Wobei man ehrlicherweise sagen muss, bei dem Line up war da nicht wirklich viel Überzeugungskunst notwendig, denn hier war dreimal beste Unterhaltung aus verschiedenen Genres garantiert.

Mirrorplain live @ RPZ in BonnDas erste Set des Abends gehörte den Jungs von Mirrorplain. Insidern sind die Sauerländer inzwischen auch als die vertonte Nougatpraline in meiner Musiksammlung bekannt, denn Mirrorplain geht einfach immer und macht sofort gute Laune. Insbesondere live auf der Bühne, denn die komplette Band hat auch nach fast drei Monaten Album-Tour immer noch eine unglaubliche Spielfreude.  Da dies bereits unser drittes, mal mehr, mal weniger beabsichtigtes Treffen innerhalb von genauso vielen Wochen war, hatte sich schon eine gewisse Erwartungshaltung bei mir zementiert, die an diesem Abend mit einer Setliste der härteren Ausprägung auch voll erfüllt wurde. Während der Opener „Fortune“ den Auftritt noch intensiv melodisch angehen ließ, ging es mit „Unsought“, „Mirrorplain“, „Salvation“ und meinem neuen Lieblingssong „Inject The Death“ ein paar Gänge schneller und klanglich massiver weiter. Kurze Pausen gewährten da nur die melodisch und tempomäßig vielschichtig gestalteten Songs „Angel Without Wings“ und „Tower Of Babel“. Auch wenn sie die ganz ruhigen Nummern zu Hause gelassen hatten, stellte der Mirrorplain-Frontmann zum Ende des Sets direkt mal klar „Softer wird es heute nicht mehr“, denn auf Melodic Metal und Rock folgte eine ordentliche Portion Thrash-Metal.

Odium live @ RPZ in BonnOdium aus Frankfurt am Main enterten als nächstes die Bühne. Die Thrash Metal Veteranen blicken auf fast 25 Jahre Bühnenerfahrung zurück und die entsprechende Routine und Gelassenheit sowie die Freude an der Musik merkte man dem Auftritt der sympathischen Hessen auch an. Wärmstens empfohlen vom Chef, wurde ich von dem Quintett, das sich nicht immer sklavisch an den klassischen Genre-Sound hält und auch einen mir sehr entgegenkommenden Anteil Melodic in seiner Musik unterbringt, nicht enttäuscht. Angesichts ihrer beachtlichen Diskografie konnten Odium bei der Zusammenstellung ihrer Setliste aus dem Vollen schöpfen, legten den Schwerpunkt aber erwartungsgemäß auf das im Juli erschienene aktuelle Album „As The World Turns Black“ (zur Rezension geht es hier). Aber auch die Klassiker von anderen Alben wurden nicht unterschlagen und so durften sich die Fans, die teilweise extra aus dem Ruhrpott nach Bonn gekommen waren, an einer Mischung aus neuen Stücken wie „The End Of Everything“, „Frozen World“, „No Goodbye“ und Songperlen vom Format eines „Used To Be Me“, „Abyss“ und meinem persönlichen Favoriten „The Science Of Dying“ erfreuen.

Ghost Empire live @ RPZ in BonnDen Abschluss des Abends zelebrierten dann Ghost Empire aus Lohmar quasi als Lokalmatadore und hatten entsprechend auch ihre eigene Fan-Base gleich mitgebracht.  Für die Jungs war dies eine willkommene Gelegenheit, sich von der Arbeit an der neuen EP zu erholen und mit den Anwesenden noch einmal so richtig zu feiern. Und feiern können Ghost Empire definitiv. Da die Band es stilistisch nicht so mit Schubladen hat, habe ich mich nach einiger Überlegung für die Bezeichnung Crossover entschieden, denn die Mischung aus cleanem und gutturalem Gesang, melodischen und thrashigen Anteilen ist mir so bisher noch nicht untergekommen. Damit sorgten sie definitiv für Bewegung im RPZ Bonn, sowohl von der Bühne aus als auch tatkräftig direkt im Publikum. Den Abend bestritten die fünf Jungs mit einer Mischung aus „alten“ und „neuen“ Songs ihrer Bandhistorie, die Anführungszeichen hierbei sind dem Umstand geschuldet, dass sich Ghost Empire erst vor drei Jahren gegründet haben. Seitdem verfolgen sie das Ziel, immer 150 Prozent zu geben und keine Show wie die andere zu spielen. Angesichts der begeisterten Reaktionen der Fan-Base und insbesondere der Bühnenenergie von Frontmann Sascha Noll glaube ich unbesehen an den Erfolg dieses Konzeptes.

TaktArt hat mit der Club Show Reihe ein tolles neues Event ins Leben gerufen, das hoffentlich zur dauerhaften Institution wird. Die Termine für 2018 stehen auf jeden Fall schon fest und bei mir werden die Veranstaltungen regelmäßig einen Platz im Kalender finden, denn die perfekte Kombination aus schöner Location, toller Organisation, günstigen Preisen und guter Bandauswahl ist das ideale Rezept für einen gelungenen Abend.

TaktArt Club Shows 2018:
02.03.2018  RPZ Bonn Bands tba.
06.04.2018  RPZ Bonn Bands tba.
04.05.2018  RPZ Bonn Bands tba.
05.10.2018  RPZ Bonn Bands tba.

Weitere Informationen:
Website von TaktArt

Hier gehts zu den Fotogalerien, Photos by Dirk Draewe (http://www.draewe.de und http://www.facebook.com/pixxelkunst):

Mirrorplain

Odium

Ghost Empire

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