Karg – Marodeur

© Karg

 

Geschrieben von Marco Gräff
Band: Karg
Album: Marodeur
Genre: Atmospheric Post Black Metal
Plattenfirma: AOP Records
Veröffentlichung: 18.04.2025

 

Michael „J.J.“ Kogler bleibt ein Arbeitstier. Ist er nicht gerade mit ‚Harakiri for the Sky‘ on Tour oder im Studio, arbeitet er fleißig weiter an seinem eigenen Projekt KARG. Seit diesem Album wieder zu einer echten Band gewachsen, klingt MARODEUR tatsächlich auch so, als hätten die Band Mitglieder deutlichen Einfluss auf den Klang der Platte gehabt. Also ganz neue Töne aus Österreich?

Nicht ganz. Unverkennbar ist hier die Band am Werk, die „J.J“. 2006 gegründet hat. Und im Gegensatz zu seiner zweiten Band ‚HFTS‘, singt er hier so, wie ihm der Mund gewachsen ist. In seinem heimatlichen Dialekt aus dem Tennengebirge im Salzburger Land. Das zu verstehen fällt allein deshalb schon schwer, da „J.J.“ schon eine eigene, um nicht zu sagen „anstrengende“ Art hat, zu singen. Diesen kehligen, gequält klingenden Gesang muss man echt mögen. Bei ‚HFTS‘ geht das noch, da liegt der Fokus deutlich mehr auf der Musik, bei KARG spielen die Texte eine deutlich größere Rolle.

Zudem sind die Songs hier auch mal gerne oft länger als sechs, sieben Minuten. Das fordert. Daher fällt es mir gerade bei KARG immer schwer, eine faire und angemessene Bewertung zu treffen. Grundsätzlich mag ich die Musik, den Stil und die Stimmung, die dadurch erzeugt wird. Auch wenn es zum Markenzeichen geworden ist, und zur Band passt wie Faust auf Auge, ein guter Sänger wird Kogler nicht mehr werden. Also versuchen wir das mal auszublenden (soweit das hier geht) und schauen auf die Musik.

Der Beginn mit Schnee ist das Blut der Geister ist schon mal gut gewählt, schöner Song- und Stimmungsaufbau, klasse das Klavierstück am Ende. Findling erweist sich mittlerweile als einer von zwei bis drei Favoriten der Platte, kurz und direkt auf den Punkt, ohne große Experimente. Ebenfalls angetan bin ich von Annapurna (schöne Melodien) und Kimm, welches so wunderbar melancholisch daherkommt.

Überhaupt ist MARODEUR erneut von Melancholie, Trauer und Emotionen geprägt, ist dabei für KARG Verhältnisse erstaunlich rockig und zugänglich. Ein Album, welches nach einer gewissen Eingewöhnungsphase richtig gut zu hören ist – wenn man sich auf den fordernden Gesang einlässt. Der ist halt nach wie vor der große Streitpunkt der Österreicher.

von mir gibt es 8 von 10 Hellfire-Punkten

 

Tracks:

01 – Schnee ist das Blut der Geister
02 – Findling
03 – Yūgen
04 – Verbrannte Brücken
05 – Annapurna
06 – Reminiszenzen einer Jugend
07 – Kimm
08 – Anemoia

 

Weitere Infos:

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Bandcamp
AOP Records

 

 

 

 

 

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