Bonfire – Higher Ground

© Bonfire

Geschrieben von: Klaus S.
Band: Bonfire
Album: Higher Ground
Genre: Hard Rock / Heavy Metal
Plattenfirma: Frontiers Music
Veröffentlichung: 24.01.2025

BONFIRE sind zweifelsohne eine Institution in der internationalen Hard Rock Szene, daran ändern auch die zahlreichen Wechsel auf dem Sängerposten in den vergangenen Jahren nichts. Für das neue Album „Higher Ground“, das erste neue Material seit fünf Jahren, gibt der Grieche Dyan Mair sein quasi-Debüt, auch wenn dieser bereits die vor zwei Jahren neueingespielten Bandklassiker der achtziger Jahre eingesungen hat.

Wenn man bedenkt, dass die Ursprünge der Band bis Anfang der 70er Jahre (unter dem Namen „Cacumen“) zurückreichen und diese damit sogar ein Jahr mehr auf dem Buckel hat als meine Wenigkeit, überrascht mich „Higher Ground“ schon ein wenig, denn obwohl BONFIRE nie wirklich schlecht waren, klingt die Scheibe so, als wäre die Truppe um Hans Ziller in einen Jungbrunnen gefallen, was vermutlich auch den diversen Line Up Wechseln der letzten elf Jahre geschuldet ist. So erinnert der energiegeladene Eröffnungstrack „I Will Rise“ eher nach hymnischem Edelstahl denn nach gepflegtem Rock, und gefühlt ist das mitreißende Solo das Beste, was ich seit langem aus dem Hause der Oberbayern zu hören bekommen habe.

Das Grundriff des Titelsongs klingt wie ein Fundstück aus dem Accept Asservat, ansonsten besinnt sich die Band wieder ihrer Rock Wurzeln und zaubert eine ebenso lässig wie eingängigen Track aufs Parkett. „I Died Tonight“ verweilt im mittleren Temposegment und klingt dank seines unwiderstehlichen Chorus wie geschaffen für die großen Bühnen. „Lost All Control“ legt wieder ein paar Kohlen mehr ins Feuer und strotzt nur so vor Spielfreude, gleichzeitig kehrt die Band zu ihrem bereits zu Beginn zelebrierten härteren Sound zurück, was ihr ausgesprochen gut zu Gesicht steht.

Dass BONFIRE seit je her ein Händchen für einfühlsame Balladen haben, ist nichts Neues, man denke nur an Klassiker wie „You Make Me Feel“ oder „Give It A Try“. Mit „When Love Comes Down“ bringen BONFIRE ein weiteres exquisites Stück dieser Machart an den Start, bei dem mir besonders der ruhige, von Akustik Gitarren unterlegte Ausklang gefällt. Der folgende Midtempo Rocker „Fallin'“ wird mit großer Präzision und einem an alte Axel Rudi Pell (zu „Nasty Reputation“ Zeiten) erinnernden Refrain runtergezockt. Bei „Come Hell Or High Water“ zeigt sich die Band ein wenig experimentierfreudiger, Talk-Box Einsatz, ein schwerer Groove und an einigen Stellen spookige Töne lassen den Track unweigerlich hervorstechen. Die Nummer ist sicherlich etwas gewöhnungsbedürftig, punktet aber nach einigen Durchläufen ebenso wie der Rest der Tracklist.

Auf „Jealousy“ schlägt das Pendel wieder vermehrt in Richtung Metal aus (Primal Fear Vibes inklusive), während das großartige und einhämmernde „Spinnin‘ In The Black“ wie ein Hybrid aus Hard Rock und Metal klingt. Zu guter Letzt gibt es eine Neuaufnahme des 2020er Tracks „Rock’n Roll Survivors“, diesmal allerdings im Singular (ohne „s“). Den Grund für die Neuaufnahme kann ich nur in der im Mai vergangenen Jahres erschienenen namensgleichen Biographie von Bandgründer Hans Ziller vermuten, ansonsten würde das Ganze wenig Sinn machen. Schmissig ist der Song allemal, wobei mir aufgrund von Sänger Dyan Mair die neue Version noch besser gefällt.

Fazit: „Higher Ground“ ist ein durch und durch starkes Album, welches zwar nicht gänzlich an die Glanztaten der 80er heranreicht, aber diesen schon verdammt nahekommt. Bleibt nur zu wünschen, dass das jetzige Line Up Bestand hat, dann dürften wir in Zukunft noch einige hochklassige Scheiben zu hören bekommen.

Von mir gibt es 9 von 10 Hellfire Punkten.

Tracklist:

  1. Nostradamus
  2. I Will Rise
  3. Higher Ground
  4. I Died Tonight
  5. Lost All Control
  6. When Love Comes Down
  7. Fallin‘
  8. Come Hell Or High Water
  9. Jealousy
  10. Spinnin‘ In The Black
  11. Rock’N’Roll Survivor (2024 Version)

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