Henere – The Chosen Path

© Henere

 

Geschrieben von: Tim Karow
Band: Henere
Album: The Chosen Path
Genre: Black Metal
Plattenfirma: Void Wanderer / War Productions
Veröffentlichung: 19.09.2025

 

Wenn man „The Chosen Path“ hört, kommt einem schnell ein Name in den Sinn. „Das klingt doch ein bisschen nach Immortal?“. Und Henere machen auch gar kein Geheimnis daraus, dass sie dem Geist von „At The Heart Of Winter“ nicht ganz entkommen können. Wollen sie vermutlich auch nicht. Die majestätischen Melodien, das kontrollierte Tempo und das kratzige, markante Gekeife lassen an die besten Abbath-Jahre denken. Der Unterschied ist wie folgt. Keyboards sucht man hier vergeblich. Alles wirkt roh, handgemacht und ohne überflüssigen Ballast.

Das Debütalbum der Band aus New Jersey ist ein einziger Strom aus starken, nachvollziehbaren Melodien. Mal mit leichtem Folk-Einschlag, mal aggressiver und frostiger, aber immer auf den Punkt gebracht. Zwei EPs hatten Henere schon im Gepäck, doch „The Chosen Path“ ist das erste komplette Statement, und das sitzt. Die Band braucht keine ausufernden Spielzeiten, um Atmosphäre zu erzeugen. Das gibt einen riesigen Pluspunkt.

Songs wie „Winds Of Eldritch North“ oder „Riders Of The Winter Sky“ wirken groß und weit, bleiben aber kompakt. Selbst die getragenen Nummern „Frost Wolf’s Howl“ und „Heart Of The Maelstrom“ entwickeln in unter fünf Minuten eine epische Tiefe, die viele Bands mit der doppelten Laufzeit nicht erreichen. Henere beweisen, dass man keine zehn Minuten braucht, um Kino im Kopf entstehen zu lassen.

Natürlich gibt es Momente, in denen man sich ein bisschen mehr Härte oder Variation wünschen würde. Ein paar Ecken mehr, ein paar Risse im Eis. Doch das ist Jammern auf hohem Niveau. Denn das, was „The Chosen Path“ bietet, ist ein starkes, melodisch durchdachtes Black-Metal-Album, das sowohl Fans der klassischen Schule als auch Liebhaber von Atmosphäre abholt.

Henere schaffen es, den Spirit der späten Neunziger wiederzubeleben, ohne in Nostalgie zu verfallen. „The Chosen Path“ klingt zeitlos, fokussiert und ehrlich, ein Album, das genau weiß, wo es hinwill. Wer auf epischen, melodischen Black Metal steht, kommt hier voll auf seine Kosten. 9 von 10 Hellfire-Punkten. 

 

Tracklist

01 Incantation Of Ice And Steel
02 Winds Of Eldritch North
03 Spectres Of Glacier Tomb
04 Call Of Valkyries
05 Riders Of The Winter Sky
06 Heart Of The Maelstrom
07 Frost Wolf‘s Howl
08 Oath Of The Chosen

 

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