Eternal Returns – Let There Be Sin

© Eternal Returns

 

Geschrieben von: Tim Karow
Band: Eternal Returns
Album: Let There Be Sin
Genre: Melodic Death- / Thrash- / Groove Metal
Plattenfirma: Brutal Records
Veröffentlichung: 05.09.2025

 

Kaum eine Band zeigt aktuell so deutlich, wie sehr Extreme Metal heute global pulsiert wie Eternal Returns aus Indien. Mit „Let There Be Sin“ setzen sie einen markanten Punkt in ihrer Entwicklung, stärker, fokussierter und kompromissloser als bisher, und gleichzeitig reifer im Umgang mit Melodie, Härte und Ausdruck.

Das Album gliedert sich konsequent um die sieben Todsünden plus Intro und einem finalen Knall mit „Emasculator“. Titel wie „Sloth“, „Lust“, „Envy“ oder „Wrath“ sind nicht bloß Namen, sondern musikalische Gestalten: treibende Riffs, beharrlichen Grooves, Death/Thrash-Ausraster und immer wieder melodische Elemente, die zwischen brutaler Wucht und eingängigen Momenten oszillieren.

Besonders gelungen finde ich den Song „Greed“: Ein Stück, das riffstarke Thrash-Attacken mit eingängigen Melodien kombiniert, starke Hooks bietet und dennoch seine Messerspitze nicht verliert. Auch „Sloth“ überzeugt durch Tempowechsel und eine Energie, die beim ersten Hören sofort wirkt. „Lust“ wagt sich experimenteller aus, mit Crossover-Anleihen, Sprechgesang und industriellen Texturen –, was nicht bei allen Momenten vollständig gelingt, aber definitiv zeigt, dass Eternal Returns nicht nur auf Nummer sicher gehen wollen.

Vokalistisch herrscht Vielfalt: Growls, harsche Screams, aggressive Tonlagen, und dazu solider Einstieg in melodischen Gesang in bestimmten Passagen. Nie wirkt einer der Stile deplatziert, sie fügen sich ins Gesamtbild, das zwischen rohe Wut und theatralische Melancholie schwankt.

Produziert, gemischt und gemastert von Shankul Chavan, klingt Let There Be Sin deutlich präziser als frühere Veröffentlichungen. Der Mix ist sauber genug, damit jedes Instrument seine Wirkung entfalten kann, ohne dass die rohe Intensität verloren geht. Die Gitarrenkruste kratzt, das Schlagzeug hämmert, aber es bleibt nie matschig. Die melodischen Leads bekommen Raum, ohne die Aggression zu glätten. Ein moderner Klang mit Respekt vor der Dunkelheit.

„Let There Be Sin“ ist für mich ein großer Schritt in der Karriere von Eternal Returns. Kein perfektes Album, in der Mitte fühlt man gelegentlich, dass Tempowechsel und Stilbrüche stärker hätten ausgearbeitet sein können –, aber ein mutiges und klares Statement. Es zeigt eine Band, die nicht mehr in die Provinz des Untergrunds gehört, sondern bereit ist, international wahrgenommen zu werden.
Von mir gibt es für die Jungs aus Mumbai 9 von 10 Hellfire-Punkten.

 

Tracklist

01 Birth-Life-Death (Intro)
02 Sloth
03 Lust
04 Envy
05 Greed
06 Gluttony
07 Wrath
08 Pride
09 Emasculator

 

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