Erdling – Mana

© Erdling

 

Geschrieben von: Tim Karow
Band
: Erdling
Album: Mana
Genre : Neue Deutsche Härte / Industrial Metal / Dark Rock
Plattenfirma: Out of Line Music 
Veröffentlichung: 17.10.2025

Mit Mana liefern Erdling ein Album ab, das mehr ist als nur Musik. Es fühlt sich an wie eine düstere Reise durch verschiedene Ebenen von Macht, Verlust, und innerer Stärke. Der Begriff “Mana” steht für eine spirituelle Kraft, und genau darum geht’s hier. Energie, die aus Dunkelheit geboren wird. Die Platte ist nicht einfach nur hart, sie ist auch poetisch, teilweise philosophisch, aber immer voller Druck.

Der Opener startet ruhig und fast schon sphärisch, als würde man in ein Ritual gezogen. Dann bricht es auf, düstere Gitarren, elektronische Flächen und ein energischer Beat. Lyrisch geht’s um einen neuen Anfang nach dem Zusammenbruch, wie die erste Morgenröte nach der Nacht. Symbolisch sehr stark als Einstieg.

Darauffolgend kommt „Dominus Omnium“. Lateinischer Titel, schwere Riffs, lateinisch-deutsche Lyrics, das ist Erdling pur. Es ist dramatisch und wuchtig, fast wie ein musikalisches Gebet mit Gothic-Industrial-Vibe. Es geht um Macht und Kontrolle, fast wie ein hymnischer Marsch für eine dunkle Gottheit. Der Refrain knallt ordentlich und bleibt hängen.

Bei „Miasma“ wird es düsterer und dichter. Der Song fühlt sich an wie ein Nebel aus Angst, Lügen oder Vergiftung, eben ein „Miasma“. Synths übernehmen viel Raum, und die Stimme ist stellenweise fast flüsternd. Ein unruhiger, aber sehr atmosphärischer Track mit viel Tiefe. Motivierend, aber ohne Kitsch.

Der Song „Steh den Sturm“ ist kraftvoll. Er handelt davon, sich gegen Widerstände zu stellen. Die Musik ist treibend, fast militärisch im Rhythmus, mit einem fetten Refrain, der sich wie ein Kampfruf anfühlt. Könnte gut live funktionieren.

Ein klarer NDH-Track mit ordentlichem Druck ist „Los Los Los“. Aggressiv, direkt, fast punkig in der Haltung. Textlich rebellisch: ein Aufruf zum Aufbruch, Weglaufen, Befreien. Der Refrain hat Ohrwurmcharakter, das sind Erdling in ihrer härtesten Form.

Der wohl politischste Song des Albums. „Ohne uns“ ist kein leiser Protest. Es ist ein lautes Statement gegen Ignoranz, Ausgrenzung und soziale Kälte. Die Gitarren sind rotzig, der Gesang fast schon wütend. Ein Track, der Haltung zeigt. Hier wird’s emotional. „Hinter dunklen Wolken ist ein melancholischer Midtempo-Song, der davon handelt, Hoffnung zu finden, selbst wenn alles aussichtslos scheint. Der Text ist schön geschrieben, die Melodie berührt.

Bei „Alles dreht sich“ handelt es sich um einen der elektronischeren Tracks, fast tanzbar. Er wirkt wie ein Strudel – musikalisch wie textlich. Es geht um Kontrollverlust, das Gefühl, dass alles außer Balance gerät. Trotzdem bleibt er kraftvoll, mit einem dröhnenden Refrain.

Der absolute Befreiungssong mit treibenden Beat, klarem Rhythmus, ein Aufruf zum Aufstand ist „Zerspreng die Ketten. Die Lyrics sind kraftvoll und direkt. Es sagt: raus aus alten Mustern, losbrechen, kämpfen. Ein sehr klassischer Erdling-Track mit NDH-Signatur. Der Titeltrack fasst das gesamte Album zusammen, musikalisch und inhaltlich. Er beginnt ruhig, fast spirituell, steigert sich dann aber zu einem epischen Finale. Es geht um innere Stärke, um die Quelle allen Lebens. Der Song fühlt sich an wie eine Zeremonie: majestätisch, düster, kraftvoll. Der Abschluss ist ruhig und fast schon hoffnungsvoll. Nach all der Dunkelheit bringt „Sternenschimmer“ einen versöhnlichen Ausblick. Es ist kein Happy End, aber ein Licht im Dunkeln. Der Song bleibt im Kopf, wie ein letzter Blick zurück nach einer langen Reise.

Mana ist für Erdling ein großer Entwicklungsschritt. Sie bleiben ihren Wurzeln treu düstere Themen, schwere Gitarren, NDH-Ästhetik, aber sie erweitern ihr Klangbild um mehr elektronische, spirituelle und mythische Elemente. Textlich ist das Album oft tiefgründiger und poetischer als frühere Werke. Man merkt: Hier geht es um mehr als nur harte Musik.  Mich hat dieses Album sehr überraschst. Ganz eindeutige 9 von 10 Hellfire-Punkten.

 

Tracklist :

01 Aurora
02 Dominus Omnium
03 Miasma
04 Steh den Sturm
05 Los Los Los
06 Ohne uns
07 Hinter dunklen Wolken
08 Alles dreht sic
09 Zerspreng die Ketten
10 Mana
11 Sternenschimmer

 

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