Piledriver – First Nations Rock

© Piledriver

 

Geschrieben von: Tim Karow 
Band: Piledriver
Album: First Nations Rock
Genre: Power- / Speed- / Trash Metal
Plattenfirma: ROCKWALL Records
Veröffentlichung: 14.11.2025

 

Es gibt Bands, die einfach nicht totzukriegen sind, und Piledriver gehören ganz klar dazu. Sieben Jahre nach „Rockwall“, zwei Jahre nach dem emotionalen „Live in Europe“-Release und satte drei Jahrzehnte nach ihrer Gründung melden sich die Jungs mit „First Nations Rock“ zurück und zwar mit einem lauten, ehrlichen „Wir leben noch!“

Wer die Band kennt, weiß, dass ihre Geschichte nicht gerade von Glück geprägt ist. Todesfälle, Corona, Label-Pech, das volle Programm. Aber statt sich unterkriegen zu lassen, haben Michael Sommerhoff und Peter Wagner einfach weitergemacht. Und verdammt nochmal, man hört’s!

Bereits der Opener „Light Years From Here“ zeigt, wo die Reise hingeht: schnörkelloser, melodischer Hardrock mit Eiern in der Hose und Gefühl im Herzen. Kein künstlicher Bombast, kein überflüssiger Firlefanz, dafür Gitarren, die singen, Drums, die drücken, und Vocals, die ehrlich klingen.

„Ridin’“ hält das Tempo, erinnert mit seiner leicht bluesigen Note an alte Scorpions-Zeiten, aber mit mehr Dreck unter den Fingernägeln. Da steckt richtig Spielfreude drin. Und spätestens bei „We Will Be Rockin’ On“, der ersten Single, ist klar: Das ist kein nostalgisches Nachbrennen, das ist der Sound einer Band, die noch was zu sagen hat. Der Refrain klebt sofort im Kopf, die Hookline sitzt, und das Lächeln gleich mit.

Der Titelsong „First Nations Rock“ schlägt dann etwas ernstere Töne an. Thematisch geht’s um Zusammenhalt, Stolz und Herkunft, und musikalisch fühlt sich das Ganze fast schon hymnisch an. Da merkt man, dass Sommerhoff und Co. das Leben und die Bühne gleichermaßen lieben.

Mit „Another Treason“ und „Comin’ Home“ fährt die Band eine Schippe Emotionalität auf, ohne in Kitsch zu verfallen. Vor allem „Comin’ Home“ hat diesen bittersüßen Vibe, ein Song, der wahrscheinlich ohne die harten letzten Jahre nie so ehrlich geklungen hätte.

Dann kommen wieder die Rock’n’Roll-Momente. „To The Edge Of The World“ und „Fire!“ sind Paradebeispiele dafür, dass Classic Rock auch 2025 noch knallen kann, wenn man ihn mit Leidenschaft spielt. Kein Versuch, modern zu klingen – einfach pure, dreckige Energie.

„There Comes A Time“ und „The World’s On Fire“ zeigen dann die ganze Bandbreite. Von gefühlvoll bis kämpferisch. Letzterer ist mit seinem hymnischen Refrain ein echtes Highlight, das live garantiert die Halle zum Kochen bringt.

Das große Finale mit „I Still Can’t Say Goodbye“ ist Gänsehaut pur, eine klare Verneigung vor dem verstorbenen Keyboarder Rudi Peeters. Ruhig, ehrlich, berührend, ein Song, der einem nochmal zeigt, wie viel Herzblut in dieser Band steckt.

Am Ende haut „Shout It Out“ nochmal den Vorhang runter, schnell, geradeaus, mit einem Augenzwinkern. Ein Song, der sinnbildlich für das ganze Album steht.  Spaß, Leidenschaft, Authentizität etc. Was Produktion und Sound angeht, haben Stefan Kaufmann und Martin „Mattes“ Pfeiffer hier richtig abgeliefert. Druckvoll, transparent, aber mit genug Ecken, um den Charme der Band nicht zu übertünchen.

„First Nation Rock“ ist ein kleines aber feines Album, welches 30 Jahre würdig zelebriert.
Piledriver klingen 2025 nicht wie eine Nostalgie-Nummer, sondern wie eine Band, die nach allem, was passiert ist, nochmal aufsteht und mit Stolz sagt:
„Wir sind immer noch hier – und wir haben noch was zu sagen.“

Ein starkes, lebendiges Jubiläumsalbum, das zeigt, dass echter Rock kein Verfallsdatum hat. Willkommen zurück, Jungs, besser hättet ihr’s nicht machen können!
Von mir gibt es 9 von 10 Hellfire-Punkten.

 

Tracklist

01 Light Years From Here
02 Ridin‘
03 We Will Be Rockin‘ On
04 First Nations Rock
05 Another Treason 
06 Comin‘ Home
07 To The Edge Of The World
08 All Through The Night
09 Fire!
10 There Comes A Time
11 The World‘s On afire
12 I Still Can’t Say Good-Bye
13 Back To Back
14 Shout It Out

 

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