Hypothermie – Old School New Education

© Hypothermie

 

Autor: Johannes „Jojo“ Knopp
Band: Hypothermie 
Album: Old School New Education
Genre: Groove Death / Thrash Metal
Plattenfirma: Groove Records
Veröffentlichung: 30.05.2025

 

Hypothermie“ verbinden kompromisslosen Old-School-Death-Metal mit modernen Elementen und bezeichnen sich selbst als Brutal Groove Orchester. Seit ihrer Gründung zeichnen sie sich durch einen wuchtigen, aber gleichzeitig groove-orientierten Sound aus. Mit „Old School New Education“ legen sie ihr neuestes Werk vor – eine Hommage an ihre Vergangenheit, aber auch eine Erweiterung ihres musikalischen Spektrums. Ob das Album knallt werden wir mit den nächsten Zeilen herausfinden!  

Das Album beginnt mit „Vicious whisper“, einem fast einminütigen Intro, das weniger bedrohlich ist, als der Titel vermuten lässt. Stattdessen erklingen ruhige Konzertgitarren, die eine fast entspannte Atmosphäre schaffen – bis gegen Ende eine E-Gitarrenlinie aufkommt, die eine dunklere Stimmung ankündigt. Was für ein brutaler Einstieg, denn „Mercyless“ reißt den Hörer sofort mit seinen messerscharfen Gitarrenriffs, einem unerbittlich nach vorne treibenden Schlagzeug und wütenden Vocals mit. Inhaltlich dreht sich der Song um Rache und Vergeltung, das unbarmherzige Wesen der Realität. Trotz seiner Härte hat er stellenweise einen groovigen Prong-Charme, der ihn besonders eingängig macht.  

Direkt von ihrer experimentellen Seite zeigt sich die Band mit „6,18“, einem Track, der durch seine ungewöhnliche Struktur auffällt. Ein dunkler Mittelteil mit unverzerrten Gitarren und einer prägnanten Basslinie erzeugt eine hypnotische, fast verzweifelte Stimmung, passend zum Thema des Songs, der sich mit inneren Kämpfen und dem Widerstand gegen dunkle Gedanken auseinandersetzt. Die düstere Schwere von „Decades of Disgrace“ spiegelt sich nicht nur in den melancholischen Gitarrenmelodien, sondern auch in der schleppenden Rhythmik wider, die die Resignation gegenüber der aktuellen Weltlage kraftvoll verstärkt. Inhaltlich geht es um gesellschaftlichen Verfall und persönliche Krisen, was sich in der beklemmenden Atmosphäre deutlich widerspiegelt.

Mit „God of Emptiness“ zeigt die Band ihre epische Seite und lässt sich hörbar den Sound von Entombeds Meilenstein „Left Hand Path“ inspirieren. Die fast sakrale Atmosphäre, unterstrichen durch dramatische Gitarrenläufe und tief grollende, rituell klingende Growls, trifft auf eine brutale Death-Metal-Wand, die alles niederwalzt, was sich ihr in den Weg stellt. Ein treibender Groove zeichnet „Deep Inside“ aus, der keine Pause zulässt und sich zu einem dreiminütigen Inferno steigert. Hier kommen deutlich Core- und Punk-Attitüden zum Vorschein, die den Song in einen rotzigen Brecher verwandeln. Mit seinen treibenden Riffs bleibt er definitiv im Ohr, während er inhaltlich Selbstzweifel und innere Zerrissenheit thematisiert.

Den furiosen Abschluss bildet „Fucking War“, ein Live-Track, der die rohe Energie von „Hypothermie“ perfekt einfängt. Die bewusst rau gehaltene Produktion transportiert die kompromisslose Live-Atmosphäre direkt zum Hörer. Inhaltlich behandelt der Song die Absurdität und Brutalität des Krieges – laut, direkt und ohne Kompromisse.  

Mit „Old School New Education“ legen „Hypothermie“ ein kraftvolles, wuchtiges Album vor, das abwechslungsreich bleibt und mit kleinen chaotischen Überraschungen gespickt ist – ohne dabei ihren kompromisslosen Pfad zu verlassen. Die Produktion ist druckvoll, aber nicht überpoliert – eine bewusste Hommage an den Old-School-Death-Metal.

Hypothermie“ liefern genau das, was Metal Fans erwarten: unbändige Härte, technische Präzision und eine kompromisslose Attitüde und deshalb gebe ich 8 von 10 Hellfire Punkten für eine rundum gelungene Scheibe.

 

Tracklist:

01 – Vicious whisper (Intro)
02 – Mercyless
03 – 6,18
04 – Decades of Disgrace
05 – God of Emptiness
06 – Deep Inside
07 – Fucking War (LIVE at Hafenmosh)

 

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Ein Kommentar

  1. Eine starke Bewertung für eine starke Platte!
    Old School Death Metal aus dem Mansfelder Land hat stets seine Daseins-Berechtigung!
    Danke Jojo

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