
© Before The Dawn
Geschrieben von: Tim Karow
Band: Before The Dawn
Album: Cold Flare Eternal
Genre: Melodic Death Metal
Plattenfirma: Reaper Entertainment
Veröffentlichung: 05.09.2025
Zehn Jahre Pause, eine Reunion, ein neuer Sänger, und jetzt das zweite Kapitel dieses Neuanfangs: „Cold Flare Eternal“ zeigt eine Band, die ihren Weg gefunden hat, ohne sich dabei in Nostalgie zu verlieren. Schon der Vorgänger „Stormbringers“ hat angedeutet, dass Before The Dawn wieder Hunger haben. Doch dieses Album hier klingt entschlossener, selbstsicherer und vor allem emotionaler, ein Werk, das die Kälte des Titels mit viel innerem Feuer füllt.
Man merkt sofort: Das ist kein Schnellschuss. „Cold Flare Eternal“ wirkt wie das Resultat einer Band, die nach Jahren der Suche wieder auf einem festen Fundament steht. Tuomas Saukkonen hat seine musikalische DNA längst gemeißelt, und sie pulsiert in jedem Riff, dunkel, melodisch, aber immer mit dieser nordischen Strenge. Neu-Sänger Paavo Laapotti fügt sich dabei nicht nur ein, er prägt. Seine markante Stimme, die zwischen warmem Klargesang und tiefen Growls pendelt, gibt dem Sound zusätzliche Tiefe.
Schon „Fatal Design“ eröffnet mit einem packenden Mix aus Tempo, Wucht und Melancholie. Der Song klingt wie ein Statement: Hier ist keine nostalgische Wiederholung, sondern eine Band, die ihre alte Stärke wieder vollständig entfesselt hat.
„As Above, So Below“ trägt diese Energie weiter, hymnisch, aber nicht kitschig, getragen von einem Refrain, der hängen bleibt.
In „Mercury Blood“ und „Stellar Effect“ zeigen sich die feinen Unterschiede zum Vorgänger: mehr Dynamik, mehr Atmosphäre, weniger „Formelhaftigkeit“. Before The Dawn wirken lebendiger, als sie es seit über einer Dekade waren.
Dann kommt „Shockwave“ , und der Titel ist Programm. Hier regieren rohe Growls, thrashige Gitarren und eine Aggression, die an alte Unbreakable-Zeiten erinnert. Ein mutiger Song, der beweist, dass die Band auch ohne Clean-Vocals noch immer absolut packen kann.
Was „Cold Flare Eternal“ stark macht, ist die Balance. Die Produktion ist klar, aber nicht überpoliert. Die Gitarren brennen, die Drums drücken, und der Gesang steht perfekt dazwischen. Das Album lebt von seiner Emotionalität, nicht von Effekthascherei. Und obwohl es keine radikal neuen Klangwelten eröffnet, fühlt es sich nie wie ein bloßes Wiederaufkochen alter Ideen an.
Manchmal hätte man sich etwas mehr Mut zur Variation gewünscht, gerade im Mittelteil wiederholen sich manche Strukturen leicht, doch das fällt nicht schwer ins Gewicht. Dafür tragen die Songs das Herz auf der Zunge, oder besser gesagt: im Riff.
„Cold Flare Eternal“ ist kein Versuch, das Rad neu zu erfinden, sondern ein ehrlicher, leidenschaftlicher Beweis dafür, dass Before The Dawn wieder voll da sind. Ein Album, das sowohl alten Fans als auch neugierigen Neueinsteigern zeigt, warum diese Band nach all den Jahren immer noch relevant ist.
Melancholisch, melodisch, metallisch, und mit einem klaren Ziel vor Augen.
Kein Feuerwerk der Innovation, aber ein Werk voller Herzblut, Hingabe und Wiedererkennungswert. Meinerseits gibt es 7 von 10 Hellfire-Punkten.
Tracklist:
01 Initium
02 Fatal Design
03 As Above , So Below
04 Mercury Blood
05 Stellar Effect
06 Flame Eternal
07 Stronghold
08 Destination
09 Shock Wave
10 Ad Infinitum
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