
© Death SS
Geschrieben von: Bernd Kröninger
Band: Death SS
Album: The Entity
Genre: Heavy / Black Metal
Plattenfirma: Lucifer Rising Records
Veröffentlichung: 09.05.2025
Ausgezeichneter, begeisternder harter Metal aus Italien!!
Uiih, da haben wir eine Band mit einem für manche eventuell anrüchigen Namen. Okay, sehen wir es als eine normale Scheibe. „Death SS“ kommt aus Pesaro in Italien. Die Formation um Sänger Steve Sylvester wird durch Demeter (b), Unam Talbot (dr), Ghiulz Borroni (g) und Freddy Delirio (kb) ergänzt. 1977 gegründet, wollen sie uns mit 12 Tracks und einer Gesamtspielzeit von 45:25 Minuten das „Ding“ („The Entity“) -was immer es auch sein mag – näherbringen. Legen wir also die Nadel in die Rille für ihr 11. Album.
Und dass es hier um Religiöses geht in der Thematik, berichtet uns der Opener „Ave Adonai“. Sozusagen als Vorwort ist der Song (lateinisch und hebräisch: „Gegrüßet Herr“) zu sehen. So startet das Keyboard ein sakral anmutendes Stück. Durch die Töne des Keyboard wird in Verbindung mit Drums und Gitarrensound eine Atmosphäre aufgebaut, die sich weit entfernt von sakralem Einfluss befindet.
Und ihr Metalheads, ihr dürft in aller Seligkeit sündigen. So zumindest sagt es der Text in dem Song „Justified Sinner“ (..“you can do what you want, when you`ve got god on your side“..) aus. Alice Cooper hätte hier den Gesangspart auch übernehmen können (klingt gelegentlich ähnlich). Ein intensives Klangerlebnis, was sich hier bietet. Melodisch, riffig mit einem eindringlichen Refrain.
Mit „Possession“ nimmt das Album höllische Fahrt auf. Da rührt die Drum kräftig, die Gitarren leben auf, der Chorus klingt beeindruckend und der Song ergreift „Besitz“ („Possession“) von uns.
Was „Dr. Jekyll, Sister Hyde“ (Ursprungsgeschichte kennen wir ja) betrifft, so wird es in „Two Souls“ perfekt ausgelebt. Die Mixturen aus geistlich gesegnetem Keyboard und rasant harten Drums, Gitarren setzen pures Adrenalin frei und haben den Effekt eines mega geilen „Burners“.
Ein wahres „Masterpiece“ sehe ich in „Out to get Me“. Dieser Chor, dieser Tanz des balladesken Sounds wirkt wie ein Wunder. Was das Keyboard hier zaubert, wie es inspiriert, ist mehr als hörenswert.
Im Keyboardstil von Lordi rauscht „Hell is revealed“ in unseren Gehörgang. Das Solo ist das „I-Tüpfelchen“ für den Song.
Feuerzeugalarm entsteht bei der Ballade „Love until Death“. Ohne seinen kratzigen Charm der „Voce“ zu verlieren, gibt Steve den „leidenschaftlichen Casanova“. Hey, hast Du die Scheibe gewechselt? Das könnte man sich jetzt fragen. „The Evil Painter“ fasziniert durch rhythmisch, melodische Klänge, die sich in den Mainstream einordnen könnten. Ganz gegensätzlich zu den anderen Songs, aber ein richtiger Ohrwurm.
„Cimiteria“ stellt aber sofort die gewohnte Klangstruktur wieder her. Zwar auch balladesk, aber in harter Spielweise. Passend zum „Friedhof“ („Cimiteria“) die wimmernden, schaurigen Keyboardtöne. Und so verabschiedet sich „Death SS“ mit „Evil never dies“ in einer hörbaren Härte und mit rasantem Speed.
Fazit: Hier lässt mal wieder die Literatur auf musikalische Weise grüßen. Inspiriert von Robert Louis Stevenson und weiteren Schriftstellern, geben sie dem Okkulten, dem Horror und Satanismus mit ihrem Album einen Nährboden. Mit enormer vokalistischer Leistung von Steve überfällt uns ein positiver Schauer. Was die Stimme nicht schafft uns den endgültigen Horror zu geben, das erledigt das Keyboard. Zombiestimmung wie schon vor Jahrzehnten „Goblin“. Ich verneige mich vor den „ragazzi“ und bin total begeistert!!
Volle 10 höllisch heiße Hellfire Punkte verbuchen „Death SS“ für sich!!!
Tracklist:
01-Ave Adonai
02-Justified Sinner
03-Possession
04-Dr. Jekyll, Sister Hyde
05-Two Souls
06-Out to get Me
07-Hell is revealed
08-Love until Death
09-The Whitechapel Wolf
10-The evil Painter
11-Cimiteria
12-Evil never dies
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