
© Grailknights
Geschrieben von: Klaus S.
Band: Grailknights
Album: Forever
Genre: Melodic Power Metal
Plattenfirma: Reigning Phoenix Music
Veröffentlichung: 17.10.2025
Wie albern darf harte Musik sein? Interessante Frage, schließlich gibt es etliche Vertreter, die sich und ihr Image äußerst humorvoll präsentieren, und letztlich ist es ein schmaler Grat zwischen gelungener Persiflage und Peinlichkeit. Zu welcher Seite GRAILKNIGHTS meiner Meinung nach tendieren, hätte ich vor dieser Rezension gar nicht sagen können, denn außer einigen Promo-Fotos in Superhelden-Kostümen ist mir die Band bislang nicht untergekommen. Das neue Album „Forever“ ist jedenfalls der siebte Longplayer aus Hannover stammenden Truppe.
Der Einstieg mit „Yes Sire“ macht grundsätzlich Lust auf mehr, flotter, eingängiger Metal mit leicht mitzusingendem Refrain irgendwo zwischen Serenity und Beast In Black, was will man als Anhänger des melodischen Metal mehr. Allerdings ist der Song nicht einmal zweieinhalb Minuten lang, so dass die Freude nicht allzu lang anhält. Weiter geht’s mit „Grail Gym“, zu dem es auch ein durchaus amüsantes Video gibt (siehe unten). Gewissermaßen ist dieser Track das ZDF Fernsehgarten-freundliche Gegenstück zu Electric Callboys „Pump It“. Wie sein Vorgänger bringt die Nummer ebenso eine gewisse Dynamik wie kariesgefährdende Süßlichkeit mit, catchy ist das Ganze aber in jedem Fall.
Im Grunde führt das Gros der weiteren Stücke diese Formel stumpf fort, Tempo und Rhythmus werden nur marginal variiert, stattdessen gibt es reichlich klebrige Melodien sowie einige „Ohohoh“ Gesänge, bei dem der Battlechoir (die Fans der Band) lautstark mitsingen dürfte. Eine Ausnahme hiervon bildet das balladeske „In The Eyes Of The Enemy“, bei der sich Sir Optimus Prime ein gelungenes Duett mit Moonlight Haze Frontdame Chiara Tricarico liefert. „Snow In Bordeaux“ liefert sogar vereinzelte Anzeichen von Blastbeats, lässt mich ansonsten nicht nur aufgrund der Reime ein wenig an Powerwolf denken. Und mit „Animated Love“ gibt es – zumindest auf der Jewel-Case CD – eine weitere Ballade, die allerdings nicht an das zuvor erwähnte „In The Eyes Of The Enemy“ heranreicht.
Auch wenn die Songs fast durchweg nicht nur nicht schlecht, sondern wirklich eingängig sind – Ausnahme ist das dank schräger Keyboards nur schwer zu ertragene „Powerlift“-, fehlt mir so ein wenig das Besondere, womit sich das Album aus der Masse an Melodic Metal Bands abhebt. Daran können weder die exzellente Produktion Sascha Paeths (u.a. Avantasia) noch das Gimmick der Band etwas ändern. Wem das alles aber nicht zu Over-The-Top ist, dürfte mit „Forever“ gut bedient werden.
Von mir gibt es 7 von 10 Hellfire Punkten.
Tracklist:
01 Yes Sire
02 Grail Gym
03 Necronomicon
04 Weekend Ninja
05 In The Eyes Of The Enemy
06 Snow In Bordeaux
07 Grailforce One
08 Mighty Metal Maiden
09 Animated Love [exkl. Jewel-Case-CD]
10 Powerlift
11 Forever
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