
© Achathras
Geschrieben von: Tim Karow
Band: Achathras
Album: A Darkness Of The Ancient Past
Genre: Melodic Black Metal
Plattenfirma: Cult Never Dies
Veröffentlichung: 30.09.2025
Im Jahr 2025 noch ein Mysterium zu sein, ist schon fast ein Statement für sich. Keine Fotos, keine Biografien, keine Infos. Achathras bleiben im Schatten und lassen lieber ihre Musik sprechen. Das ist grundsätzlich ein ehrenwerter Ansatz, aber eben auch einer, der nur funktioniert, wenn das Gebotene wirklich etwas zu sagen hat. Und genau hier zeigt sich, „ A Darkness Of The Ancient Past“ ist ein zweischneidiges Schwert. Einerseits atmosphärisch stark, anderseits kompositorisch solide, aber mit Luft nach oben.
Musikalisch bewegt sich das Trio auf dem schmalen Grat zwischen epischem Melodic Black Metal und symphonisch angehauchtem Dunkelkunstwerk. Was man beim Hördurchgang deutlich wird, dass hier eine seriöse und hochwertige Produktion vorliegt. Es kommt nicht, wie man vielleicht denkt, aus der Garage.Der Vergleich mit Graveworm liegt auf der Hand, und tatsächlich fühlt man sich phasenweise zurückversetzt in jene Zeit, als epischer Black Metal noch theatralisch, aber nicht kitschig war.
Problematisch wird es, wenn Achathras sich zu sehr in ihrer eigenen Formel verlieren. Fast jeder Song folgt dem gleichen Schema. Ein getragenes, melodisches Intro, dann ein Midtempo-Riff, das von Keyboardteppichen begleitet wird, zwischendrin ein akustischer Einschub, gefolgt von einer kleinen Eruption, rinse and repeat. Das funktioniert anfangs gut, nutzt sich aber schnell ab. Man wartet vergeblich auf den Moment, an dem die Band ausbricht, Grenzen verschiebt oder einfach mal die Sau rauslässt. Dabei sind die Einzelteile durchaus stark. Die Leads erinnern stellenweise an Dissections späte Phase, die Vocals sind rau, aber verständlich, und die Hooks bleiben hängen. Nur wird vieles zu stark zugedeckt, von Keyboards, die zwar Atmosphäre schaffen, aber auch dafür sorgen, dass die Gitarrenarbeit zu oft in den Hintergrund rutscht. Gerade in Songs wie “Throne Of Shadows“ oder “The Eternal Winter’s Embrace“ hätte man sich mehr Mut zur Rohheit gewünscht.
Dennoch: Das Debüt von Achathras hat Charakter. Es klingt nicht nach billiger Kopie, sondern nach ernsthaftem Anspruch. Nur eben nach einem, der noch ein wenig gefangen ist im eigenen Konzept.
„A Darkness Of The Ancient Past“ ist ein ordentliches, stimmungsvolles Debüt, das besonders Fans von Graveworm,mStormlord oder frühen Dimmu Borgir gefallen dürfte. Atmosphärisch stark, aber zu sehr in Sicherheit gewogen. Wenn Achathras beim nächsten Mal die Ketten ein Stück weiter sprengen, könnte das richtig groß werden. „A Darkness Of The Ancient Past“bekommt 7,5 von 10 Hellfire-Punkten. Stark, aber ausbaufähig.
Tracklist:
01 The Weaving Of The Worlds
02 Anointed With Moonfire
03 A Cerement Of Flame
04 Emanation Of Chaos
05 Melancholy Wanderer
06 The Curse Of Supremacy
07 The Despiser Triumphant
08 A Lamenting Presence
09 The Uttermost Cold
Mehr Infos:










