
© Belle Morte
Geschrieben von: Bernd Kröninger
Band: Belle Morte
Album: Pearl hunting
Genre: Symphonic / Gothic Metal
Plattenfirma: Wormholedeath
Veröffentlichung: 24.01.2025
2015 gründete sich in Minsk, Belarus, die Formation „Belle Morte“. Ein Bandname, der ja schon sehr verheißungsvoll ist bzgl. der zu erwartenden Musik. Wer traut sich schon solche einen Namen (schöne Todesfälle) thematisch umzusetzen? Neben der Frontfrau Belle Morte (voc) komplettieren Sergey Butovsky (b), Rostislav Golubnichiy (dr), Ilya Rogovoy (g), Ilya Petrashkevich (g), und Maria Shumanskaya (kb) die Band. Was bemerkenswert ist, dass die vorliegende Scheibe nach „Crime of Passion“ 2021, erst ihre zweite komplette Platte ist. Hören wir uns mal „schöne Todesfälle“ an und gehen auf Perlenjagd.
Schon der Opener ist wie eine Schatztruhe. Abtauchen, Schätze suchen, die hier scheinbar tief in der See verborgen sind. Mit abenteuerlichen Klängen, die dem Gothic Genre eine wahre Freude sind, ist „Pearl hunting“ ein kurzer (2:27) Einstieg. Mehr rockigere und zudem keltische Einflüsse, dazu die engelsgleiche Stimme von Belle, der Einsatz der Drehleier geben „Falling Idol“ einen eigenständigen Symphoniecharakter. In gleichem Sound erleben wir „Losing Faith“. Hier heben sich Chorus und ein cooles Solo hervor.
Den Track „Exorcism“ finden wir gleich zweimal auf der Scheibe. In gesungener und einer Piano Version (Akustik). Wobei mir persönlich die erste Version besser gefällt. Es liegt wohl an der variationsreichen Stimme, die für ein gewisses Einfühlungsvermögen in den Song mit traditionellen, japanischen Elementen beiträgt. Gleiches gilt für „Wintersleep“. Sehr traditionell asiatisch gehalten. „Black Waters“ dagegen ist eine Ballade, die sich rein textlich dem Doom verschreiben könnte (..“I don‘t wanna drown in this abyss around me„..).
Eine real verzaubernde schöne Melodie. Lasst uns nun auf die Weide („Willow“) gehen. Riffig, vermischt mit mystischem Gesang, ziehen vor dem geistigen Auge Nebelschwaden auf, die sich durch den Sound der Drum auflösen. „Krew“ (Blut), entstand zu Beginn des Krieges in der Ukraine. Bedingt durch Verbundenheit mit dort lebenden Freunden. Es handelt von unschuldigen Opfern des Krieges. Trotz der dunklen Thematik, sehr melodisch und energievoll vorgetragen.
Fazit: „Pearl Hunting“ erweist sich als ein Album, das aus den Jahren (2022-2024) zuvor erschienener Singles ein Gesamtwerk formt. Eine Perle, die es der Kombination von symphonischen und Gothic Einflüssen zu verdanken hat, dass die unaufhaltsame Spannung der Scheibe aufrechterhält. Mag es aber auch den unterschiedlich eingesetzten Instrumenten (keltische Bouzouki, Panflöte, oder auch der Okarina) zu verdanken sein, dass wir hier einer verzaubernden Klangwelt lauschen dürfen. Die Jagd nach den Perlen hat sich gelohnt! Vielfältige Klänge, die sich sehr gut für Abenteuerfilme eignen.
8,5 von 10 Hellfire Punkten sind meine Wertschätzung für das Album.
Tracklist:
01 – Pearl hunting
02 – Falling idol
03 – Exorcism
04 – Blame me
05 – Wintersleep
06 – Losing faith
07 – Black waters
08 – Willow
09 – September
10 – Jorōgumo
11 – Krew
12 – Exorcism (piano version)
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