
© Dead Heat
Geschrieben von: Tim Karow
Band: Dead Heat
Album: Procession Of Elimination
Genre: Thrash Metal / Hardcore
Plattenfirma: Metal Blade Records
Veröffentlichung: 10.10.2025
Mit „Process Of Elimination“ liefern Dead Heat aus Oxnard, Kalifornien, ihr offizielles Label Debüt über Metal Blade Records ab, und treten dabei eine Tür ein, die eigentlich nie hätte zufallen dürfen. Ihr Crossover-Thrash klingt wie ein aufgeschlitztes Zeitfenster in die späten Achtziger, als Metal und Hardcore noch in dunklen, verschwitzten Clubs miteinander verschmolzen, um eine rebellische, kompromisslose Energie zu gebären. Wo viele Bands sich heute in technischer Präzision oder modernem Sounddesign verlieren, spucken Dead Heat dem Fortschritt ins Gesicht, und bringen stattdessen pure, schmutzige Aggression.
Schon der Opener „Perpetual Punishment“ zieht keine Gefangenen: sägende Riffs, schießwütige Drums und Vocals, die irgendwo zwischen hysterischem Gebrüll und manischer Straßenschlägerei pendeln. Spätestens bei „Annihilation Nation“ wird klar, dass hier nicht poliert, sondern geprügelt wird. Der Song klingt wie ein verlorenes Tape aus der D.R.I.- oder Suicidal Tendencies-Ära, mit einem Groove, der dich unweigerlich in Bewegung setzt.
„Hidebound“ und „The Order“ treiben das Tempo weiter hoch, lassen aber auch genug Raum für fette Gangshouts und Moshpit-taugliche Breakdowns. Dead Heat verstehen es, ihre Wut kanalisiert auszuspucken, roh, aber präzise. Ein Song wie „Enemy“ sticht durch seinen Crossover-Charakter hervor, erinnert an frühe Crumbsucker oder Anthraxin ihren punkigsten Momenten.
In der Albummitte sorgt „Seventh Gate“ für düstere Zwischentöne, ein schleppender, fast bedrohlicher Midtempo-Banger, der zeigt, dass Dead Heat mehr können, als nur drauflos zu prügeln. Dann wird’s mit „DH Stomp“ wieder rotzig: ein zweiminütiger Nackenschlag, bei dem man sich förmlich den Schweißgeruch aus alten Skateparks in die Nase zieht.
Die zweite Hälfte des Albums zeigt, dass Dead Heat es ernst meinen. „Solace Denied“ bietet bissige Thrash-Gitarren, während „By My Will“ und der Titeltrack „Process Of Elimination“ mit ihrer unbändigen Energie und kompromisslosen Attitüde das Herz jedes Old-School-Thrashers höherschlagen lassen. Zum Abschluss verteilt „Hatred Bestowed“ noch einmal Schläge in alle Richtungen, ein wütender, chaotischer Rausschmeißer, der das Album auf einem Höhepunkt enden lässt.
Klanglich bleibt die Produktion erfreulich ungehobelt: die Drums scheppern, der Bass dröhnt, die Gitarren schaben, genau so muss das klingen. Keine sterile Studio-Perfektion, sondern ehrliche, analoge Wut, die sofort zündet.
„Process Of Elimination“ ist eine 35-minütige Abrissbirne aus Thrash, Hardcore und purer Energie. Dead Heat liefern ein Album, das alles wegrasiert, was zu sauber oder zu glatt klingt, und erinnern daran, warum diese Art von Musik überhaupt erfunden wurde: um Druck abzulassen, um zu rebellieren, um lebendig zu sein. Keine Experimente, keine Kompromisse, nur Old-School-Wut mit modernem Punch. Dem Album gebe ich 7 von 10 Hellfire-Punkten.
Tracklist:
01 Perpetual Punishment
02 Annihilation Nation
03 Hidebound
04 The Order
05 Enemy
06 Seventh Gate
07 DH Stomp
08 Solace Denied
09 By My Will
10 Process Of Elimination
11 Hatred Bestowed
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