Powerhill – Generation X

© Powerhill

Geschrieben von: Klaus S.
Band: Powerhill
Album: Generation X
Genre: Hard Rock/Farm Metal
Plattenfirma: Dr. Music Records
Veröffentlichung: 27.06.2025

Hard Rock aus der Schweiz…darüber könnte man ganze Bücher füllen, schließlich haben in der Vergangenheit einige erstklassige Bands von jenseits der Alpen die Rock Welt erobern können. Der neueste Anwärter hört auf den Namen POWERHILL und bringt nun seinen ersten vollständigen Longplayer „Generation X“ an den Start. Wobei sich das „neu“ bei näherer Betrachtung etwas relativiert, schließlich wurden POWERHILL bereits im Jahr 2000 gegründet, jedoch mit Ausnahme eines Demos aus dem Jahr 2006 nahmen die Eidgenossen seinerzeit nichts Zählbares auf. Nach elfjähriger Unterbrechung wurde die Band 2017 von Gitarrist Alberto „Cep“ Ceppi wiederbelebt und veröffentlichte 2022 eine EP mit dem Grammy-verdächtigen Titel „Bunnies & Eggs“.

Wer glaubt mit Beginn des Titelstücks sofort amtlich abrocken zu können, der irrt, denn genauso beschaulich wie man sich das Grasen von POWERHILL’s Band-Maskottchen Clothilde wohl vorstellen würde, so zurückhaltend startet der Track mit einem längeren Fade-In, ehe sich das Ganze doch noch zu einer treibenden Nummer entwickelt, dessen Rhythmik maßgeblich von Drummer-Legende Jörg Michael (u.a. ex-Rage, ex-Stratovarius, ex-Running Wild) bestimmt wird. Die Kombination aus stimmgewaltiger Frontfrau (Veronica Torre) und knorrigen Riffs könnte glatt einem Mash-Up aus Sinner’s „Tequilla Sunrise“ und Thundermother entstammen.

Bei „Bonfire“ halten nicht nur Keyboard Klänge Einzug (die es meiner Meinung nach gar nicht gebraucht hätte), der Sound wandelt sich hin zu einem stoischen Rocker mit starker Hookline, der für mehr als nur anerkennendes Nicken des Kopfes sorgt. „Fat Side“ pendelt zwischen fettem 80er Jahre Banger und Metal-artigen Speed-Parts. Von Orgelklängen eingeleitet holt „That’s Fine“ den Hörer wieder auf Boden der Tatsachen zurück, der Song erweist sich als gefühlvolle Halb-Ballade, bei der Frau Torre ihre gesanglichen Fähigkeiten umso nachhaltiger präsentieren kann.

Das ebenso rockende (Strophe) wie gefühlvolle (Refrain) „The One I Wanna Be“ überzeugt mit einer unwiderstehlichen Hookline, während das von reichlichen Muh-Rufen eingeläutete „Mad Cow City“ zwar für ordentlich Bewegung in der Haarpracht sorgt, aber zugleich aufgrund seiner Lyrics dann doch ein klein wenig cheesig wirkt. Und wo wir gerade bei cheesig sind, dies ließe sich sicherlich auch über das folgende „My Mood“ sagen, einer Herzschmerzballade par excellence, wie sie beispielsweise Heart nicht besser hingekommen hätten.

Das genaue Gegenteil hiervon ist „Better Safe Than Sorry“, eine höllisch groovende Nummer, deren Chorus sich nach ein paar Anläufen als heimliches Highlight entpuppt. Die gleichnamige Bandhymne mit seinen weiblichen Backing Vocals folgt nicht nur stilistisch den Spuren von Bands wie Thundermother oder The Gems, sondern kann ebenso wie die rockenden Kolleginnen mit messerscharfen Hooks überzeugen.

Die abschließende Ode an die Probescheune („Rehearsal Barn“), ist ein knapp dreiminütiger, etwas vogelwild anmutender Ritt von speedigem Rock bis hin zu akustischer Ukulelen-(?) Unterhaltung, der seinem Namen entsprechend wohl als kleiner musikalischer Scherz gedacht ist. Jetzt wird auch klar, warum die Band ihre Mucke als „Farm Metal“ anpreist…

Ungeachtet seines etwas seltsamen Ausklangs ist „Generation X“ ein lohnenswertes Hard Rock Scheibchen mit leicht nostalgischer Färbung, das nicht nur für Anhänger der erwähnten Referenzen interessant sein dürfte.

Von mir gibt es 8 von 10 Hellfire Punkten.

Tracklist:

  1. Generation X
  2. Bonfire
  3. Fat Side
  4. That’s Fine
  5. The One I Wanna Be
  6. Mad Cow City
  7. My Mood
  8. Better Safe Than Sorry
  9. Powerhill
  10. Rehearsal Barn

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