By A Storm – Your Voice Your Weapon (EP)

© By A Storm

Geschrieben von Katja Maeting
Band: By A Storm
Album: Your Voice Your Weapon (EP)
Genre: Hardcore
Plattenfirma: Dedication Records
Veröffentlichung: 01. Februar 2019

Wenn alte Hasen neue Bands gründen, dann kommt da meistens was brauchbares bei raus. So auch bei den Jungs von By A Storm, die schon reichlich Erfahrung in diversen Bands und Genres gesammelt haben, sich aber dann 2017 entschlossen, eine Hardcore Band auf die Beine zu stellen. Seitdem ist einiges passiert, neben diversen Live-Shows gab es vor ziemlich genau einem Jahr die Debüt-EP, mit der sie dann soviel Eindruck in der Szene gemacht haben, dass sie für ihre neue Scheibe Dedication Records als Label-Heimat gefunden haben.

Während die Oldenburger die letztjährige EP noch mit ziemlich viel Impro-Charme live im Komplettpaket eingespielt haben, haben sie diesmal den klassischeren Studio-Ansatz gewählt. Hat im Ergebnis immer noch verdammt viel Charme, klingt aber noch deutlich besser und als Deko-Kirschen auf dem Ganzen gibt es auch noch ein paar nette Gast-Auftritte. So hat zum Beispiel Tobbe von Night In Gales für zwei Songs statt der tiefen Saitentöne noch tiefere Stimmtöne beigesteuert.

Beim Opener “Working Class Hero” zeigen By A Storm erstmal, was sie soundmäßig so drauf haben. Die Shouts liefern sich ein Battle mit der Rhyhtmus-Fraktion, die ordentliches Nackenbrecher-Tempo vorgibt, während die Gitarre das Ganze mit einer minimalistischen Melodie-Hülle überzieht. “Rise Up” verbreitet dann fette Punk Laune, denn hier knallt Gitarrist Christian die entsprechend mitreißenden Akkordfolgen aus den Boxen und der catchy Refrain macht das Ding zum absoluten Live-Favoriten für künftige Shows. Hier reiht sich jeder willig in die Rise up – Gangshouts ein. Etwas überraschend und gewöhnungsbedürftig ist der deutschsprachige Rap-Part von Chrizzo, aber dieser tut nicht so weh, wie man im ersten Moment denkt, fasst sich ziemlich kurz und unterstreicht inhaltlich einfach nochmal deutlich die Attitüde von By A Storm.

Nach diesem doch ganz gut gelungenen Experiment gehen By A Storm mit “Sometimes” back to the roots und servieren zusammen mit Kuddel von Miozän eine Old School Nummer, die vom ersten Moment an gut losknüppelt und gerade musikalisch eine interessante Linie fährt, in dem sich mal Rhythmus-Fraktion, mal Gitarre in den Vordergrund drängen, während die beiden Shouter mit ihrem unterschiedlichen Stil noch zusätzliche Akzente setzen. Der Abschluss “Stay True” zieht dann nochmal ordentlich Tempo an, für alle die im Pit Kondition pumpen wollen, und setzt erst nach 1,5 Minuten einen Break. Dieser ist dann aber fast schon eine 180 Grad Wende, denn es geht runter auf wummerndes Mid Tempo, die Vocals beschränken sich auf bloßes Skandieren der Titelzeile und halten dieses im Gangshout Format aufrecht, während die Musik langsam ausblendet. 

Einziger richtiger Aussetzer auf “Your Voice Your Weapon” ist für mich “Control”, welches direkt mit einem eingespielten Liebesdrama-Dialog nervt und danach etwas stumpfen 08/15 Hardcore ohne besondere Eigenschaften auffährt, der einfach glatt durchs Ohr rutscht, denn hier verschwimmen Gesang und Instrumente zu einer uncharismatischen Einheit. “Step By Step” hingegen punktet musikalisch durchaus, hätte für meinen Geschmack jedoch textlich und in der gesanglichen Umsetzung ruhig noch ein bisschen Finetuning vertragen können, aber auch das ist Ansichtssache. 

Insgesamt zeigen By A Storm auf ihrer zweiten EP, dass sie ihren Weg zu gehen wissen und sie auf diesem wohl noch so einige Fans einsammeln dürften. Hardcore-Fans sollten diese Scheibe definitiv mal antesten und werden den Jungs dieses Jahr auch auf so manchem Festival begegnen, wo sie sich das Ganze dann direkt live gönnen können. 

Von mir gibt es 8 von 10 Hellfire-Punkten.

Trackliste:
01. Working Class Hero
02. Control
03. Rise Up
04. Sometimes
05. Step By Step
06. Judgement
07. Stay True

Line-up:
Anselm – Vocals
Nick – Bass
Christian – Guitar
Alex – Drums

Weitere Infos:
By A Storm bei Facebook

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