Klaw – Gods and creators

© Klaw

 

Geschrieben von: Johannes (Jojo) Knopp
Band: Klaw
Album: Gods and creators
Genre: Thrash Metal
Plattenfirma: El Puerto Records
Veröffentlichung: 07.02.2025

 

KLAW kannte ich bisher nur als Superschurke aus Marvel Comics, der in festen Klang verwandelt wurde und als Prothese einen Schallemitter an seinem rechten Handgelenk trägt. Jetzt aber lausche ich gerade in das neue Album „Gods and creators“ der Schweizer Thrash Combo „KLAW“ und hoffe, dass der Schall ihrer Mucke mich wegbläst. Nach einem 35 Sekunden Intro beginnt die Thrash Reise mit dem passenden ersten Songtitel „Get start“. Sofort ist klar, hier wird bester Bay Area Thrash zelebriert, nur dass er diesmal aus der Schweiz kommt. Direkt fällt einem die mächtige, knackige Produktion auf, die einen super geilen, trockenen Schlagzeugsound und richtig mächtige Gitarren hervorruft. Trotz alledem wummert der Bass schön im Hintergrund und man kann sagen, dass die Produktion schon mal oberstes Regal darstellt.

Wie schon beim ersten Track bestimmen beim Titelsong „Gods and creators“ die Doppelgitarren ein Soundgewand erster Güte. Zusätzlich shoutet Frontmann Jonas sich die Seele aus dem Leib. Mit „Carousel of flames“ wird einem keine Pause gegönnt, denn volle Lotte werden hier einem Riffing an Riffing ins Hirn geblasen. Ich glaube, nach einem Live-Gig werde ich wohl mit einem Nackenschaden nach Hause gehen. Ein wenig gemächlicher wird es bei „Swell“, das der Band auch sehr gut zu Gesicht steht. Ich kann mich einfach nicht an den schrappenden Gitarren satt genug hören, die zum Thrash wie das tägliche Brot gehören. Super Breaks sind dem Song eingeflochten und machen ihn zu meinem ersten Highlight des Albums.

Das Anfangsriff reißt eine bei „Pictures of my past“ direkt mit. Es wird gethrasht, dass die Heide wackelt. Die Rhythmusfraktion knüppelt präzise und präsent im Hintergrund, während die Gitarren ein Riff und Soli nach dem anderen zelebrieren. Abgerundet wird von Frontmann mal tieflastig geshoutet oder garstig rausgerotzt. „Senseless“ lässt es wieder ein wenig langsamer angehen, beweist aber mit sehr viel Druck, dass sie es auch draufhaben, ihre Power zu präsentieren, wenn die Geschwindigkeit zurückgefahren wird. Mit einem Gitarrengewitter geht es bei „Walk the line“ los und es entwickelt sich ein druckvoller Midtempo Stampfer, der live wohl zu Moshpits führen wird.

Fearbreeder“ ist für mich der erste Song, der nicht ganz dem bisherigen Niveau standhalten kann, obwohl er im Mittelteil einen schönen Refrain beinhaltet. Mit „Curse of the blessed“ wird das scharfe Geschwindigkeitsschwert wieder gewetzt und durchbohrt alles und dringt bis in den letzten Teil meines Gehirns ein und hinterlässt ein Staunen. Hier ist alles drin und auch mit viel Abwechslung gespickt. Zweites Highlight für mich. Etwas Core mäßig lässt sich „Stay sit roll fetch“ an. Es fällt beim ersten Hören etwas ungewöhnlich aus, kann aber trotzdem überzeugen, denn die stimmlichen Wechsel machen den Song zu etwas Besonderem.

Rausgeschmissen werden wir wieder mit einer Geschwindigkeitsgranate namens „Alcoholic“. Hier werden nochmals alle Thrash-Register gezogen und mit schönen Gitarrenläufen garniert. Für mich haben es „KLAW“ mit „Gods and creators“ geschafft, die Bay Area in die Schweiz zu verlegen. Sie haben zwar das Thrash Rad nicht neu erfunden, aber ihnen ist es vollends gelungen, ein zeitgemäßes Thrash Album zu produzieren, das nur wenige Schwächen zeigt. Da müssen andere Thrash Größen erst einmal nachlegen und deshalb gibt es von mir 9,5 von 10 Hellfire Punkten.

 

Tracklist:

01 – Intro
02 – Press start
03 – Gods and creators
04 – Carousel of flames
05 – Swell
06 – Pictures of my past
07 – Senseless
08 – Walk the line
09 – Fearbreeder
10 – Curse of the blessed
11 – Stay sit roll fetch
12 – Alcoholic

 

Weitere Infos:

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