
© Internal Bleeding
Geschrieben von: Tim Karow
Band: Internal Bleeding
Album: Settle All Scores
Genre: Slam- /Death Metal / Hardcore
Plattenfirma: Maggot Stomp
Veröffentlichung: 17.10.2025
Gemessen an ihrer langen Karriere sind Internal Bleeding so etwas wie das ewige Arbeitstier des amerikanischen Death Metal. Seit 1991 zementieren die Jungs aus Long Island ihren Ruf als Mitbegründer des Groove- und Slam-Death-Stils, doch während andere Acts ihres Kalibers sich weiterentwickelt oder zumindest neue Nuancen in ihr Soundbild gebracht haben, tritt die Band anno 2025 mit „Settle All Scores“ leider einmal mehr auf der Stelle.
Klar, die Handschrift ist unverkennbar. Der brutale Groove, das hart pumpende Midtempo, die derbe Verbindung aus Hardcore und Old-School-Death, das alles sitzt nach wie vor mit chirurgischer Präzision. Doch die Überraschung bleibt aus. Schon nach wenigen Tracks keimt das bekannte Déjà-vu-Gefühl auf. Dieselben rhythmischen Patterns, vertraute Riff-Strukturen, identische Tempowechsel. Der Sound ist zwar druckvoller und die Produktion ordentlich modernisiert, aber inhaltlich bewegt sich Internal Bleeding exakt in dem Kreis, den sie vor über drei Jahrzehnten gezogen haben.
Natürlich, der Opener hämmert, der Groove sitzt, und die Härte ist unbestritten, aber genau das war auch schon 1995 der Fall. Spätestens zur Halbzeit verliert sich die Spannung, weil die Songs kaum voneinander zu unterscheiden sind. „Settle All Scores“ wirkt eher wie eine kompetent gespielte Best-Of-Rezitation des eigenen Schaffens als wie ein neues Kapitel.
Gerade weil Internal Bleeding zwischenzeitlich mit „Imperium“ (2014) oder „Corrupting Influence“ (2018) schon bewiesen haben, dass sie durchaus Variationen beherrschen, überrascht die Rückkehr in die totale Komfortzone umso mehr. Man hat fast den Eindruck, die Band wolle vor allem sich selbst gerecht werden, und das ist ehrenwert, aber eben auch wenig aufregend.
„Settle All Scores“ ist ein solides, aber zu vorhersehbares Stück Slam-Historie. Für Die-Hard-Fans ein vertrauter Genuss mit Nackenmuskelgarantie, für alle anderen jedoch ein Beweis, dass Konsequenz und Stillstand manchmal gefährlich nah beieinanderliegen. Internal Bleeding bleiben sich treu und das vielleicht ein bisschen zu sehr. Von mir gibt es 7 von 10 Hellfire-Punkten.
Tracklist:
01 Intangible Pact
02 Settle All Scores
03 Prophet Of Deceit
04 Enforced Compliance
05 Crown Of Insignificance
06 Empire Of Terror
07 Glorify The Oppressor
08 Deliberate Desecration
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