Harkon – Love And Vore

© Harkon

 

Geschrieben von: Tim Karow
Band: Harkon
Album: Love And Vore
Genre: Alternative Metal / Modern Rock / Post Grunge
Plattenfirma: Doc Gator Records
Veröffentlichung: 31.10.2025 

 

Na sowas! Da sind die Metaller aus NRW Harkon also wieder da, und zwar mit einem Albumtitel, der so herrlich schräg wie doppeldeutig ist: „Love And Vore“. Klingt ein bisschen nach Kuscheln mit Beißspuren, oder? Aber Spaß beiseite, die Jungs wissen, was sie tun. Ihr Mix aus modernem Metal, leichtem Prog-Flair und einer Prise verschmitztem Wahnsinn macht ordentlich Laune.

Schon der Opener „Watch The World Go By“ legt knorke los, stampfend, groovend, mit einem Refrain, der sich frech im Ohr festkrallt. Danach wird mit „Double Down“ der Gashahn weiter aufgedreht. Schön bissig, fett produziert und mit einem Chorus, der direkt zum Mitgrölen einlädt. „Blood Will Have Blood“ wiederum klingt, als hätten sich Mastodon und Alter Bridge auf ein Bierchen getroffen, um gemeinsam den Groove-Gott anzubeten.

Natürlich gibt’s zwischendurch auch ruhigeres Futter. „Take It Slow“ macht seinem Namen alle Ehre, bleibt aber trotzdem charmant, bevor „Disconnected“ wieder auf die Tube drückt. Und irgendwo dazwischen blitzen sie dann auf, die kleinen Momente, in denen Harkon ihre Eigenständigkeit zeigen, geschickte Breaks, leicht proggige Gitarrenfiguren und Vocals, die zwischen samtweich und rotzig wechseln wie ein Chamäleon auf Koffein.

Mit „Thistleblower“ und „The Errorist“ wird’s dann etwas düsterer und atmosphärischer, letzterer ist nicht umsonst als Lyric-Video rausgeflogen, denn hier knistert’s richtig. Der Sound ist satt, die Produktion druckvoll, die Songs trotz aller Eingängigkeit schön detailverliebt. „Dead Sun“ und „The Disease“ rumpeln und rocken danach in bester Foo-Fighters-Manier, bevor „Round And Round“ und „One In Vermillion“ das Ganze auf ein angenehm hymnisches Level heben. Und wer die Bonusnummer „Five Years From Now“ mitnimmt, kriegt zum Schluss nochmal ein kleines Sahnehäubchen mit Melancholie Geschmack.

Klar, das Rad erfinden Harkon hier nicht neu, und der eine oder andere Song folgt etwas zu brav der Radiometal-Formel. Aber hey: Das Album klingt frisch, die Jungs haben hörbar Spaß, und „Love And Vore“ hat mehr Herzblut als so manch klinisch sauberes Major-Werk.

„Love And Vore“ ist ein herrlich rundes, stellenweise ulkiges, aber durchweg knorkes Stück moderner Metal-Unterhaltung. Kein Meilenstein, aber ein verdammt sympathisches Album mit Groove, Gefühl und einer ordentlichen Portion Eigencharme. Ein Werk, das einen lächeln lässt, und manchmal ist genau das mehr wert als Perfektion. Von mir gibt es 7 von 10 Hellfire-Punkten.

 

Tracklist

01 Watch The Wolrd Go By
02 Double Down
03 Blood Will Have Blood
04 Take It Slow
05 Disconnected 
06 Thistleblower
07 The Errorist
08 Dead Sun
09 The Disease
10 Round And Round
11 One In Vermillion 
12 Five Years From Now

 

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