
© Majestica
Geschrieben von: Klaus S.
Band: Majestica
Album: Power Train
Genre: Power Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast Records
Veröffentlichung: 07.02.2025
Anfang des Jahres schmiss Gitarrist Tommy Johansson nach acht Jahren bei Sabaton das Handtuch, um sich fortan verstärkt seiner eigenen Formation MAJESTICA zu widmen. Deren letztes Werk „A Christmas Carol“ liegt nunmehr auch schon gut vier Jahre zurück, von daher war es höchste Zeit, mit einem neuen Album und neugewonnener musikalischer Freiheit so richtig durchzustarten.
Nimmt man den eröffnenden Titeltrack als Maßstab, dann sind die Schweden vom ersten Song an auf dem richtigen Weg, denn „Power Train“ hat alles, was man von einem Album dieses Genres erwartet: reichlich Double Bass, verspielte Gitarren, mehr oder weniger kitschige Keys und eine süßliche Hookline, die sich sofort festsetzt. „No Pain, No Gain“ bewegt sich auf ähnlich hohem Niveau, wenngleich ich schon ein wenig schmunzeln muss, erinnert mich die Melodielinie doch irgendwie an Boodbound’s „Rise Of The Dragon Empire“, nur gefühlt eine Oktave höher gespielt; davon abgesehen macht der Song aber definitiv Laune.
Mit „Battle Cry“ folgt ein weiterer veritabler Fullspeed-Track, wobei hier die Background-Gesänge weitaus kraftvoller geraten sind als zuvor. „Megatrue“ ist ein HammerFall/Manowar-typischer Midtempo Stampfer, der trotz reichlich vorhandenem Pathos erwartungsgemäß eingängiger geraten ist, als es sein wenig geistreicher Titel vermuten lässt. Bei „My Epic Dragon“ wird dann wieder Vollgas gegeben und nicht nur lyrisch fühlt man sich – im positiven Sinn – an Bands wie Rhapsody (Of Fire) erinnert, was eine gewisse Portion Zuckerglasur mit einschließt.
„Thunder Power“ knüpft in jeder Hinsicht nahtlos an seinen Vorgänger an, auch wenn dieser Track im direkten Vergleich nur die Hälfte der Spielzeit benötigt, aber in der Kürze liegt bekanntlich die Würze! Zeit zum Verschnaufen? Fehlanzeige, mit „A Story In The Night“ wird unverdrossen weiter durch das Melodic Metal Gelände gepflügt, dass einem die Harmonien nur so um die Ohren fliegen. Bei der poppigen Uptempo Nummer „Go Higher“ würden die finnischen Kollegen von Beast In Black ob der Hook-Dichte glatt vor Neid erblassen, auch wenn ich mir aufgrund der recht vorhersehbaren Lyrics insbesondere im Chorus ein Grinsen nicht verkneifen kann.
„Victorious“ ist eine weitere flotte Metal Hymne, die dank ihrer sehr positiven Vibes und an der Cheesigkeit kratzenden Melodiebögen Affinitäten zu den Gute-Laune-Metallern Freedom Call weckt. Der Highspeed-Schlusstrack „Alliance Anthem“ hingegen könnte problemlos als Verneigung vor den Genre-Kollegen von Stratovarius durchgehen, wenngleich hier die Hintergrund-Chöre etwas dominanter ausfallen als bei den Finnen und der Schlussteil ein klein wenig schwülstig rüberkommt.
Nörgler könnten einwerfen, dass die Songs auf „Power Train“ allesamt irgendwie generisch und vorhersehbar sind. Unbestritten ist jedoch, dass MAJESTICA hier qualitativ hochwertigen Metal mit großartigen Harmonien, starker Gesangsleistung und toller Gitarrenarbeit abgeliefert haben. Von daher ist ein großer Schritt aus dem Schatten von Johanssons früherem Brötchengeber getan.
Von mir gibt es 8,5 von 10 Hellfire Punkten.
Tracklist:
- Power Train
- No Pain, No Gain
- Battle Cry
- Megatrue
- My Epic Dragon
- Thunder Power
- A Story In The Night
- Go Higher
- Victorious
- Alliance Anthem
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