
© Seraina Telli
Geschrieben von: Klaus S.
Band: Seraina Telli
Album: Green
Genre: Pop-Rock
Plattenfirma: Metalville
Veröffentlichung: 24.10.2025
Wenn ich ehrlich bin, habe ich die neue Solo-Scheibe von SERAINA TELLI nur aufgrund ihrer Vergangenheit bei Burning Witches zur Rezension ausgewählt, denn die bisherigen zwei Alben der Schweizerin waren völlig an mir vorbeigegangen. Glaubt man der Promo, „überrascht „Green“ mit mehr elektronischen Elementen und bewusster Zurückhaltung im Rock-Arrangement“.
Während ich den angeblich vermehrten Einsatz elektronischer Elemente so nicht bestätigen kann (eigentlich fällt mir nur das mit dezentem Keyboard Einsatz unterlegte „Love“ ein), ist die Aussage bezüglich der reduzierten Rock Arrangements schon eher zutreffend. Häufig kommen Akustik-Gitarren zum Einsatz und vielfach umweht die Hooklines eine gewisse Pop Note, so dass man fast ein gewisses Schielen in Richtung Radio-Airplay unterstellen könnte. Ein Song wie „Consequences“ lässt mich unweigerlich an Melissa Etheridge denken, das sehr leichte „Home“ geht Richtung Ballade und „Off“ ist mit seiner Mischung aus Piano Klängen und Akustik Gitarre klanglich ähnlich reduziert wie „Gold“.
Ganz so zahnlos, wie man jetzt vielleicht meinen könnte, ist „Green“ dann allerdings doch nicht, auch wenn der Härtegrad in überschaubaren Höhen bleibt. Der Opener „Let It All Out“, bei dessen „OhOhOh“ Gesänge mir Lady Gaga in den Sinn kommt, lässt ebenso aufhorchen wie das ein wenig temporeichere „In Your Face Rock“ oder auch das packende „Oh Oh, Yeah Yeah“. Für die meiste Begeisterung sorgt ausgerechnet das Beatles Cover „Get Back“, Serainas Version hat deutlich mehr Ecken und Kanten wie das Original und hätte in der Form – ebenso wie „Oh Oh, Yeah Yeah“ – durchaus auch von Bands wie Thundermother oder The Gems stammen können.
Unterm Strich ist „Green“ eine Scheibe mit zwei Seiten: auf der einen die etwas rockigeren Stücke, die mich als Hörer sofort in den Bann ziehen, auf der anderen Seite die leichteren Songs, die zwar ganz nett sind, die für mich aber eher als Hintergrundbeschallung taugen. Dies soll natürlich in keinster Weise die gesangliche Leistung von SERAINA TELLI schmälern noch das Album an sich abwerten, denn wer mit ihren bisherigen Solo-Werken warm geworden ist, dürfte auch mit „Green“ gut bedient werden.
Von mir gibt es 6,5 von 10 Hellfire Punkten.
Tracklist:
- Let It All Out
- Consequences
- 17
- Home
- Brown Eyed Boys
- In Your Face Rock
- Off
- Love
- Gold
- Get Back
- Oh Oh, Yeah Yeah
- Black & White
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