Doro – Forever Warriors, Forever United

(C) Doro

Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Doro
Album: Forever Warriors, Forever United
Genre: Heavy Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 17.08.2018

Pünktlich zum 35. Dienstjubiläum meldet sich die German Metal Queen mit ihrem neuen Album “Forever Warriors, Forever United” zurück. Und obwohl das letzte Studioalbum bereits vor sechs Jahren veröffentlicht wurde, hatte man dank diverser Compilations, EP’s, Singles sowie zahlreicher Shows nie das Gefühl, dass sich die Mittfünzigerin seit dem rar gemacht hätte. Und Album Nummer 18 (Warlock Scheiben mitgezählt) hat es in sich, denn nicht weniger als 25 Songs (inklusive sechs Bonustracks) haut uns die gebürtige Düsseldorferin da um die Ohren (mir lagen leider nur die 19 regulären Tracks zur Rezension vor.)

CD 1 hört auf den Namen “Forever Warrior” und beinhaltet überwiegend die etwas härteren Nummern. Eröffnet wird das ganze mit “All For Metal”, eine mitgröhlbare Metalhymne, die durchaus das Potential hat, ein zweites “All We Are” zu werden. Stimmlich unterstützt wird Frau Pesch durch eine illustre Gästeschar bei den Gangshouts: u.a. Johan Hegg (Amon Amarth), Chuck Billy (Testament), Mille Petrozza (Kreator), Rock’n Rolf (Running Wild), Jeff Waters (Annihilator) und dem Ende letzten Jahres verstorbenen Warrel Dane (Sanctuary, Nevermore). Das nachfolgende “Bastardos” ist eine dreckige kleine Tempo Granate mit reichlich Double Bass, die ich so gar nicht erwartet hätte und sich letztlich als mit Abstand härteste Nummer des Doppelalbums erweist.

Bei “If I Can’t Have You – No One Will” singt DORO  – wie schon auf “A Dream Not Cannot Be” von “Jomsviking” – erneut mit Amon Amarth Frontmann Johan Hegg im Duett. Der Song startet balladesk, nimmt dann aber Fahrt auf und steigert sich zu einer düster-bissigen Rock-Nummer. Mit “Soldier Of Metal” folgt die erste von zahlreichen Balladen, auch wenn es sich hier nicht um ein klassisches Liebeslied, sondern eine Ode an dem Metal handelt, bei dessen pathetischen Text Joey DeMaio neidisch werden dürfte. “Turn It Up” lässt dann wieder die Headbanger Fraktion frohlocken, denn der Gute-Laune Rocker mit reichlich 80er Flair sorgt für reichlich Unordnung in der Haarpracht und  animiert zum Mitsingen. “Blood, Sweat And Rock ‘N’ Roll” ist dann die quasi Fortsetzung von “Turn It Up”, nur etwas flotter und mit Gangshouts im Refrain.

Preisfrage, von wem stammt “Don’t Break My Heart Again” im Original? Richtig, Whitesnake veröffentlichten den Song 1981 auf “Come an’ Get It”. Das Doro Cover kommt im Vergleich zur Coverdale-Truppe vielleicht ein klein wenig härter rüber, ohne das ich sagen könnte, welche Version mit besser gefällt. “Love’s Gone To Hell” dürfte dem geneigten Fan hinlänglich bekannt sein, denn der Track wurde bereits vor zwei Jahren auf der gleichnamigen EP veröffentlicht. Mit “Freunde fürs Leben” folgt die obligatorische deutschsprachige Nummer. Der Mid-Tempo Song orientiert sich textlich an ähnlich gelagerte Stücke wie “Für Immer” und “In Liebe Und Freundschaft” und dürfte insbesondere bei Liveshows ein Publikums Hit werden. “Backstage To Heaven” ist ein weiterer 80er Jahre Mid-Tempo Rocker, dessen größte Überraschung das von Helge Schneider(!) eingespielte Saxophon Solo sein dürfte, ansonsten aber nicht sonderlich hervor sticht.

“Resistance” eröffnet die zweite Scheibe des Doppelalbums. Diese Mid-Tempo Nummer mit punktet abermals mit Gangshouts im Chorus und erinnert mich von der Attitüde her irgendwie an “Raise Your Fist”. Das nachfolgende “Lift Me Up” ist eine tolle Powerballade mit Ohrwurm Refrain und tollem Gitarren Solo, die zu den herausragenden Songs des Doppelalbums gehört. “Heartbroken” lässt vom Titel her auf eine Ballade vermuten, aber das Stück erweist sich als entspannter Mid-Tempo Groover, zu dem Doug Aldrich (The Dead Daisies) ein schmissiges Solo beigesteuert hat.

“It Cuts So Deep” bietet Herz-Schmerz-Feeling vom Feinsten und dürfte ein sicherer Anwärter für die nächste Kuschelrock (gibt’s immer noch) sein. “Love Is A Sin” sorgt wieder für etwas mehr Schwung in Form eines radiokompatiblen, recht poppig ausgefallenen Rock-Songs, der allerdings recht beliebig an mir vorbei rauscht. Danach folgt der Lemmy Tribute “Living Life To The Fullest”,
den Doro im Flieger auf dem Weg zu Lemmys Beerdigung geschrieben hat. Der getragene Rocksong kommt erstaunlich Kitsch-frei aus den Boxen und überzeugt mit knackigen Gitarren Riffs. Lemmy hätte der Song gefallen.

Mit “1000 Years” folgt eine weitere emotionale Ballade, die “It Cuts So Deep” in nichts nachsteht, während das krachende “Fight Through The Fire” nochmal ordentlich die Nackenmuskeln malträtiert. Ehre wem Ehre gebührt ist der letzte reguläre Song – Bonus Tracks ausgenommen – nochmals Lemmy gewidmet. “Lost In The Ozone” (vom 1993er Album “Bastards”) ist vielleicht nicht die bekannteste Nummer, rundet das Album mit seiner melancholischen Note aber gelungen ab.

Was bleibt nach den gehörten rund 80 Minuten? DORO hat es geschafft, eine quasi Best-Of Scheibe ihrer 35 jährigen Karriere abzuliefern, ohne auf ihren reichlich gefüllten Backkatalog zurück greifen zu müssen. Die Songs variieren in Doro typischer Manier zwischen 80er Rock und Metal, gespickt mit etlichen gefühlvollen Balladen. Und auch wenn vielleicht hier und da mal ein Song nicht ganz so überragend ausgefallen ist, bekommen DORO-Fans ein bärenstarkes Album, das keine Wünsche offen lässt.
 
 

Trackliste:

CD 1:

1 – All For Metal 
2 – Bastardos
3 – If I Can’t Have You – No One Will
4 – Soldier Of Metal 
5 – Turn It Up
6 – Blood, Sweat And Rock ‘N’ Roll
7 – Don’t Break My Heart Again
8 – Love’s Gone To Hell 
9 – Freunde Fürs Leben
10 – Backstage To Heaven 
11 – Be Strong (Bonus)
12 – Black Ballad (Bonus) 
13 – Bring My Hero Back Home Again (Bonus)

CD 2:

1 – Resistance
2 – Lift Me Up
3 – Heartbroken
4 – It Cuts So Deep
5 – Love Is A Sin
6 – Living Life To The Fullest
7 – 1000 Years
8 – Fight Through The Fire
9 – Lost In The Ozone
10 – Caruso (Bonus)
11 – Tra Como E Coriovallum (Bonus) 
12 – Metal Is My Alcohol (Bonus)

Line Up:

Doro: Gesang
Ben Maas: Gitarre
Luca Princiotta: Gitarre
Johnny Dee: Drums
Nick Douglas: Bass

Mehr Infos:

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