
© Sun After Dark
Geschrieben von: Bernd Kröninger
Band: Sun After Dark
Album: Tatkraft
Genre: Black – Dark Metal
Plattenfirma: Hammerheart Records
Veröffentlichung: 13.06.2025
Aus Rosenheim kommen nicht nur die berühmten „Rosenheim Cops“, da kommt auch unser heutiges Debutalbum her. Kein geringerer als Benjamin König, der sich in der Zeit von 1994 bis 2012 mit „Lunar Aurora“ sämtlichen Kompositionen widmete, stellt derzeit sein 50-minütiges Debut vor. Hören wir also ob der Albumtitel „Tatkraft“ zurecht gewählt wurde.
Recht orientalisch der Beginn des Songs „Dawn and Dirges“. Was sich aber schnell in eine härtere Sequenz ändert. Die beklemmende Voice trägt nicht unerheblich hierzu bei. Was „Ohne Gråb“ speziell macht, sind die harten düsteren Gitarrenriffs und die opernhafte Gesangstruktur. Eine bisserl winterliche Atmosphäre, wenn auch nur kurz, erlangt die Scheibe mit dem Titel „Schlittenfahrt“. Mit bombastischem Arrangement, unter anderem mit schwerer Tuba, rauscht der Schlitten durch die Rille. Abwechselnde Rhythmik sorgt für einen imposanten Hörgenuss.
Ooh, haben wir das Album gewechselt? Gregorianisch erklingt „Burning Blue“. Dieser Track beweist mal wieder die Vielseitigkeit von Benjamin. Vor allem weil die Percussion ab 3:44 Minuten eine wichtige Aufgabe übernimmt. Zwar im Hintergrund ertönend, jedoch sehr eindringlich bis zum Ende. Mit lediglich 4:19 ist „Leaving Metropolis“ zwar der kürzeste Song, aber inhaltlich mit den Streichern, den Elementen dunkler Töne in Verbindung mit der klaren, gregorianisch anmutenden Voice ein hymnisches Masterpiece.
Den Schluss bildet „Antarctic Morning“. So wie die Headline lautet, so fühlt sich der Song nicht an. Mit tragisch, nachdenklich wirkender Rhythmik und den Gesang, wirkt es durchaus nicht antarktisch. In den 9 Minuten verbergen sich neben opernhaften Strukturen, doomige und selbst melodische Elemente.
Fazit: Mit Recht heißt das Album „Tatkraft“. Was hier abgespult wird, ist nur mit Energie kaum zu benennen. Mit einer düsteren Klangstruktur versehen, führt uns die Reise von aufsteigender Morgenröte („Dawn“) zu einem antarktischen Morgen. Eine variierende Atmosphäre zwischen galaktisch, mystisch und opernhaft, die mit schweren Tönen unter die Haut geht. Ein interessantes, variantenreiches und gelungenes Debut.
9 von 10 Hellfire Punkten auf dem Weg nach Rosenheim.
Tracklist:
01-Dawn and Dirges
02-Waidmanns Hoffnung
03-Ohne Gråb
04-Schlittenfahrt
05-Burning Blue
06-Näbe
07-Leaving Metropolis
08-Antarctic Morning
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