Geschrieben von: Bernd Kröninger
Band: Nightingale
Album: Invisible (Re-Issue)
Genre: Melodischer Progressiver Rock/Metal
Plattenfirma: Inside Out Music
Veröffentlichung: 06.12.2024
Auf geht`s in den Norden. Wir machen Station in Schweden, in Örebro. Genau von hier kommt „Nightingale“. Eine vierköpfige Formation. Neben den Brüdern Dan Swanö (dr von 1994 -2000, voc, kb, g seit 1996), Dag Swanö (b von 1996 -2000, g, kb seit 1996) zeichnen Erik Oskarsson (b seit 2000) und Tom Björn (dr seit 2000) für den Sound verantwortlich. Erstaunlich ist, dass sie seit Gründung 1994 zu Beginn in unregelmäßigen Abständen bis zum Jahr 2000 lediglich drei Alben veröffentlichten.
Ab 2003 folgten jährlich – mit Ausnahme 2006 – je ein Album. Darunter auch das 2003 erschienene „Invisible“. Nun liegt es uns als Re – Issue mit einigen Songs in Variationen wieder vor. Auf zwei CD offerieren sie uns insgesamt 30 (!) Tracks. Diese sind zusammengesetzt u.a. aus Demos aus 2004 und remasterten Songs (Demos sind in der Tracklist markiert). Da es sich dermaßen umfangreich gestaltet, werde ich einige einzelne Songs herausheben.
Da seit 2017 keine neue Scheibe mehr produziert wurde, könnte der Opener auf der ersten CD ein Weckruf sein („Still Alive“). Wie aus einem langen Schlaf erwacht, greifen sie in die musikalische Kiste. Riffig, emotional, mit einem Echo – Chor, einem wahnsinnigen Solo und einem coolen Tempi Wechsel bestätigen sie den Titel des Songs.
Kurz und heftig erleben wir „Misery“. Mit einer immensen Anlehnung an „Uriah Heep“, durch das Spiel des Keyboards sehr eingängig. „Stalingrad“ greift eine traurige Geschichte auf und gedenkt all derer, die sinnlos ihr Leben ließen. Mit einer getragenen Stimme und mit zurückhaltenden Keyboard Sound eine Ballade, die äußerst emotional ist.
„Nya hus tranga tankar“ und „I tunnelns fardriktning“ liefern sie in ihrer Muttersprache ab. Wobei sich letzterer Song wie von einem Liedermacher anhört. Irgendwie ungewohnt für mich. „To the End“ hat einen verdammt guten Move. Klanglich rein, unverfälscht mit einem feinen Chorus. Nicht zu heavy, aber strukturiert. Avanciert zu meinem Favoriten, wobei es auch stimmungsabhängig ist.
Fazit: Wenn ich mir dieses Re-Issue anhöre, dann bekomme ich schnell den Eindruck, hier will man dem eifrigen Hörer die Wahl überlassen, welche Komposition sich besser eignet um veröffentlicht zu werden. Mehrmals denselben Song in die Rille zu pressen könnte auch von Unsicherheit zeugen. Sei es drum. Das melodische hat eindeutig die Vormachtstellung auf beiden „Silberlingen“. Wenngleich der rockige Effekt der Songs nicht unbeachtet bleibt. Wäre man bei den ersten zehn Tracks geblieben, fiele es leicht ein Urteil zu fällen. Die Demos und Pre-Productions nehmen dem Ganzen doch den Spirit. Somit bewerte ich dieses Werk mit 7,5 von 10 Hellfire Punkten.
Tracklist CD1:
01 Still Alive
02 Invisible
03 A Rainchek on my Demise
04 Atlantis Rising
05 To The End
06 Misery
07 The Wake
08 One Of The Lonely Ones
09 Worlds Apart
10 Stalingrad
11 Still Alive (Demo 2004)
12 Gimme Something More (Demo 2004)
13 Always Trying to do it for Free (Demo 2004)
14 Atlantis Rising (Demo 2004)
15 The Bitter One (Demo 2004)
16 Mr. Ray (Demo 2004
17 I Can See the Darkness (Demo 2004)
18 The Tunnel (Demo 2004)
Tracklist CD2:
01 Stalingrad (Demo 2004)
02 Nya hus, tranga tankar (Demo 1990)
03 I tunnelns fardriktning (Demo 1982)
04 Atlantis Rising (Demo 1999)
05 Still Aive (Pre-Production 2004)
06 Invisible (Pre Production 2004)
07 A Raincheck on my Demise (Pre Production 2004)
08 To The End (Pre Production 2004)
09 Misery (Pre Production 2004)
10 The Wake (Pre Production 2004)
11 One of the lonely Ones (Pre Production 2004)
12 Worlds Apart (Pre Production 2004)
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