
© Revenge
Geschrieben von: Tim Karow
Band: Revenge
Album: Night Dagger
Genre: Speed Metal
Plattenfirma: Dying Victims Productions
Veröffentlichung: 17.10.2025
Es gibt Bands, bei denen man keinerlei Neuerungen erwartet. Und ehrlich gesagt, genau das ist auch gut so. Zu diesen unerschütterlichen Konstanten gehören zweifellos die kolumbianischen Speed-Metal-Veteranen Revenge. Ihr zehntes Studioalbum „Night Danger“ macht von Anfang an klar, dass hier keine Experimente zu erwarten sind, sondern purer, dreckiger Oldschool-Metal mit Vollgas-Garantie.
Schon das Artwork schreit förmlich nach Vinyl, Tape und Kutte, ein klassisches 80s-Cover, das sich perfekt zwischen Agent Steel, Exciter und Razor einsortiert. Musikalisch liefert die Band dann genau das, was der Look verspricht. Hoppelnde Riffs, messerscharfe Twin-Gitarren, leicht angezerrte Vocals und dieses unnachahmliche „Uffda“-Drumming, das wie ein Relikt aus der goldenen Speed-Metal-Ära wirkt. Dazu eine angenehm analoge Produktion, die roh, aber trotzdem transparent bleibt. Besonders auffällig! die Maiden-inspirierte Gitarrenarbeit. Doppelläufige Leads, klassische Harmonien und kleine melodische Haken, die „Night Danger“ immer wieder kurz über das reine Nostalgie-Level heben. Tracks wie „The Hammers Fall“ oder „Black Sight“ (Finde persönlich die Titel mega !) haben den Drive, den man in den 80ern zwischen Hamburg und L.A. in jeder Metal-Kneipe gehört hätte, kompromisslos, schweißtreibend, authentisch.
Natürlich, Überraschungen sucht man hier vergeblich. Aber mal ehrlich, wer will das überhaupt? Revenge wissen ganz genau, wer sie sind und für wen sie spielen. Kuttenträger mit Nietenarmbändern, Speed-Fetischisten mit einem Faible für Enforcer, Asgard oder Riot City werden das hier feiern. Alle anderen dürfen sich gerne wieder ihren Hochglanzproduktionen mit Hollywood-Metal widmen, „Night Danger“ ist für die echte Meute.
Ein paar echte Hits mehr, und das Ding wäre ein Genre-Highlight geworden. So bleibt’s ein amtlich bollernder Höllenritt durch die Speed-Metal-Tradition, ehrlich, laut, herrlich stumpf. 7 von 10 Hellfire-Punkten.
Tracklist:
01 Black Sight
02 Night Danger
03 The Hammers Fall
04 Soldier‘s Heart
05 Misty Night
06 The Devil Race
07 Desire From Pain
08 Crushing Death
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