
© Helheim
Geschrieben von Marco Gräff
Band: Helheim
Album: HrabnaR / Ad vesa
Genre: Viking / Black Metal
Plattenfirma: Dark Essence Records
Veröffentlichung: 20.06.2025
Ich kann nicht behaupten, ein großartiger Fan oder gar Kenner der Norweger HELHEIM zu sein. Den ersten Kontakt zur Band bekam ich 2017 auf eine Wanderung durch die mystischen Wälder des Harz in Richtung Brocken. Irgendwann lief das Stück „LandawarijaR“ vom gleichnamigen 2017er Album. Das hatte Eindruck bei mir hinterlassen, auch wenn das Album an sich nicht so nachhaltig erschien.
Seitdem ist viel passiert und auch HELHEIM haben seitdem zwei weiteren Alben und einige Singles veröffentlicht. Nun erscheint dieser Tage das zwölfte Album des norwegischen Quartetts. Wie gesagt, eigentlich läuft bei mir immer nur ein Song, ich sollte das mal überdenken und ändern.
HRABNAR / AD VESA ist im Grunde kein gewöhnliches Album, auch wenn es den Anschein hat. Es klingt ja auch von vorne bis hinten zum größten Teil nach HELHEIM. Allerdings ist es ein Split Album. Ein Split Album innerhalb der Band. Gewollt und ohne menschliche Differenzen. Die beiden Hauptsongwriter V’gandr und H’grimnir teilen sich die zwei Seiten der LP (HrabnaR / Ad vesa) mit je vier Songs. Und in den Details macht sich das schon bemerkbar. Offensichtlichster Unterschied ist die Tatsache, dass sie ihre geschriebenen Songs auch selbst eingesungen haben.
Musikalisch unterscheiden sich die Songs dann auch etwas. Die erste Hälfte ist mehr im Viking Metal angesiedelt, auch epischer, getragen (Sorg Er Dødens Spade), mal mit Klargesang (Geist) und Folk Elementen. Rabiat geht aber auch (Livsbolt), genau wie die Mischung aus all den Attributen. Beweist mein Favorit der ersten Hälfte – Mennesket Er Dyret I Tale – in sieben 7:28 Minuten.
Die zweite Hälfte, das Werk von V’gandr, befasst sich mit den vier Komponenten der nordischen Mythologie, die Norweger zusammenfassend als die menschliche Seele kennen. Und Fygla beginnt dann gleich mit einem sehr vertrauten Riff, welches ich nur zu gut von oben erwähntem „LandawarijaR“ kenne. Zudem ist es die längste Nummer der ganzen Platte. Auch eher ruhig und tiefgreifend. Hamingja überrascht zu Beginn dann mit progressiven Klägen und Zügen, aber auch klassischen Metal Riffs. Der abwechslungsreichste und ungewöhnlichste Song des Albums. Den Ausklang bilden zwei Nummern, die nah am Black Metal sind, melodisch (Hugr) oder rabiat mit Blastbeats (Hamr) und geprägt von der knurrenden Stimme des V’gandr.
Wie soll ich mit dem Album nun umgehen? Es gibt ein, zwei Songs, die für mich hervorstechen, das Album in seiner Gänze allerdings nicht zu 100 Prozent zu überzeugen weiß. Sicher ein Experiment, aber in Zukunft ist mir ein homogen klingendes Album eigentlich lieber.
von mir gibt es 7 von 10 Hellfire Punkten
Tracklist:
01 – Geist
02 – Sorg Er Dødens Spade
03 – Livsbolt
04 – Mennesket Er Dyret I Tale
05 – Fygla
06 – Hamingja
07 – Hugr
08 – Hamr
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