
© GAS – Winter
Geschrieben von: Helgvar Sven Mánfreðson
Band: GAS
Album: Winter
Genre: Alternative Doom
Plattenfirma: Mainpoint Records
Veröffentlichung: 08.11.2024
Mit GAS haben wir keine Vertreter für solches, sondern ein spielerisches Trio aus der Hansestadt Rostock in Mecklenburg-Vorpommern (..die aus dem schönen hohen Norden Deutschlands kommen..), und mit den Anfangsbuchstaben der Vornamen der drei Herren, nämlich Gunnar, Axel und Stephan. In dem sich dem Ende geneigten Jahr 2024 veröffentlichten Sie ihr Debütalbum, was bis heute auf den Namen „Winter“ hört. Nun, Kopfhörer auf und los geht`s!
„Licht aus!“ kommt ohne Vorspiel daher und ballert aus allen Instrumenten. Der Druck ist fein, die Drums sind Urheber und mal geht man geradlinig schnell, mal doomig schwer seinen Weg. Der Song entwickelt einen schönen und dauerhaft schon vorher erwähnten Druck, Axel am Gesang ist schön tief unterwegs, teilweise seichte Erinnerungen an Type O Negative dringen in mir hervor, obwohl diese natürlich nie deutschsprachig gesungen haben und sich dem Ende zuwendend, wird es ruhiger und etwas romantisch. „Der Tod steht mir gut“ setzt den vorher erwähnten Druck spielerisch weiter im mittleren Tempo fort, man darf oder kann gediegen seinen Körper dem Rhythmus hingeben, ab und zu taucht schwebendes klanglich auf und endend entwickelt die 6-Saiter eigene Momente.
„Komm doch“ hakt ab, „brüllt“ mich an, drucktechnisch ist man wieder sehr gut unterwegs und ein Hauch Romantik verteilt sich. Das Ganze ist verträumt aufgebaut, aber wenn man aus diesem erwacht, wird es gesanglich wuchtiger und insgesamt intensiver. „Mas mas mas“ haut mir das Toupet nach hinten, man wechselt schön die Geschwindigkeit, schrampft sich vorwärts und plötzlich!, wird es wieder melancholisch. Ich finde die Wechsel cool, der Spannungsbogen wird gehalten und Abwechslung ist garantiert. „Abgrund“ Nr.1 so betitel ich ihn mal ist der zweitlängste Vertreter auf dem Album, hat eine schöne „verdrehte“ Eröffnung im ruhigen Modus mitgebracht, dieser wird weiter verfolgt, gesanglich wird unterschiedliches präsentiert, die Kraft wird verstärkt und so erinnert er mich an Seemann, aber das sind nur meine Gehirnwindungen und breite Kreativität wird hier an den Tag gelegt.
„Helter Skelter“ ist für mich einer der Kultsongs von den Beatles, er stammt aus dem Monat November des Jahres 1968 und damals haben Sie es mal etwas härter aufgefahren. Kann man das covern oder eigens interpretieren? Mitnichten ja und die Nordlichter zeigen es eindrucksvoll, natürlich in ihrer eigenen Art und Weise und so wippe ich mit meinem Kopf zu den Klängen. Der dem Album namensgebene Song „Winter“ ist der Längste im Bunde und rockt in Black Sabbath Manier vorwärts. Im weiteren wird es zwischenzeitlich Schnee verträumt, man stapft durch den vom Winter überzogenen Wald und schreit seinen Schmerz heraus, bevor wieder aus allen Rohren rhythmisch energiegeladen geschossen wird. Der Song hat natürlich eine stolze Spielzeit die man erst einmal füllen muss und dies tun Sie spielerisch und breitgefächert eindrucksvoll, bis hin zu leicht sphärisch schwebenden Momenten und elektronischem Ausklang.
Am „Abgrund (Piano Version)“ ist eine schöne Version im anderen Format und versprüht Dunkelheit, Traurigkeit, aber auch Sehnsucht und wenn das Ganze hier von Jana Wölfel gesanglich präsentiert wird, gibt es dem Ganzen noch die extra Würze. Dem Ende entgegen gesellt sich in leiser Form das Männliche gesanglich dazu, begleitet nun die Dame eine Weile und auch dieses passt sehr gut. Von mir gibt es 8.5 von 10 Hellfire Punkten.
Tracklist:
1 Licht aus! 05:20
2 Der Tod steht mir gut 06:45
3 Komm doch 04:50
4 Mas mas mas 06:14
5 Abgrund 07:11
6 Helter Skelter 03:49
7 Winter 08:55
8 Abgrund (Piano Version) 05:20
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