Mindless Sinner – Metal Merchants

© Mindless Sinner

Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Mindless Sinner
Album: Metal Merchants
Genre: Heavy Metal
Plattenfirma: High Roller Records
Veröffentlichung: 25.10.2024

Altgediente Bands, die irgendwann in grauer Vorzeit (80er) mal angefangen und sich nach einer mehr oder weniger langen Auszeit wieder zusammengefunden haben, sind schwer angesagt, zumindest ist dies mein Eindruck, wenn man sich diverse Veröffentlichungen der letzten Monate und Jahre so anschaut. Hierzu gehören auch MINDLESS SINNER, die mehr als vier Jahre nach ihrer letzten Scheibe “Poltergeist” nun mit einem neuen Album (“Metal Merchants”) zurückkehren. Und die Erwartungen an den neuen Longplayer sind nicht gerade gering, schließlich preist Sänger Christer Göransson das neueste Werk als “das beste Album, das wir je veröffentlicht haben” an. “Auch “Poltergeist” (Review HIER) hat gute Kritiken bekommen, aber einen Monat nach Veröffentlichung ist die Pandemie über uns hereingebrochen, sodass die Platte sang und klanglos untergegangen ist. Das Material auf “Metal Merchants” ist wirklich außergewöhnlich stark”, so der Frontmann.

Dass die Schweden dort anknüpfen, wo sie mit “Poltergeist” aufgehört haben, überrascht ebenso wenig wie die Tatsache, dass das Album mit einem gleichfalls schnellen wie begeisternden, an Riot erinnernden Song namens “Speed Demon” eröffnet wird, schließlich wollen MINDLESS SINNER den großen Worten ihres Sängers offenbar auch direkt große Taten folgen lassen. Das gelingt mit dem folgenden Titeltrack genauso vortrefflich, die Nummer kommt zwar nicht ganz so rasant wie der Opener daher, kann dafür mit seiner hymnen-artigen Hookline sofort überzeugen, und das Gitarren Solo ist – wie eigentlich auf der gesamten Scheibe – ohnehin vom Feinsten.

Zwar könnte man “Carry On” vorschnell als reine Klischee-Hymne abtun (“…Heavy Metal is the law, all for one and one for all…”), aber seien wir ehrlich, so lange die Mucke wie hier auf allerhöchstem Niveau angesiedelt ist, feiert man auch solch zigfach gehörten Lyrics lautstark ab. “Third Time’s A Charm” nimmt erstmals das Tempo ein wenig raus und überrascht zudem mit einem etwas komplexer wirkenden Songwriting Ansatz, ohne dass die Nummer allzu verkopft wirken würde. Keine Ahnung warum, aber bei “Hedonia” fühle ich mich in den Strophen an Maiden’s Powerslave auf Valium erinnert, während der Refrain eine gewohnt eingängige Hookline mit sich führt.

“Mountain Of Om” bringt die anfängliche Energie zurück und dürfte mit seinem “OhOhOh” Chorus für eine stimmgewaltige Unterstützung bei künftigen Auftritten sorgen. “Let’s Go Crazy” kommt ähnlich schwungvoll daher, während das treibende “Believe In Me” zwar auch durch seine Hooks, aber vor allem durch die hervorragende Saiten-Arbeit glänzt. Das ebenfalls flotte “Monsters” wirkt vergleichsweise einfach gestrickt, besticht aber durch einen unwiderstehlichen Chorus, der den Song zu einem der (zahlreichen) Highlights des Albums macht.

Sirenengeheul läutet stilecht den regulären Schlusspunkt “Storm Of Steel” ein, bevor der Track ebenso schwerfällig (1.Hälfte) wie gewaltig (2.Hälfte) in knapp fünfeinhalb Minuten alle – wenn überhaupt vorhandenen – Restzweifel an der Qualität des Albums endgültig niederwalzt. Die CD und Kassetten-Versionen enthalten drei zusätzliche Stücke. Während “My Hometown” im besten Maiden Galopp eine Mega-Hookline beschert und “The Chose One” sich als veritabler Midtempo Rocker mit leichtem Chorus entpuppt, kommen mir beim straighten “A Madman Is Crying” irgendwie alte Queensryche in Sinn. Auf jeden Fall kann ich nur empfehlen, sich eine der beiden genannten Versionen zuzulegen, da die drei Bonus-Tracks zu gut sind, um unentdeckt zu bleiben.

Ich gebe zu, “Metal Merchants” hat mich positiv überrascht, denn auch wenn mir “Poltergeist” seinerzeit durchaus gefallen hat, ist MINDLES SINNER mit dem neuen Album noch mal ein gewaltiger Schritt nach vorne gelungen. Ob es das beste ihrer Karriere geworden ist, bleibt dem jeweiligen Hörer überlassen, für mich ist es auf jeden Fall ein Kandidat für die Bestenliste des Jahres!

Von mir gibt es 9 von 10 Hellfire Punkten.

Tracklist:

01. Speed Demon
02. Metal Merchants
03. Carry On
04. Third Time’s A Charm
05. Hedonia
06. Mountain Of Om
07. Let’s Go Crazy
08. Believe In Me
09. Monsters
10. Storm Of Steel
11. My Hometown ***
12. The Chosen One ***
13. A Madman is Crying ***

Mehr Infos:

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Lyric Video zu “Speed Demon”

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