Deep Purple – inFinite

 

Geschrieben von Gernot Sieger
Band: Deep Purple
Album: inFinite
Plattenfirma: Earmusic (Edel)
Veröffentlichung: 07. April 2017

 

Hmmm. Als mein Chefredakteur mir das neuste Studiowerk der Hard Rock Helden meiner Jugendjahre zukommen ließ, war ich in extrem freudiger Erwartung. Jetzt aber…. hmmmm. 

Irgendwie verbinde ich Deep Purple immer noch mit coolen Riffs, geilen Klängen der Hammond Orgel, einer guten Portion Härte und diese Songs, welche bereits Klassiker sind, wenn sie erscheinen. Ob es zu Zeiten von Smoke On The Water, Highway Star, Child In Time oder Lazy war, oder viel später, zum Beispiel bei Perfect Strangers. Aber, das hier ist anders, ganz anders. 

Somit stehe ich jetzt auch vor einer echten Zwickmühle. Schreibe ich meine Kritik aus der Sicht des alten Purple Fans, vergleiche es mit den Songs von früher, dann zerreiße ich die Scheibe in der Luft. Dies wäre den Musikern und dem Album gegenüber jedoch sehr unfair, denn es ist ja gar nicht schlecht, eben nur anders. Gehe ich objektiv an die Sache fragen sich alte Purple Fans ob ich wohl das gleiche Album gehört habe. Trotzdem habe ich mich letzten Endes für diese Variante entschieden. 

Ich vermute einfach mal, dass die Band beim Songwriting auf eine konsequente Fortführung des Erfolgsalbums Now What gesetzt hat, welches ja auch international in den Charts punkten konnte. Musikalisch befindet sich das Ganze im AOR Bereich, mit Anleihen im Hard Rock, aber auch im Pop. Das ein oder andere Intro oder Solo lässt die Erinnerung an frühere Purple Stärken aufkeimen, leider wird es dann trotzdem wieder sanft und seicht.

Vielleicht ist ja die ruhigere Art der Songs, dieses teilweise sogar Schmusige, neben dem kommerziellen Erfolg, auch dem Alter der Herren Gillan und Co. geschuldet. Von der ursprünglich erfolgreichen Besetzung sind ja nur noch die, arg betagten, Ian Gillan, der immer noch zu den besten Sängern der Welt zählt, Roger Glover am Bass und Ausnahmedrummer Ian Paice vorhanden. Ritchie Blackmore, die Gitarrendiva, mit welcher man sich extrem zerstritten hat, wurde durch Steve Morse ersetzt. Den leider viel zu früh an Krebs verstorbenen John Lord ersetzt Don Airey.

Das Album ist gut produziert und durchdacht. Für die Fans sanfterer Hard Rock Klänge, aber auch für AOR Fans ist es hervorragend geeignet und kann bedenkenlos gekauft werden. 

Anspieltips: Time For Bedlam, All I Got Is You, Johnny’s Band und Roadhouse Blues.

Mein Fazit: Sehr gut, aber eben anders.

 

Tracklist:

  1. Time For Bedlam
  2. Hip Boots
  3. All I Got Is You
  4. One Night In Vegas
  5. Get Me Outta Here
  6. The Surprising
  7. Johnny’s Band
  8. On Top Of The World
  9. Birds Of Prey
  10. Roadhouse Blues

 

Mehr Infos:

http://www.deep-purple.com/

https://www.facebook.com/officialdeeppurple/

 

 

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