SLOMIND – METAMORPHOSEON

Geschrieben von Melanie Busch
Band: SLOMIND
Album: Metamorphoseon
Label: Sonic Attack
Veröffentlichung: 13. Oktober 2017

Die vierköpfige Heavy Fuzz Rock Band SLOMIND, erst im Jahr 2012 gegründet, kommt aus Düsseldorf? War auch mein erster Gedanke als ich die ersten Minuten ihres zweiten Albums hörte, doch dazu später mehr… Bereits mit ihrem ersten Album “Solar Plexus” übersprangen sie aus dem Stand die hochangelegte Latte. Die Erwartungen an die Band wurden übertroffen, nach ihrem Debütalbum folgte eine deutschlandweite Clubtour und auch das Metal Days Festival in Slowenien folgte im Jahr 2015 den Ruf der Band. Was zunächst Stoner Rock werden sollte, entfaltete sich als Projekt welches sich nicht an konventionelle Strukturen anlehnen wollte. Aus dem Bauch heraus entstand etwas völlig Neues.

Schon mit dem Intro “Metamorphoseon” wird dem Hörer der Sprung in eine völlig andere Richtung als Stoner Rock bewusst. Der Song strotzt mit groovigen Riffs und einem episch melancholischen Backgroundgesang, bei dem ich vergesse auf den eigentlichen Gesangspart zu hören. Die fuzzy Riffs, sei es an der Gitarre oder am Bass, bleiben auch im zweiten Song “Soulstripper” nicht auf der Strecke. Der Schlagzeuger bringt mich dazu den Beat durch meine Adern fließen zu lassen. Soundmäßig erinnert mich die Richtung an eine Mischung aus Five Finger Death Punch und Volbeat. Ein rauchiger und kraftvoller Gesang dröhnt durch meine Gehörgänge. Von diesem Sound werde ich auch bei “Drag The Chain” mitgerissen. Headbangen pur ist angesagt, der Hörer kann sich auf einen durchweg fetten Track mit abwechslungsreichen Parts gefasst machen.

“The Wave” ist ein ruhigerer Song, bei dem ich Anfangs meine Schwierigkeiten hatte den melodischen Part zu finden. Sänger Patrick schafft es aber auch hier locker meine Zweifel zu beseitigen. Auffallend ist wie sehr sich der Song in die Länge zieht und wieviel Genre sich in einer einzigen Nummer verbergen können. So hat man das Gefühl den vorherigen Song noch gar nicht richtig verarbeitet zu haben, da hämmert auch schon “Riot” los. Bewußt nehme ich die Stimmgewalt am Mikro wahr und komme zu dem Entschluss dass sich so und nicht anders ein Mensch anhören muss der sich die Seele aus dem Leib schreit.

Bei Track 6 “Relentless” angekommen verspüre ich zunächst den Drang wiederholt mitwippen zu wollen, doch schlagartig ändert sich der Takt und so lasse ich den Sound auf mich einwirken. Er lehnt sich an keinen der bisher gehörten Songs an. Durch seine breite Spanne an musikalischen Genres wird dem Hörer etwas außergewöhnliches geboten. Mit erstklassigen Gitarrenriffs und einem zunächst ruhigeren Beat des Schlagzeugs beginnt auch “Drifter” taktvoller, schwenkt plötzlich wieder um und wirft einige Fragen bei mir auf. Ist das noch Heavy Fuzz Rock was sie eigentlich machen? Vorbei an Strukturen ist es der Band jedenfalls gut gelungen eine Spur Doom Metal mit auf´s Album zu packen. Mit einem Akustiksong habe ich nun absolut nicht gerechnet als “Mother” einläutet. Hier bekommt man einen wunderschönen, ruhigen Song mit rauchig klarer Stimme und ein klein wenig Country Feeling zu hören. Ich bin durchweg überrascht zu was die Düsseldorfer Band in der Lage ist. Die beiden letzten Songs “Soulstripper” und “Relentless” sind verkürzte Tracks der schon gehörten Nummern. Somit bekommt der Hörer leider nur acht neue Songs geboten, welche aber aufgrund ihrer Länge für knapp 45 Minuten Spielzeit sorgen.

Insgesamt bietet das Album mit 52 Minuten Spielzeit eine abwechslungsreiche Mischung aus Stoner Rock, Doom Metal und Heavy Metal. Bei dem auch ich mir zunächst nicht sicher war ob sie tatsächlich aus Deutschland stammen. Mit breitgefächerter Musikkultur bringt es die Band zu einem lobenswerten Album. Ob sich diese Vielseitigkeit weiterhin durchboxen kann, hängt davon ab wie sehr sich die Hörer auf Neues einlassen können.

Tracklist:
01. Metamorphoseon
02. Soulstripper
03. Drag The Chain
04. The Wave
05. Riot
06. Relentless
07. Drifter
08. Mother
09. Soulstripper (Single Cut)
10. Relentless (Single Cut)

LineUp:
Patrick Pagliaro – Gesang
Torsten Svejda – Gitarre
Tobias Habel – Bass
Holger Bloempott – Schlagzeug

weitere Infos:
http://slomind.bandcamp.com
https://www.facebook.com/slomindband

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