Chez Kane – Chez Kane

© Chez Kane

Geschrieben von: Gernot Sieger
Band: Chez Kane
Album: Chez Kane
Genre: Hard Rock
Plattenlabel: Frontiers Records
Veröffentlichungsdatum: 12.03.2021

 

Chez Kane, diesen Namen hörte ich zum ersten Mal als ein Kollege fragte, ob jemand eine Rezension ihres Albums machen wolle. Da er in dem Zusammenhang stilistisch die kanadische Hardrock Röhre Lee Aaron nannte, welche ich bereits in jungen Jahren toll fand, dachte ich, dass ich das übernehmen könnte. Bis ich das Album in Händen hielt, habe ich die Dame zunächst gegoogelt, da aber nicht viel Wissenswertes gefunden. Lediglich eine Notiz aus April 2020, über die Unterzeichnung eines Plattenvertrags bei Frontiers Records über die Aufnahmen zu ihrem Debutalbum stach ein wenig heraus. Allerdings fand ich ein paar Aufnahmen bei YouTube, diese weckten dann eindeutig mein Interesse.

Die Britin, welche eine faszinierende Stimme hat, lässt den Hardrock der 80er in ihren Songs wieder aufleben. Dany Rexon von den Schweden Crazy Lixx hat die Songs für das vorliegende Album geschrieben, sie sind genau auf Kane und ihre Stimme angepasst. Stimmlich liegt Chez Kane irgendwo zwischen Lee Aaron und Robin Beck, wobei ich eher zu erster tendieren würde. Musikalisch ist das Feld breiter gefächert, ruhige Rocksongs finden sich auf dem Album ebenso wie fetzigere Nummern, aber auch treibende, groovige Songs sind vorhanden. Es ist abwechslungsreich, aber trotzdem stilistisch gradlinig. Es wirkt fast wie der Tanz auf der Rasierklinge, ohne dabei jedoch ein einziges Mal zu stürzen. Auch instrumental ist Chez Kane durchaus bereit zu experimentieren, so ist der Opener, Better Than Love, mit einem Saxophon untermalt. Ebenso findet man auf dem Album wunderschöne Keyboardpassagen.

Wie gesagt, das Album entführt in die Welt des Hardrock der 80er, es fallen einem Bands wie Bon Jovi, Warrant oder Dokken ein, doch es wirkt keinesfalls antiquiert, verstaubt. Es klingt modern und druckvoll, die heutige Technik wurde voll ausgereizt, der Produzent der Scheibe hat ganze Arbeit geleistet. Auch die Arrangements der Scheibe sind gut durchdacht, strukturiert, aber keinesfalls überladen. Was mir auffällt ist das Cover, irgendwie Richtung Lee Aaaron und Helen Schneider, lasziver Blick, eine Pose, welche die Konturen des Körpers erkennen lässt, so getreu dem Motto: Sex sells! Allerdings hat Cez Kane das in keiner Weise nötig, sie überzeugt mit ihrer Stimme, der Ausstrahlung, welche sie bereits mit dieser rüberbringt.

Qualitativ ist das Album generell auf einem hohen Niveau, leider hat es aber auch kleinere Ausreißer in den unteren Bereich. Der Opener, Better Than Love, kann mich nicht so hundertprozentig überzeugen, hier fehlt mir die Stimmgewalt, der Druck, welchen ich in anderen der Songs des Albums höre. Wenn man ihn mit Ball N Chain vergleicht, könnte man fast meinen, dass unterschiedliche Vokalistinnen am Werk waren. Auch im getragenen Defender Of The Heart kommt Kanes Stimme deutlich besser zur Geltung. Trotzdem finde ich das Album durchaus empfehlenswert für jeden, der ein Fan von gutem, handgemachtem Hardrock mit weiblichem Gesang ist.

Bei der Bewertung tue ich mich etwas schwer, denn zum einen ist es ein Debutalbum, zum anderen hat Kane im Trio mit ihren Schwestern in der Band Kane`d ausgiebig Erfahrung sammeln können und mehrere Alben aufgenommen. Somit kennt sie sich auch mit der Studiotechnik aus. Songwriting, Auswahl und Umsetzung sind gut, stilistisch gibt es auch nichts auszusetzen. Aber ich denke, dass da durchaus noch Luft nach oben ist. Daher gibt es von mir: 8,5 von 10 Hellfire Punkten

 

Tracklist:

01 Better Than Love
02 All Of It
03 Rocket On The Radio
04 Get It On
05 Too Late For Love
06 Defender Of The Heart
07 Ball N’ Chain
08 Midnight Rendezvous
09 Die In The Name Of Love
10 Dead End Street

 

Mehr Infos:

https://www.facebook.com/chez.kane

 

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