Excess – Crucifixion: Complete Excess

© Excess / Golden Core Records

Geschrieben von: Mathias Keiber
Band: Excess
Album: Crucifixion: Complete Excess
Genre: Thrash Metal / Death Metal
Plattenfirma: Golden Core Records / Zyx
Veröffentlichung: 13.1.2023

“Lischd aus!”, brüllt einer der drei von Excess ins Mikro, in schönstem Pfälzisch. Vermutlich ist es Sänger und Bassist Harald Heine. Und vermutlich ist er es auch, der dreieinhalb Minuten später “Dang-Geschön! Ihr ward subber! Tschüss!” ins Mikro grölt. Zwischendrin spielen Excess live den Song “Kill Human Life” – und der hört sich genauso an, wie sein Titel es vermuten lässt. So wie sich die frühe Mixtur von Thrash und Death Metal eben anhört. Ihr wisst schon: So wie Hellhammer. Oder so wie die frühen Kreator.

Excess wurden 1988 irgendwo im Raum Ludwigshafen gegründet. Ein reguläres Album haben sie nie aufgenommen. Jedenfalls nicht mit Excess. Sehr viele hingegen später als Mitglieder von Crematory bzw. Mystic Circle. Aber von Excess gab es nur ein paar Demos, ein Promotape und eine EP. Alle davon hat die Golden Core Records GmbH aus dem hessischen Merenberg hier versammelt, von Metal-Tausendsassa Neudi (u.a. Ex-Drummer von Manilla Road, Schreiber bei Deaf Forever u.v.m.) remastern lassen und mit einem megageilen Cover-Artwork versehen. So bleibt etwas, woran sich vermutlich nicht mehr allzu viele erinnern, nicht nur für die Nachwelt gesichert. Nein, für Leute wie mich wird die Vergangenheit dadurch lebendig.

Im Falle von “Crucifixion: Complete Excess” heißt das konkret: Wir bekommen zuerst die EP von 1992, “Crucifixion”, dann das sog. “Promotape” von 1992, dann die eingangs erwähnte Live-Aufnahme (von 1993), dann die “Torment of Death”-Demo von 1989 und abschließend die unter dem neuen Bandnamen Malignity aufgenommene Demo “Invasion in Unknown Dimension” von 1993.

Normalerweise bevorzuge ich bei solchen Veröffentlichungen ja eine chronologische Reihenfolge, was hier nicht der Fall ist. Trotzdem haben die Macher meiner Meinung nach alles richtig gemacht, weil sie die zwei Aufnahmen mit der besten Tonqualität ans Anfang und ans Ende gepackt haben – dazwischen der soundmäßig schwächere aber absolut akzeptable Rest. Das passt von der dramaturgischen Logik her ziemlich gut, und führte bei mir dazu, dass ich mir das Ding am Samstagnachmittag dreimal infolge anhörte – und einen Heidenspaß dabei hatte! Eine Mischung aus Thrash und Death bei dem der überbordende Enthusiasmus der Band ihren Mangel an technischer Brillanz zur Randnotiz macht. Nein, nicht mal eine Randnotiz, sondern scheißegal. Ach, vielleicht höre ich derlei Aufnahmen sogar aus genau diesem Grund so gerne.

Zwar wäre mir die Musik – isoliert betrachtet – nicht ganz so viele Punkte wert, aber “Crucifixion: Complete Excess” ist einfach ein richtig tolles Produkt (inkl. 20-seitigem Booklet), in dem sehr viel Liebe steckt – und deswegen muss es von mir 9 von 10 Hell HELLFIRE-Punkten geben. Bleit mir noch eines in Richtung Excess zu sagen: “Dang-Geschön! Ihr ward subber! “Tschüss!”

Trackliste
Crufixiion EP (1992)
01 Grinding Raid
02 Evil Child
03 Homicide
04 Death Creation
Promotape 1992
05 Baby Blood
06 Cry For God
Unreleased Live (1993)
07 Kill Human Life (Live)
Torment of Death Demo (1989)
08 Torment Of Death
09 Suddeen Death
10 Endless Horror
11 Living Dead
12 Agression Of Pain
Invasion in Unkown Dimensions (1993)
13 Apocalypse
14 Desired Death
15 Reaching Light
16 Invasion In Unknown Dimensions
17 Diabolic Excivation
18 Millenium Of Torment

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