Ladon Heads – Steel For Fire

© Ladon Heads

 

Geschrieben von: Tim Karow
Band: Ladon Heads
Album: Steel For Fire
Genre: Heavy Metal
Plattenfirma: Lost Realm Records
Veröffentlichung: 17.10.2025

 

Man unterschätze niemals die Kraft einer Ouvertüre. Schon der eröffnende „Prologue“ des Debütalbums „Steel For Fire“ der portugiesischen Formation Ladon Heads zieht den Hörer mit einem düsteren Keyboard-Schleier und beschwörenden Worten in eine Welt zwischen Mythos und Melancholie. Die sphärischen Klänge sind zwar schnell passé, doch die markant tiefe Stimme, die an die dunklen Ikonen des Gothic Rock erinnert, bleibt als tonangebendes Element bestehen, ebenso wie der Hang zu Pathos und theatralischer Schwere.

Musikalisch bewegt sich die Band auf einem spannenden Grat zwischen Heavy Metal, Gothic Rock und klassischem Epic Metal, was sich auch optisch im Cover widerspiegelt: eine monochrome, von Conan-inspirierte Szenerie, in der heroische Stärke und dunkle Romantik ineinanderfließen. Der Gesang wechselt dabei gekonnt zwischen Grabesbass, kehligem Knurren und gelegentlichen High-Pitch-Attacken, ob von mehreren Stimmen oder einem einzigen, vielseitigen Sänger, bleibt unklar, beeindruckt aber in jedem Fall.

Schon früh zeigt sich, dass Ladon Heads ein gutes Gespür für Dynamik besitzen. „Stealers Of The Night“ beginnt mit klarer Gitarrenarbeit, getragen von einem prägnanten Basslauf, der dem Song Tiefe und Struktur verleiht. „Birth By Hellfire“ wiederum lässt den Bass fast bedrohlich grollen und ergänzt so die Gothic-Schwere des Gesangs. „Torture“ erinnert in seiner dramatischen Steigerung an Iron Maidens „Hallowed Be Thy Name“, während Born In Steel mit heroischem Pathos à la Manowar auftrumpft. Über das gesamte Album hinweg überzeugen zudem prägnante, melodisch ausgearbeitete Gitarrensoli, die dem Material eine edle Note verleihen.

Die beiden letzten Songs stammen noch vom Demo aus dem Jahr 2023 und zeigen die Entwicklung der Band eindrucksvoll. „Master Of Sorcery“ schlägt erstmals härtere Töne an und flackert kurz in extreme Gefilde hinüber, bevor „Blood Soaked Fields“ mit einem ausladenden Intro beginnt, dann aber etwas am eigenen Refrain ermüdet, eine jugendliche Schwäche, die Ladon Heads in den neuen Songs jedoch bereits hinter sich gelassen haben.

„Steel For Fire“ ist ein erstaunlich reifes Debüt, das stilistisch wagt, Brücken zwischen düsterem Gothic, traditionellem Heavy Metal und epischer Dramatik zu schlagen. Die Platte überzeugt durch Atmosphäre, markanten Gesang und geschmackvolle Gitarrenarbeit, einzig die kurze Spielzeit von knapp 33 Minuten lässt einen etwas zu früh aus dieser stählernen Welt entlassen. Von mir kriegt die Platte 8 von 10 Hellfire-Punkten.

 

Tracklist

01 Prologue
02 Stealers Of The Night
03 Birth By Hellfire
04 Into The Fire
05 Outro The Fire
06 Born In Steel
07 Master Of Sorcery
08 Blood Soaked Fields

 

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